Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Paket 1 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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dieser Schlüssel durfte sich schließlich nicht in den Everglades verlieren. Die Moore und Sümpfe waren dort leider sehr tief und verschwiegen.

      Nach etwa dreißig Minuten bog der Ford in eine kleine Seitenstraße ab.

      Der Fahrer des Taxis, in dem Parker saß, sah sich fragend nach dem Butler um.

      »Kennen Sie sich hier näher aus?« erkundigte sich Parker in seiner höflichen, zuvorkommenden Art.

      »Klar, Sir. Der Weg endet vor einem versumpften Wasserlauf.«

      »Sollte es dort vielleicht irgendwelche menschlichen Ansiedlungen geben?«

      »Was soll’s da geben?«

      »Ich meine Häuser!«

      »Ach so, Häuser. Na ja, ein paar gibt’s schon, aber die sind alle vergammelt. Zu feucht da hinten.«

      »Wie weit ist es von der Straße bis dorthin?« wollte Parker weiter wissen.

      »Höchstens zehn Minuten. Zu Fuß!«

      »Dann möchte ich mir die Freiheit nehmen und hier aussteigen«, sagte Parker. »Womit Ihr Auftrag sich keineswegs erschöpfen soll. Fahren Sie zurück ins City. Hotel und verlangen Sie nach einem Mister Mike Rander! Prägen Sie sich diesen Namen besonders gut ein! Bringen Sie Mister Rander hierher zum Weg! Haben wir uns verstanden?«

      »Verstanden schon, Sir, aber wie ist es denn mit ein paar Scheinehen zur Sicherheit?«

      Parker griff nach seiner Brieftasche und blätterte dem Fahrer die Scheine in die Hand. Dann aber, bevor der Mann sie in die Tasche seiner Lederweste stecken konnte, nahm Parker sie noch einmal hoch und zerriß sie in zwei Hälften.

      »Diese Hälfte bekommen. Sie nach prompter Erledigung Ihres Auftrags«, verhieß er dem verdutzten Fahrer. »Das legen Sie mir bitte nicht als besonderes Mißtrauen aus. Betrachten Sie es als eine Art nachdrückliche Erinnerung!«

      Dann stieg Parker aus dem Taxi, nickte dem immer noch reichlich verdutzten Fahrer, zu und marschierte in den Feldweg hinein, der zu beiden Seiten mit hohen Sträuchern und Tropenpflanzen bewachsen war.

      Es sah schon recht ungewöhnlich aus, als Parker über den Weg einherschritt.

      Der Taxifahrer sah ihm betroffen und amüsiert zugleich nach. Parker trug selbst in dieser schwülen, tropischen Hitze seinen schwarzen Zweireiher, die schwarzen Schuhe und die schwarze steife Melone. Zudem bediente er sich seines altväterlich gebundenen, schwarzen Spezialregenschirms, von dem er sich nur in den seltensten Fällen zu trennen pflegte.

      »Komische Type«, murmelte der Fahrer. Dann starrte er auf die halbierten Banknoten in seiner Hand und erinnerte sich seines Auftrags. Er wendete den Wagen und preschte in schneller Fahrt zurück nach Miami.

      Calderhan stöhnte.

      Nach einer einfühlenden Behandlung durch Claddon und Benson stand er keuchend in einer Ecke des zerfallenen Bungalows und schnappte angestrengt nach Luft.

      »Das ist erst mal der Anfang, Calderhan, damit Sie wissen, wer wir sind«, sagte Claddon lächelnd und zündete sich eine Zigarette an. »Und jetzt sollen Sie endlich auch wissen, was wir von Ihnen wollen!«

      »Wer hat euch geschickt?« stöhnte Calderhan und krümmte sich. »Ihr könnt machen, was ihr wollt, ich werde nicht singen!«

      »Nur nicht festlegen«, meinte Claddon gemütlich. »Dann brauchen Sie später auch nichts zurückzunehmen, Calderhan. Wir möchten gern wissen, weshalb Sie plötzlich mit dem FBI unter einer Decke stecken!«

