Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband). Ernst Vlcek
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 133: Die Ewigen Diener (Silberband) - Ernst Vlcek страница 17
Crduun zwang sich zur Ruhe. »Was haben die Kaufsöhne vor? Wenn ich wirklich Zeit vergeudet habe, dann ...«
Der Herold wurde ernst. »Diese ungetreue Brut will den Floßschwanz abkoppeln. Es muss Fains Idee sein. Nur er ist so abgrundtief schlecht, einen solchen Frevel zu begehen. Sie werden den hinteren Goon-Block lösen und das Floß zerstören. Arme STOWMEXE«, plapperte der Hyrkt traurig. »Armer Herold. Armer, armer Flößer.«
Crduun sagte nichts. Er spürte eine unerträgliche Kälte, die nicht von außen, sondern aus ihm selbst kam.
Er musste unter allen Umständen verhindern, dass die Kaufsöhne ihr verbrecherisches Vorhaben in die Tat umsetzten. Andernfalls würde das Floß auseinanderbrechen und die kostbare Fracht wie Spreu im Nichts verschwinden. Die Arbeit von sechs Jahren ...
Prüfend sah Crduun in die Richtung des Floßschwanzes. In der Finsternis warteten die Kaufsöhne auf ihn. Sie wussten, dass er kommen würde.
10.
Vor einer Stunde war die gelbe Sonne über dem Tal der Adler aufgegangen. Zwei Handbreit hing sie über dem westlichen Horizont und weckte die farbenprächtigen Vögel, die in den flachen Hügeln des Talkessels nisteten.
Donner rollte über die Ebene im Norden, und zwischen den Wolkenfetzen am grünblauen Himmel erschien ein blitzender Punkt. Schnell verwandelte er sich in die Kugel eines Leichten Kreuzers.
»Die SEDAR kommt!«, sagte Gucky.
Ras Tschubai watete aus dem Wasser des kleinen Sees. Im Widerschein der Sonne glitzerte die Nässe auf der schwarzen Haut des Teleporters. Tschubai griff nach dem Badetuch, trocknete sich ab und wickelte das Tuch um seine Hüfte. Nachdenklich sah er hinüber zu dem Beiboot der BASIS, das soeben aufsetzte.
»Natürlich denkst du genau das Richtige«, rief Gucky. »Unsere Zeit ist zu kostbar, sie mit Sonnenbaden und Müßiggang zu vergeuden. Sobald Perry an Bord ist, werden wir aktiv.«
»Was weißt du?«
Der Ilt ließ seinen Nagezahn blitzen. »Nichts weiter«, meinte er unschuldig. »Ich habe nur vorhin mitbekommen ...«
»Wann?«
Mit zwei Fingern klopfte Gucky gegen den Zahn. »Bei Sonnenaufgang. Kurz bevor wir hier an den See teleportiert sind.«
»Und? Was genau hast du mitbekommen?«
Der Mausbiber lachte hell. »Es geht los!«
»So ist es«, bestätigte Perry Rhodan, als der Ilt und Tschubai ihm zwanzig Minuten später in der Kommandozentrale der SEDAR gegenüberstanden. »Die Suche nach den in M 82 verstreuten Einheiten unserer Flotte ist in vollem Gang. Ich hoffe, dass sich die meisten Schiffe bald hier über Basis-One sammeln werden.«
»Sofern uns die Armadaschmiede nicht dazwischenfunken.« Ras Tschubai verzog das Gesicht.
