Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek страница 18
Ankbhor-Vuul stemmte die kurzen, feisten Arme in seinen aufgedunsenen Leib. Außerdem drehte er den sichelförmigen Kopf, der auf einem kurzen, extrem beweglichen Hals saß. »Keine brauchbare Geschichte«, dröhnte es aus der Sprechmembran an der Frontseite seines plumpen Leibes. »Nicht ein erschlagener Gegner, Enklich Fain. Und warum erzählst du jetzt Geschichten? Das soll man erst tun, wenn der Feind am Bratspieß gart. Aber Crduun ist noch nicht besiegt.«
Fain lächelte verzerrt. »Hoffentlich, wilder Freund, verdirbst du dir an dem Flößer nicht den Magen.« Er sah zu Dameniszer hinüber. Der Säulenbeinige hatte seine Mahlzeit aus den mitgebrachten Vorräten verzehrt und betastete neugierig mit den Schlingarmen das Gebilde, das sich wie eine surreale Skulptur in der Mitte des Raumes erhob.
»Wie kann das nur funktionieren?«, brummte Dameniszer. »Es sieht nach ... nach sehr wenig aus.«
Nach Schrott, überlegte Fain. Das ist es auch. Aber der Holoprojektor funktioniert trotzdem. Crduun musste höllisch überrascht gewesen sein, als sich seine Kaufsöhne in Wohlgefallen auflösten.
Der Hologrammprojektor hatte den Flößer aus der Steuerzentrale am Floßkopf gelockt. Eine gute Gelegenheit, die lästigen Armadamonteure an Bord auszuschalten und mit der Demontage der Essenzenhaken zu beginnen. Fain schob die Schüssel mit dem Proteinbrei zur Seite und stützte die Ellbogen auf die Deckplatte des Rechnerblocks. Zu schade, dass die Steuerzentrale des Goon-Blocks am Floßschwanz abgeschaltet war. Das erschwerte vieles. Selbst der Bastler hatte keine Möglichkeit gesehen, die Sperre zu beseitigen, und der Bastler war ihr stärkster Verbündeter auf dem Floß.
»Vielleicht benötigen wir den Holoprojektor später wieder«, sagte Fain. »Falls Crduun hier auftaucht. Ohne Zweiwegübertragung ist der Projektor vorerst nutzlos, und ohne Armadamonteure gibt es keine entsprechende Übertragung.«
Ankbhor-Vuul stimmte ein durchdringendes Tuten an. Es war so laut, dass Enklich Fain vor Schmerz beide Hände auf die Ohren presste.
Dameniszer machte zwei schnelle Schritte und schlug dem Barbaren die Schlingarme auf den Ballonleib. Das laute Dröhnen brach ab.
»Heilige Sterne!«, ächzte Fain. »Hast du den Verstand verloren, Vuul? Was soll der Lärm?« Die stumpfen Facettenaugen an den beiden spitz zulaufenden Enden des Sichelkopfs starrten ihn an; traurig, wie Fain fand.
»Der Geist des Holo-Holos ist gestorben.« Der Barbar seufzte. »Wer stirbt und nicht durch den Magen seines Bezwingers ins Reich der Lebenden zurückkehren kann, der muss sein Leben im beschwörenden Wehelied wiederfinden.«
»Womöglich solltest du doch einen Bissen vom Projektor probieren«, schlug Dameniszer boshaft vor. »Wenn wir Glück haben, erstickst du daran.«
Der Barbar drehte den Sichelkopf. »Ich hab das schon getan«, antwortete er bekümmert. »Aber wie alle Geister ist er ungenießbar. Wir müssen singen!«
»Dann leise, verstanden?«, fauchte Fain.
