Die Vampirschwestern 2 - Ein bissfestes Abenteuer. Franziska Gehm

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Die Vampirschwestern 2 - Ein bissfestes Abenteuer - Franziska Gehm Die Vampirschwestern

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gebt ihr beim Fliegen Gas?“

      „Man muss den Kopf senken oder die Arme anlegen“, erklärte Silvania.

      „Oder beides. Dann geht man richtig ab“, fügte Daka hinzu.

      „Und wie bremst man?“

      „Man richtet den Oberkörper etwas auf“, sagte Silvania.

      „Und dreht die Handflächen nach vorn“, ergänzte Daka.

      „Und Lenken?“

      „Das macht man mit dem ganzen Körper, als ob man sich in eine Kurve legt“, sagte Daka. „So zum Beispiel.“ Daka legte sich in eine steile Linkskurve. Silvania konnte ihr gerade noch schnell genug folgen. WUSCH!, schossen die Halbvampire mit ihrem Klobrillenfluggast durch die Nacht.

      „Juchuuu!“, schrie Helene. Sie hatte die Arme ausgebreitet und lehnte sich nach vorn. Man hätte meinen können, sie wäre ein echter, fliegender Vampir. Ein Vampir, der sich eine Klobrille an den Popo gebunden hatte.

      „Boi, boi, boi!“, schrie Daka und setzte zu einer rasanten Rechtskurve an.

      Silvania, die sich gerade von der Linkskurve erholt hatte, folgte in letzter Sekunde. Sie atmete schwer. Schweißtropfen bildeten sich unter der Fliegerhaube auf ihrer Stirn. Der nächtliche Ausflug war ihr zu anstrengend, zu rasant und zu gefährlich. Sie flogen zwar nur über das Feld hinter dem Reihenhaus und es war unwahrscheinlich, dass plötzlich aus dem Nichts ein Windrad oder ein UFO auftauchte, aber trotzdem. So, wie ihre Schwester die Kurven flog, überschlugen sie sich womöglich noch.

      Silvania hatte sich den Abend mit ihrer gemeinsamen, allerbesten Freundin anders vorgestellt. Nicht so sportlich und nicht so … so vampirisch. Warum konnten sie nicht richtig spannende Sachen machen, wie zusammen in Zeitschriften blättern, Frisuren ausprobieren und über die Liebe reden?

      „Schneller!“, rief Helene.

      Daka senkte den Kopf und legte die Arme an. „Rrrapedadi!“

      Silvania blieb nichts anderes übrig, als ebenfalls zu beschleunigen. Dabei wäre ihr eine Pause viel lieber gewesen. Die Erdanziehung schien bei ihr stärker zu sein als bei Daka. Ihre Arme fühlten sich so schwer an, als würden Kartoffelsäcke daran hängen. Sie kam sich vor wie ein fliegender Pottwal. So elegant. So leicht. So flugtauglich. „Na gut, noch eine Runde“, sagte sie. „Dann setzen wir zur Landung an, okay?“

      „Schon?“ Helene stülpte die Lippen nach außen. Sie sah kurz zu Silvania, die Schweißperlen auf der Stirn hatte. „Einverstanden, aber erst eine extraschnelle Runde mit extravielen Kurven! Bitte!“

      Silvania nahm ihre letzte Kraft zusammen. Nur noch eine Runde über das Feld. Das schaffte sie. Gleichzeitig mit Daka senkte sie den Kopf und die zwei Halbvampire, Helene und eine Klobrille schossen wie ein Blitz durch die Nacht. Sie flogen eine Linkskurve. WUSCH! Sie flogen eine Rechtskurve. WUSCH! Die Halbvampire, Helene und die Klobrille wurden immer schneller. Die Kurven wurden immer steiler.

      Helene kreischte vor Vergnügen.

      Daka schrie: „Boi, boi, boi!“

      Silvania riss die Augen weit auf und sah voller Panik in die Nacht. Sie flogen nur noch knapp über dem Erdboden. Das war gut. Aber sie flogen viel zu schnell. Das war schlecht. Plötzlich, nach einer scharfen Rechtskurve, sah Silvania etwas. Es war nur wenige Meter von ihnen entfernt, stand auf dem Feld und schrie. Es war weder ein Windrad noch ein UFO. Es waren zwei dunkle Gestalten, auf die sie direkt mit Höchstgeschwindigkeit zudonnerten.

      „AAAAH!“, schrie Frau Tepes.

      „OOOOH!“, schrie Herr Tepes.

      Für alles andere war es zu spät. Sie konnten nicht mehr zur Seite springen oder sich auf den Erdboden werfen.

      WOMM!, sauste das unbekannte Flugobjekt auf sie zu. KNALL! RUMS! BUMS!, prallte es mit ihnen zusammen.

      „AUUU!“, schrie Frau Tepes.

      „OIOIOI!“, schrie Herr Tepes.

      „Eijeijeijei, aaaaah, Fumpfs!“, schrie das unbekannte Flugobjekt.

      Herr und Frau Tepes landeten mit den Hinterteilen auf dem Feld. Einen Moment blieb alles ganz still. Sie rieben sich die Köpfe. Sie wussten nicht, ob die Sterne, die sie sahen, wirklich am Himmel waren.

      Dann hörten sie ein Stöhnen hinter sich. Herr und Frau Tepes drehten sich um. Sie musterten die drei Gestalten, die auf dem Feld lagen und sich Ellbogen, Kopf und Beine rieben. Zwei der Gestalten kamen ihnen sehr bekannt vor. Sie hätten fast ihre Töchter sein können. Ein drittes Mädchen lag zwischen ihnen. Es hatte ein metallenes Nudelsieb auf dem Kopf, das bis zur Nase gerutscht war. Das Mädchen war mit einem Gürtel an einer Klobrille festgeschnallt.

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