Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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postlagernde Adresse«, sagte Parker. »Ich war so frei, die Unterlagen der US-Post anzuvertrauen.«

      »Nicht schlecht, Parker!« Lester Gatewell lächelte triumphierend. »Ich wußte doch gleich, daß wir uns verstehen würden! Holen Sie das Papier hervor! Aber seien Sie vorsichtig. Mich legen Sie nicht herein!«

      Parker nickte.

      Jetzt kam alles darauf an, daß sein Bluff überzeugend wirkte. Lester Gatewell durfte nicht einen Moment lang mißtrauisch werden, sonst würde er erneut abdrücken.

      Parker bastelte also an der steifen Kragenecke herum und zog eines der kleinen, schmalen Plastikstäbchen hervor, die die Kragenecken in Form halten.

      »Hier, bedienen Sie sich«, sagte er.

      Gatewell griff gierig nach dem Plastikstäbchen und … brüllte auf. Parker hatte blitzschnell zugegriffen und Gatewell die Hand umgedreht.

      Der Patentanwalt schoß augenblicklich, doch durch die zwangsläufige Drehung, die sein Körper ausführte, bohrte sich das Geschoß nur in den Teppich.

      Parker war nicht mehr wiederzuerkennen.

      Es zeigte sich, daß er in der Sportart Judo durchaus mitreden konnte. Ja, es zeigte sich sogar, daß er in dieser Sportart ein Könner war.

      Gatewell erlebte sein blaues Wunder.

      Nach einigen Luftreisen, zu denen Parkers Griffe ihn veranlaßten, landete er schließlich auf der Kante einer Couch, rollte zu Boden und blieb atemlos und erschöpft liegen.

      Parker bückte sich nach der entfallenen Waffe und hob sie dann auf. Nun hielt er die Trümpfe in der Hand.

      »Donnerwetter, Parker, das war einsame Klasse!« ließ Leutnant Canters sich vernehmen. Er hockte neben einem Schrank und hielt sich die angeschossene Schulter.

      »Ich bitte um Entschuldigung, falls ich mich etwas ausgelassen benommen haben sollte«, gab der Butler würdevoll zurück.

      Canters stand mühsam auf und ging zum Telefon, das auf einem Ecktisch stand.

      »Damit wäre der Fall also erledigt«, sagte er zufrieden. »Lester Gatewell ist also der gesuchte Mr. X! Ich bin froh, daß es heraus ist.«

      »Sind Sie sicher?« fragte Parken

      »Warum sollte ich nicht sicher sein?« Canters, der den Hörer bereits in der Hand hatte und die Nummer wählen wollte, sah den Butler verblüfft an.

      »Haben Sie sich noch nicht gefragt, wie Gatewell an die Konstruktionsunterlagen von Professor Manfield kommen konnte?«

      »Na ja, als Patentanwalt …!?«

      »Das wäre eine Möglichkeit«, räumte der Butler ein. »Wenn Sie erlauben, Sir, werde ich jetzt die Fotokopien wirklich holen und sie Ihnen bringen.«

      »Nein, nein, das besorgen wir zusammen, Parker!«

      »Sie trauen mir nicht?«

      »Jetzt übertreiben Sie, Parker.« Canters lächelte mühsam, denn seine Schulter schmerzte. »Aber ich möchte nicht, daß Ihnen im letzten Moment noch etwas passiert.«

      »Nun gut, dann fahren wir zusammen hinaus ins Motel.«

      »Die Fotokopien befinden sich also doch im Motel?«

      »Selbstverständlich …! Ich erlaubte mir nur, sie an einem sicheren Platz unterzubringen.«

      »Sekunde … ich rufe schnell noch meine Dienststelle an!« Canters wählte die Nummer und sprach kurz mit seinem Büro. Dann wandte er sich Parker zu, der neben Gatewell stand, der langsam wieder zu sich kam, jetzt die Augen öffnete und Parker mit haßerfüllten Augen ansah.

      »Es ist wohl sinnlos, Sie zu fragen, Mr. Gatewell, wie Sie die Fotokopien herstellen konnten, nicht wahr?«

      »Sie sagen es, Parker, lieber beiße ich mir die Zunge ab!«

      »Ich begreife, Sie wollen für Mr. X ins Gefängnis gehen und von dort aus in die Todeszelle wandern.«

      »Nichts begreifen Sie! Scheren Sie sich zum Teufel!«

      »Wann darf man mit der Ankunft der Leute rechnen?« fragte Parker, sich an Leutnant Canters wendend.

      »In spätestens zehn Minuten werden sie hier sein. Dann können wir losfahren!«

      Canters hatte nichts dagegen, daß Parker ihm einen Notverband anlegte, der die blutende Schulterverletzung schloß. Dazu rauchte Canters eine Zigarette.

      »Woran denken Sie, Parker?« fragte er, als Parker seine Arbeit beendet hatte und sich neben dem Fenster aufbaute, durch das er hinaus in den weiträumigen Garten sehen konnte.

      »Ich frage mich immer wieder, warum Gatewell Sie anrief, nachdem ich ihm die Fotokopien gezeigt hatte«, erwiderte der Butler. »Meiner bescheidenen Ansicht nach handelte er damit vollkommen unlogisch und gegen seine ureigensten Interessen.«

      »Na, Gatewell, was haben Sie dazu zu sagen?« fragte Canters den Patentanwalt, der mit schmerzverkrümmter Gestalt auf der Couch lag.

      »Gehen Sie zum Teufel, aus mir bekommen Sie nichts heraus!«

      »Er mußte doch damit rechnen, daß Sie, Leutnant Canters, umgehend in seinem Büro erschienen.«

      »Darauf hätte er Gift nehmen können«, pflichtete Leutnant Canters ihm bei. »Ich war wirklich innerhalb von zehn Minuten bei Gatewell. Aber da hatten Sie sich bereits mit den Fotokopien abgesetzt.«

      »Ich halte Sie keineswegs für einen Menschen, der unlogisch handelt«, meinte Parker und nickte Gatewell zu. »Sie müssen einen ganz bestimmten Grund gehabt haben, als Sie Canters anriefen.«

      »Den will ich Ihnen sagen, Sie Schlaumeier!« Gatewell richtete sich etwas hoch und sah den Butler giftig an. »Nach dem Anruf hätte ich Sie niedergeschossen. Begreifen Sie? Ich hätte leicht eine Ausrede gefunden, ich hätte Ihnen leicht falsche Kopien unterschieben können.«

      »Ihre Antwort überzeugt mich nicht«, erwiderte Parker und schüttelte verweisend den Kopf. »Sie hatten Mr. Canters am Telefon zuviel gesagt. Sie hatten von einem Raumgleiter mit Plasmaantrieb gesprochen. Und diese Unterlagen hätten sich auf den von Ihnen untergeschobenen Kopien natürlich befinden müssen. Es sei denn …«

      »Es sei denn …?« Leutnant Canters mischte sich ein und sah Parker prüfend an.

      »Wenn Sie erlauben, Sir, rede ich erst später darüber. Darf ich Sie nur eines fragen?«

      »Natürlich, ich ahne schon, daß Sie mir nicht über den Weg trauen.«

      »Verstehen Sie etwas von Technik?«

      »Ich kann einen verstopften Vergaser in Ordnung bringen, zu mehr reicht es nicht!« Canters lächelte nicht, als er das sagte. Gatewell verzog ironisch seinen Mund.

      Wenige Sekunden später wurde die Unterhaltung ohnehin beendet, da Leutnant Canters’ Männer eintrafen und die Szene beherrschten. Nachdem Canters sie instruiert hatte, wandte er sich an Parker.

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