Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek

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Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek Perry Rhodan-Silberband

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plump und rundlich, wie ein Klumpen Schmierflüssigkeit auf der makellosen Oberfläche eines Silberballens. Dameniszer mit den Säulenbeinen, dem massigen Rumpf und dem quadratischen Schädel, der nahtlos in den Torso überging. Seine Schlingarme pendelten wie die Stränge beweglicher Lianen. Und natürlich Enklich Fain, zwei Kopf größer als Crduun. Fain hatte zwei Lauf- und zwei Greifgliedmaßen, einen ausladenden Oberkörper und einen Kopf wie eine halb behaarte Kugel.

      Keiner der Kaufsöhne trug eine Armadaflamme.

      Über ihnen, wie ein Schwarm riesiger Insekten, kreiste ein Pulk Armadamonteure. Crduun unterdrückte einen wütenden Schrei. Nur sechs von siebzehn Monteuren. Auf irgendeine Weise musste Fain das Unmögliche gelungen sein – er hatte die Roboter umprogrammiert und seinem Willen unterworfen.

      »Mir scheint, Flößer, du hast verstanden, was geschehen ist«, klang Fains Stimme aus dem Helmfunk. Fain sprach Armadaslang. Crduun hatte jedem Kaufsohn das Idiom der Endlosen Armada auf hypnomechanischem Weg beigebracht. »Dann dürfte dir auch klar sein, Flößer, dass sich die Situation gewandelt hat. Deine Schoßhündchen haben Zähne entwickelt, und ich will verdammt sein, wenn wir dir nicht kräftig in die Pfoten beißen. Ich stelle dir unsere Bedingungen. Am besten gehst du darauf ein. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, das Floß auseinanderzunehmen und dir die teuren Beißzangen zu verbiegen. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?«

      Crduun stand am Rand einer Ohnmacht. Die Schlechtigkeit der Kaufsöhne machte ihm Angst. Enklich Fain traute er durchaus zu, dass er die Drohung wahr machte. Die beiden anderen Söhne schienen völlig in Fains Bann zu stehen.

      Zeit gewinnen!, sagte sich Crduun, während er wie zufällig über die Gürtelkontrollen tastete und den Notruf auslöste. Seine Sehfühler zitterten. Der Ruf würde die übrigen Armadamonteure des Floßes herbeiholen. Es konnte nicht lang dauern. Aber vielleicht, zeigen sie endlich Einsicht, wenn ich zu ihnen rede wie ein gütiger Kaufvater, durchfuhr es ihn.

      »Was habt ihr getan?«, rief er. »Habe ich euch nicht wie meine eigenen Kinder behandelt? Ich habe euch sogar das Leben gerettet. Es ist verboten, die Armadamonteure zu manipulieren! Beim geweihten Ei, ihr tragt keine Armadaflamme. Also seid ihr nichts, es dürfte euch gar nicht geben – ihr existiert nur durch mich. Enklich Fain, wenn du mich um Verzeihung bittest, werde ich Milde walten lassen. Falls du mit deinem gesetzlosen Treiben fortfährst, erwartet dich eine schreckliche Strafe, wie sie nie ein Kauf...«

      »Genug geschwatzt, Flößer«, knurrte Fain. »Betrachte dich als abgesetzt. Wir übernehmen das Kommando über das Floß, und wenn du brav bist, kannst du das Deck fegen. Sagst du aber ein falsches Wort, lasse ich dich von den Monteuren auseinandernehmen.«

      Ankbhor-Vuul schaukelte bedächtig hin und her. »Ich bin gut im Auseinandernehmen. Am Fuß der Dreizackklippen habe ich Totonar-Rroon in alle Teile zerlegt und ...« Wieder kam Vuul nicht dazu, seine Geschichte zu Ende zu bringen.

      Dameniszer stieß einen Schrei aus und deutete mit den Schlingarmen in die Höhe. Fain hielt plötzlich einen Paralysator aus dem Arsenal in der Hand. Ehe Fain abdrücken konnte, aktivierte Crduun seinen Schutzschirm, und ein kräftiger Schub aus dem Tornisteraggregat ließ ihn aufsteigen.

      Vom Floßkopf rasten die elf verbliebenen Armadamonteure heran. Schnell hatten sie auf den Notruf reagiert.

      Crduun mahlte grimmig mit den langen Beißzangen. »Packt die Kaufsöhne und neutralisiert die Abtrünnigen!«

      Er brauchte nur zu warten, bis seine Monteure die umprogrammierten Roboter neutralisiert und die Kaufsöhne festgenommen hatten, und dann ...

      Unter ihm blitzte es auf. Von einem Moment zum nächsten platzten zwei von Crduuns Monteuren auseinander. Ein dritter erhielt einen Streifschuss und trudelte ab, prallte auf einen Essenzenballen und brach auseinander.