Als das Tuten erneut erklang, wesentlich dezenter diesmal, schloss er kurz die Augen. »Müde?«, erklang Dameniszers klirrende Stimme nah an seinem Ohr. »Wir alle sind müde. Wir sollten uns ausruhen, ehe wir weiterarbeiten.«
Fain schüttelte den Kopf. Erst dann fiel ihm ein, dass der Rirr diese Geste nicht verstehen konnte. »Keine Ruhe!«, sagte er heftig und öffnete die Lider. »Wir müssen schnell handeln. Crduun ist nicht dumm. Er wird versuchen, rasch den Floßschwanz zu erreichen und uns auszuschalten. Er kann nicht zulassen, dass wir die Essenzenhaken demontieren. Das ist unsere Chance.«
Dameniszers borstiger Sehkranz wurde ein wenig dunkler – ein Zeichen dafür, dass er angestrengt nachdachte. »Ich verstehe nicht, was uns das nutzen soll«, sagte er. »Du willst die Schiffe deines Volks zu Hilfe rufen, Enklich Fain. Gut. Du hast versprochen, dass dein Volk mich nach Ni-Rirr bringt, zurück zu meiner Heimatwelt. Auch gut. Deshalb helfe ich dir. Aber weshalb das Floß demontieren?«
»Wir müssen in die Zentrale am Floßkopf«, erläuterte Fain geduldig. »Nur dort finden wir ein funktionierendes Hyperfunkgerät, mit dem ich Einheiten der Galaktischen Flotte herbeirufen kann. Um an das Funkgerät heranzukommen, müssen wir Crduun fortlocken.«
»Was ist, wenn du dich irrst? Wenn die Schiffe fort sind oder vernichtet? Hast du nicht selbst gesagt, Enklich Fain, dass dieser Flotte ein übermächtiger Gegner gegenübersteht?
Was geschieht mit uns, wenn wir das Armadafloß demontieren und deine Leute uns nicht abholen? Dann wird man uns bestrafen, im schlimmsten Fall sogar töten. Für dich bin ich ein Primitiver, Fain. Zugegeben, wir Rirr haben erst damit begonnen, unser eigenes Sonnensystem zu erforschen. Aber das bedeutet nicht, dass wir dumm sind. Die Armadisten werden die STOWMEXE keinesfalls einfach abschreiben.«
»Uns bleibt keine andere Wahl«, entgegnete Fain. »Was ist los, Dameniszer? Woher willst du wissen, dass wir nicht sterben, wenn das Floß sein Ziel erreicht? Crduun hat sich stets geweigert, uns zu sagen, was mit uns nach der Ankunft geschieht.« Außerdem ist es wichtig, dass ich die Galaktische Flotte erreiche, fügte er in Gedanken hinzu. Rhodan ist auf jede zusätzliche Information über die Endlose Armada angewiesen, und das Schwarze Loch soll mich verschlingen, wenn in den Rechnern der STOWMEXE nicht die Koordinaten von Dutzenden Abbauplaneten gespeichert sind. Vielleicht hilft ihm das weiter und er kann den Lebensnerv der Armada treffen, die Rohstoffversorgung.
Mit einem unterdrückten Fluch richtete Fain sich auf. »Ihr beide macht mit der Demontage des Essenzenhakens weiter. Ich habe noch etwas zu erledigen.«
Dameniszer richtete misstrauisch den Sehkranz auf ihn. »Was hast du vor, Terraner?«
Enklich Fain fuhr mit der Hand durch sein schütteres Haar. »Ich muss zum Schrottplatz und den Bastler fragen, ob er meinen Auftrag ausgeführt hat.«
Unter den Sternen der fremden Galaxis war selbst das bizarre Mosaik der Essenzenstangen ein beruhigender Anblick. Prüfend sah sich Fain um.
Seine Kaufbrüder waren schon auf die linke Floßseite gegangen, um weitere Essenzenhaken zu zerstrahlen. Fain gab sich keinen Illusionen hin. Auf die Weise würden sie Monate brauchen, um den Zusammenhalt des Floßes zu zerstören. Die Demontage diente nur dazu, Crduun zum Floßschwanz zu locken und die Zentrale im vorderen Goon-Block zu entblößen.
Um die STOWMEXE wirklich zu gefährden, hätten sie Bomben benötigt. Fain war entschlossen, zu diesem letzten Mittel zu greifen, falls alle anderen Möglichkeiten versagten. Sofern der Bastler weiterhin bereit war, ihm zu helfen ...
Der Gedanke an den Bastler löste Unbehagen in ihm aus. Nachdenklich warf er einen Blick zurück zum Goon-Block und fragte sich, wann das Floß den überlichtschnellen Flug fortsetzen würde. Sobald dies geschah, waren sie so gut wie verloren. Er hatte Crduun bereits vor Tagen entlockt, dass dies die letzte Überlichtetappe vor dem Ziel sein würde – wo auch immer das Ziel sein mochte.
Die Zeit wurde knapp, er musste handeln.
Der Boden bestand aus purem Platin, eine mächtige Stange von hundert Metern Länge und zwanzig Meter