      »Tu ich ja überhaupt nicht«, erwiderte Calderhan, ohne sich um die genauen Regeln der Sprache zu kümmern. »Tu ich ja überhaupt nicht. Hat euch etwa Sherman geschickt?«

      »Ist doch völlig gleichgültig! Was haben Sie mit dem FBI ausgeheckt? Was ist mit diesem komischen Parker los? Wir wissen genau, daß er sich ein paarmal mit Ihnen unterhalten hat.«

      »Nicht über Sherman. Ich will überhaupt nichts von ihm. Um ihn geht es doch gar nicht!«

      »Um was geht es denn sonst?« bohrte Claddon gelassen weiter. »Wetten, daß Sie gleich reden werden?«

      Und um diese Wette möglichst schnell zu gewinnen, nickte er Benson und dem stämmigen Fahrer des Fords zu.

      Diese beiden Männer waren nicht zimperlich. Während Claddon sich selbst schonte, droschen sie auf Calderhan ein. Sie placierten die Schläge so, daß dem Mann, Hören und Sehen verging.

      »Wie steht es jetzt mit Ihnen?« erkundigte sich Claddon dann, nachdem die beiden Schläger eine kleine Pause eingelegt hatten. »Wollen Sie nicht doch auspacken, Calderhan?«

      »Von mir aus bringt mich um, aber ich werde nicht reden«, erklärte Calderhan, der einer Ohnmacht ziemlich nahe war. »Aber wenn ich abkratze, dann wird die Welt einen einmaligen Paukenschlag erleben!«

      Während seiner letzten Worte brach er plötzlich in hysterisches Gelächter aus.

      Claddon und Benson sahen sich ehrlich betroffen an. Der stämmige Fahrer und Schläger stutzte, um sich dann an die Schläfe zu tippen.

      »Der ist ja verrückt!« sagte er nicht ohne Berechtigung. »Der hat ja nicht mehr alle Tassen im Schrank!«

      Calderhan lachte und lachte, bis er plötzlich lautlos in sich zusammensank und ohnmächtig wurde.

      »Und jetzt?« fragte Benson, sich an Claddon wendend. »Hat’s überhaupt noch einen Sinn, ihm weiter die Daumenschrauben anzulegen?«

      »Keine Ahnung, aber so schnell gebe ich nicht auf. Er kommt ja mal wieder zu sich. Ich will wissen, was er mit den Paukenschlag gemeint hat.«

      »irgendeine dusselige Drohung«, meinte Benson verächtlich.

      »Abwarten«, sagte Claddon. »Verpaßt ihm Handschellen, damit er sich nicht absetzen kann! Ich nehme ihn mir später noch mal vor!«

      Nachdem die drei Gangster ein Handschellenpaar zweckentsprechend eingesetzt hatten, verließen sie den baufälligen Bungalow und gingen zum nahen Wasserarm hinunter. Sie wußten, daß Calderhan vor einer Viertelstunde bestimmt nicht wieder zu sich kam. Sie hatten Zeit.

      Plötzlich zuckte der Fahrer des Wagens zusammen. Er hatte ein deutliches scharfes Zischen gehört.

      »’ne Schlange«, sagte er angewidert und sah sich ehrlich ängstlich um.

      »Kamel«, meinte Claddon lächelnd. »Der hintere Wagenreifen ist undicht, das ist alles!«

      »Verdammt, auch das noch«, schimpfte der Fahrer. Er konnte sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, bei dieser drückenden Hitze einen Reifen auswechseln zu müssen. Er erhob sich aber und ging hinüber zum Ford, der in der Nähe eines dichten Strauchwerkes stand.

      Er sah den entlüfteten Reifen, bückte sich prüfend und wurde im gleichen Augenblick auch schon ohnmächtig. Diese plötzliche Ohnmacht hing mit dem bleigefütterten Bambusgriff eines Spezialregenschirms zusammen, der an seinem Hinterkopf höflich, aber nachdrücklich angeklopft hatte.

      Der Fahrer rollte auf den weichen Boden

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