      Fains Monteure griffen paarweise an. Crduun zischte und knackte vor Zorn und Entsetzen. Der Kaufsohn musste einen Kampf erwartet und die Monteure entsprechend programmiert haben. Der Überraschungseffekt war auf seiner Seite. In einer Auseinandersetzung zwischen Robotern konnte eine Hundertstelsekunde über Sieg oder Niederlage entscheiden.

      »Ergib dich, Flößer!«, verlangte Fain. »Du hast keine Chance!«

      Crduun verzichtete auf eine Antwort, zu sehr wurde er vom Kampf der Armadamonteure abgelenkt. Ihre Schutzschirme waren schwach, die Bewaffnung bestand lediglich aus Desintegratoren, die dem Zuschneiden von Essenzenstangen dienten. Ihr Programm bot nicht die taktischen und strategischen Finessen von Kampfmaschinen. Allerdings schien Fain auch daran gedacht zu haben; die von ihm umprogrammierten Roboter agierten wesentlich geschickter.

      Nach kurzer Zeit waren Crduuns Monteure aufgerieben. Vor Schreck starr verfolgte er ihre Vernichtung. Die missratenen Kaufsöhne meinten es ernst. Skrupellos hatten sie die unersetzbaren Maschinen vernichtet. Was sollte werden, falls sich Essenzenstangen verschoben oder ein Defekt in den Goon-Blöcken auftrat? Der Zorn über die Rabensöhne spülte Crduuns in langen Flößerjahren erworbene Gelassenheit hinweg.

      Während er mit den Sehfühlern Fains verbliebene vier Armadamonteure beobachtete, löste er mit der rechten Greifklaue Biss von der magnetischen Hüfthalterung. Erinnerungen an jenen Tag brachen in ihm auf, an dem er als junge Wartekönigin zum Flaggschiff der hyrktischen Armadaeinheit gerufen worden war. Die Stammeskönigin persönlich hatte ihm Biss übergeben, die Waffe der Ahnen, die seit Generationen von Königin zu Königin wanderte. In jenem Moment hatte Crduun verstanden: Er war die ausersehene Wartekönigin, die die Nachfolge der alten Hüterin des Stammes antreten sollte.

      Doch die Ernennung zum Armadaflößer hatte alle Träume zerstört, ihm die Vergangenheit und das Geschlecht genommen und ihm zum Ausgleich nur Einsamkeit gegeben. Allein Biss war ihm geblieben.

      Crduun hob den rubinroten Kegel und richtete ihn auf die umprogrammierten Monteure, die in dichtem Pulk auf ihn zukamen. »Ergib dich, Crduun!«, erklang wieder Fains arrogante Stimme. »Ertrage die Niederlage wie ein Mann.«

      Wie ein Mann ... Die Wut ließ Crduun mit den Zangen knirschen. Er verstärkte den Druck um Biss.

      Wo sich eben die vier Armadamonteure befunden hatten, klaffte jäh Schwärze, die finsterer war als der Weltraum. Ein unwiderstehlicher Sog entstand, dann waren die Roboter verschwunden.

      Kein Kaufsohn verweigert ungestraft den Gehorsam, dachte Crduun zufrieden. Ein Düsenstoß ließ ihn absinken. »Stirb, missratenes Balg!«, zirpte er, außer sich vor Wut. Er richtete Biss auf den hässlichen Kaufsohn.

      Enklich Fains Umrisse flimmerten. Das Rot seines fremdartigen Raumanzugs verblasste. Fain verschwand, ebenso Ankbhor-Vuul und Dameniszer. Aber das war unmöglich! Crduun hatte die Waffe der Ahnen gar nicht ausgelöst.

      Ein krächzendes Kichern ließ ihn zusammenfahren. Schwerfällig drehte Crduun sich um und entdeckte den Herold, der mit weiten Sätzen heransprang.

      »Nur ein Hologramm!«, rief der Herold. »Die Nichtsnutze haben dich genarrt. Sie sind hinten am Floßschwanz und treiben von dort aus ihre schändlichen Spielchen mit dir. Und weißt du, warum?« Der Herold war heran und kauerte sich keuchend auf dem Kupferballen zusammen.

      Crduun konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Herold ihn heimlich verspottete. »Red schon!«, zischte er.

      Der missgestaltete Hyrkt kicherte erneut. »Um dich abzulenken, Crduun. Diese heimtückischen Kreaturen haben dich mit dem Hologramm aus der Zentrale gelockt, um ungehindert ihre Pläne verwirklichen zu können. Blind bist du in die Falle gelaufen, hast deine Zeit mit einem sinnlosen Kampf gegen die Monteure vertan ...«

      Crduun

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