»Geplant sind zwei Einsätze«, fuhr Rhodan fort, ohne auf den Kommentar des Teleporters einzugehen. »Die Expedition I hat das Synchrodrom zum Ziel. Aufgabe ist die Eroberung der Station sowie die Vernichtung aller Synchroniten. Daran beteiligt sein sollen fünf Großraumschiffe der PHARAO-Klasse, zwanzig Leichte Kreuzer und zwanzig Korvetten.«
»Eine richtige Armada«, spöttelte Gucky. »In Ordnung, wann soll ich zuschlagen? Ich meine, es ist doch keine Frage, dass du mich zum Kommandanten ernennst? Wer außer mir hat die nötige Erfahrung und den erforderlichen Mumm?«
Rhodan lächelte. »Ich zum Beispiel, Kleiner. Zumal diese Angelegenheit mich persönlich angeht. Ich leite die Expedition. Clifton Callamon, Gesil und Taurec begleiten mich.«
»Und wer hat die Ehre und das Vergnügen, dich währenddessen auf Basis-One zu vertreten?«
»Roi. Er hat sich schon über Langeweile beklagt. Die Arbeit im Stützpunkt wird ihn in Bewegung halten.«
»Pft«, machte Gucky. »Anders ausgedrückt, dein bester Mann – also ich, um jedem Missverständnis vorzubeugen – wird weiter auf Eis gelegt. So werden die wertvollsten Talente verschwendet.«
»Ich sprach von zwei Einsätzen«, erinnerte Rhodan. »Das Eingreifen auf der Welt der Nandiren war nicht nur im Hinblick auf die Position des Synchrodroms ein Erfolg. Nach den Auswertungen aller Daten verfügen wir auch über die Flugroute eines Armadafloßes. Die Flöße übernehmen den Rohstofftransport von den Abbauplaneten zu den verarbeitenden Schmieden.«
Tschubai sah auf. »Du hoffst, eine der Armadaschmieden zu finden?«
»Genau das«, bestätigte Rhodan. »Bis auf die Route und einige Vermutungen der Hamiller-Tube haben wir bislang wenig. Wir kennen weder die Größe noch die Bewaffnung der Flöße, nicht einmal ihre ungefähre Anzahl. Möglicherweise fliegen Armadaeinheiten als Eskorte mit. Es könnte gefährlich werden – so gefährlich, dass ich gezwungen bin, dieser Expedition meinen besten Mann zuzuteilen.« Rhodan lächelte. »Ras, du wirst ebenfalls dabei sein.«
»Wie viele Schiffe?«, fragte Tschubai knapp.
»Nur die SEDAR. Kommandant ist Jen Salik. Der Ritter der Tiefe wird dem Kurs des Floßes folgen. Das ist keine unmögliche Aufgabe, wenn ihr euch vor den Armadaeinheiten in acht nehmt. Sobald die SEDAR das Floß aufgespürt hat, werden Gucky und du ein Team aus Einsatzspezialisten aufs Floß teleportieren und den Flug bis zur Armadaschmiede mitmachen. Und dann ...« Perry Rhodan ließ den Satz offen.
»Improvisieren«, sagte der Ilt. »Das ist unsere Stärke.«
»Eine unserer Stärken«, berichtigte Tschubai. »Wir sind bereit.«
»Wisst ihr, was ein Trümmerreiter ist?«, fragte Enklich Fain. »Was es heißt, mit Tausenden anderer Männer und Frauen die Sicherheit der Raumschiffe zu verlassen und in die Kälte des Alls zu springen? Könnt ihr euch Myriaden teils riesiger Trümmerbrocken vorstellen und Menschen, die an ihnen kleben wie Fliegen an einem Brocken Käse? Natürlich könnt ihr das nicht. Man muss es erlebt haben.«
Oder besser nicht!, dachte Fain fröstelnd.
»Es spielt auch keine Rolle, wie viele wir waren, denn in jenen Minuten war jeder auf sich gestellt«, fuhr er heiser fort. »Das rotierende Nichts war nah, und vor uns lauerten die fremden Raumschiffe. Wie alle anderen hockte ich auf einem der Brocken und näherte mich der gigantischen Flotte. Wir sollten einen Ausbruchsversuch vortäuschen. Schließlich schossen sie auf die Trümmer, aber da hatten wir die Felsbrocken schon verlassen. Unbemerkt näherten wir uns den Schiffen, um ihre Aufbauten zu demontieren und ihnen Nadelstiche zu versetzen.«
Wieder machte Fain eine Pause. Halbdunkel herrschte in dem gewölbten Raum, der zum Kontrollkomplex des hinteren Goon-Blocks gehörte. Ankbhor-Vuul und Dameniszer hatten ihre Anzüge abgelegt, denn in dem Raum gab es eine atembare Sauerstoffatmosphäre.
»Ich trieb auf eine stählerne Kugel mit zwei kastenförmigen Seitenteilen zu, als es geschah. Ein Energieschuss verfehlte mich, trotzdem war er so nah, dass ich einen Schock erlitt und bewusstlos wurde. Als ich wieder zu mir kam, war die Schlacht vorbei und ich war allein. Die anderen Trümmerreiter verschwunden, die Funkfeuer unserer Schiffe erloschen. Ringsum wogte ein Meer