Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Parker und Leutnant Canters hatten das Motel erreicht, in dem der Butler zuletzt abgestiegen war. Sie verließen den Wagen und gingen auf das kleine Haus zu.
Die Sonne war längst aufgegangen und stand bereits hoch.
Die meisten Bewohner des kleinen Motel-Bungalows hatten das Gelände verlassen und waren bereits hinunter zum weißen Sandstrand gegangen. Im Grunde waren Leutnant Canters und Josuah Parker unter sich.
Schweigend betraten sie den kleinen Bungalow. Canters ließ sich in einem Sessel nieder und rauchte eine Zigarette an. Er sah den Butler abwartend an.
»Worauf warten Sie noch?« fragte er dann. »Je schneller ich die Fotokopien habe, desto besser. Sie müssen so schnell wie möglich aus dem Verkehr gezogen werden.«
»Entschuldigen Sie mich für einen Moment, wenn ich darum bitten darf.«
»Wohin wollen Sie?«
»Ich beabsichtige, ins Badezimmer zu gehen, Sir.«
»Sie glauben, ich hätte die Absicht, mich mit den Fotokopien abzusetzen, wie es im Jargon so treffend heißt?«
»Dann komme ich lieber mit …!«
»Ich bin eben mißtrauisch. Können Sie mir das verdenken?«
»Das Badezimmer besitzt nur ein kleines Fenster, das zudem noch sehr hoch an der Wand angebracht ist. Ich werde sofort wieder zurück sein.«
»Na schön, Parker … Aber kommen Sie sofort wieder zurück …«
Parker deutete eine kleine, andeutungsweise Verbeugung an und betrat das Badezimmer. Er schloß die Tür hinter sich und ging langsam auf die gekachelte Duschecke zu …
*
Canters starrte in den Revolverlauf und wagte kaum zu atmen.
Vor ihm stand ein großer, schlanker Mann mit asketischem Gesicht. Er trug einen grauen, teuren Anzug und hielt sich gerade.
»Sie haben Parker vergessen«, sagte Canters vorsichtig.
»Sobald er aus dem Bad kommt, schieße ich ihn nieder. Er hat mir zuviel Schwierigkeiten bereitet.«
»Sie sind Mr. X …?«
»Sie haben es erraten, Leutnant. Tut mir fast leid, daß ich auch Sie niederschießen muß.«
»Ich weiß, Sie sind im Grunde ein guter Mensch«, erwiderte Leutnant Canters ironisch. »Sind Sie sicher, daß Parker tatsächlich die Fotokopien bringt?«
»Diesmal ja! Er will sie Ihnen ja geben, Leutnant.«
»Sie sind erstaunlich gut informiert.«
»Das gehört zu meinem Job!«
»Benutzen Sie eine geheime Abhöranlage in Gatewells Bungalow?«
»Richtig, aber ist das überhaupt wichtig, Leutnant. Haben Sie keine anderen Sorgen?«
»Im Augenblick nicht, denn …«
Canters kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu beenden. Die Tür des Badezimmers öffnete sich.
M. X zögerte nicht. Er war sich seiner Sache vollkommen sicher. Er drehte sich fast lässig zur Seite und feuerte Schuß um Schuß ab. Bis er endlich merkte, daß von Josuah Parker nicht die Spur zu sehen war.
Wütend wirbelte Mr. X herum.
Und schrie auf, als ein Schuß fiel.
Er ließ die Waffe aus der getroffenen Hand zu Boden fallen und krümmte sich.
»Ich bedauere ungemein, daß ich schießen mußte«, ließ Josuah Parker sich von der Terrassentür aus vernehmen. »Aber ich fürchte, Sie hätten sonst weiter geschossen, Professor Manfield!«
Parker hielt eine Automatic in der Hand, die er sich von Leutnant Canters ausgeliehen hatte. Er kam würdevoll und gemessen in den Raum und blieb hinter einem schweren Sessel stehen.
»Ich würde Ihnen raten, sich zu setzen«, sagte er dann zu Professor Manfield. »Keine Sorge, die geringfügige, möglicherweise jetzt schmerzende Wunde wird gleich verbunden.«
Leutnant Canters stand nun auf. In der gesunden Hand hielt er eine zweite Schußwaffe. Er baute sich neben der Tür auf.
»Sie haben das Spiel verloren, Professor«, sagte Parker fast höflich. »Ich wußte, daß Sie hier im Bungalow erscheinen würden. Ich rechnete gleich mit der Abhöranlage in Gatewells Bungalow.«
»Verdammter Hund …!«
»Sie werden unvornehm«, tadelte Parker den Professor. »Warum wollen Sie Ihren Gegnern die Logik verwehren.«
»Woher wissen Sie, daß ich Professor Manfield bin?«
»Sehr einfach … Denken Sie doch an die Szene in Mr. Gatewells Patentbüro. Nach seinen eigenen Worten wollte er mich niederschießen. Der Polizei, also Leutnant Canters, hätte er selbstverständlich die Fotokopien gezeigt, die er mir abgenommen haben wollte. In Wirklichkeit aber mußte er, ich wiederhole noch einmal, mußte er falsche Fotokopien vorlegen. Die wiederum hätten Sie, Mr. Ganters, an Professor Manfield weitergeleitet, damit er sie prüfte. Sie, Professor, hätten sofort den Schwindel durchschaut. Sie mußten also mit Gatewell unter einer Decke stecken, wenn er diesen Trick plante.«
»Das alles müssen Sie mir erst nachweisen, Parker!«
»Keine Sorge, Professor, das wird Gatewell gern übernehmen. Jetzt, nachdem Sie aus dem Verkehr gezogen werden, wie es im Jargon so treffend heißt, braucht er vor Ihrer Pistole keine Angst mehr zu haben. Er wird reden, um seinen Kopf zu retten.«
»Warum haben Sie dieses doppelte Spiel getrieben, Professor?« mischte sich Canters in das Gespräch ein. »Verdienten Sie als Wissenschaftler denn nicht genug?«
»Das verstehen Sie nicht«, erwiderte Professor Manfield mit gepreßter Stimme. »Ich machte die Erfindungen, aber ich sollte nur mit normalen Honoraren abgespeist werden. Ich, verstehen Sie, ich habe die Voraussetzungen für Millionengeschäfte geschaffen, aber daran sollte ich nicht teilhaben, darum bin ich eben Mr. X geworden!«
»Im normalen Sprachgebrauch sagt man Habgier dazu, wenn ich mich nicht sehr täusche«, meint Josuah Parker. »Gehe ich richtig in der Annahme, daß Gatewell Ihr engster Mitarbeiter war?«
»Wir wollten gemeinsam ins Geschäft kommen. Aber wozu noch darüber reden, ich habe verspielt!«
»Noch einige Fragen, Mr. X, oder Professor Manfield, wie Sie jetzt wohl lieber hören wollen. Wer stellte die Fotokopien her?«
»Ich … wer sonst?«
»Und Mr. Paul Adams?«