Stolz und Vorurteil. Джейн Остин

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Stolz und Vorurteil - Джейн Остин Klassiker bei Null Papier

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Sen­si­bi­li­ty«. »Pri­de and Pre­ju­di­ce« greift auf ein frü­he­res Ma­nu­skript zu­rück, auf »First Im­pres­si­on« aus dem Jahr 1796. Die ers­te Fas­sung war von ei­nem Ver­le­ger ab­ge­lehnt wor­den. Jane Aus­tens Ver­lag, der be­reits »Sen­se and Sen­si­bi­li­ty« pu­bli­ziert hat­te, pro­du­ziert 1500 Exem­pla­re der Neu­fas­sung und gibt noch im sel­ben Jahr die zwei­te Auf­la­ge her­aus. Für wie be­deu­tend das Werk bis in die Ge­gen­wart ge­hal­ten wird, be­le­gen zahl­rei­che Neu­auf­la­gen, Über­set­zun­gen und mul­ti­me­dia­le Ad­ap­tio­nen, in de­nen die Hand­lung in­ter­pre­tiert, ka­ri­kiert oder fort­ge­setzt wird.

      Es ist eine Wahr­heit, über die sich alle Welt ei­nig ist, dass ein un­be­weib­ter Mann von ei­ni­gem Ver­mö­gen un­be­dingt auf der Su­che nach ei­ner Le­bens­ge­fähr­tin sein muss.

      Wel­cher Art die Ge­füh­le und Wün­sche ei­nes sol­chen Man­nes im Üb­ri­gen auch im­mer sein mö­gen, die­se Wahr­heit hat eine so un­um­stöß­li­che Gel­tung, dass er schon bei sei­nem ers­ten Auftau­chen von sämt­li­chen um­woh­nen­den Fa­mi­li­en als recht­mä­ßi­ger Be­sitz der einen oder an­de­ren ih­rer Töch­ter an­ge­se­hen wird.

      »Mein lie­ber Ben­net«, sprach ei­nes Ta­ges Mrs. Ben­net zu ihm, »hast du schon ge­hört, dass Ne­ther­field Park end­lich einen Mie­ter ge­fun­den hat?«

      Mr. Ben­net er­wi­der­te, er habe es noch nicht ge­hört.

      »Trotz­dem ist es so, wie ich sage«, be­harr­te Mrs. Ben­net. »Mrs. Long war ge­ra­de hier und hat es mir er­zählt – Willst du denn nicht wis­sen, wer der neue Mie­ter ist?« fuhr sie mit un­ge­dul­di­ger Stim­me fort.

      »Du willst es mir doch ge­ra­de er­zäh­len, und ich habe nichts da­ge­gen.«

      Ei­ner deut­li­che­ren Auf­for­de­rung be­durf­te es nicht.

      »Also, Mrs. Long er­zähl­te, dass Ne­ther­field von ei­nem sehr wohl­ha­ben­den jun­gen Mann aus Nor­deng­land ge­pach­tet wur­de. Er kam letz­ten Mon­tag im Vier­spän­ner an, um das Haus zu be­sich­ti­gen, und er war so ent­zückt da­von, dass er so­gleich mit Mr. Mor­ris ab­schloss. Noch vor Mi­chae­lis will er ein­zie­hen, und sei­ne Die­ner­schaft soll zum Teil schon Ende die­ser Wo­che her­kom­men.«

      »Wie heißt er denn?«

      »Bingley.«

      »Ver­hei­ra­tet?«

      »Aber nein! Un­ver­hei­ra­tet! Na­tür­lich un­ver­hei­ra­tet! Ein stein­rei­cher Jung­ge­sel­le, mit vier- oder fünf­tau­send Pfund im Jahr! Welch ein Glück für un­se­re Kin­der!«

      »Wie­so? Wie­so für un­se­re Kin­der?«

      »Du bist aber auch zu lang­wei­lig, mein Lie­ber. Ver­stehst du denn nicht, dass er viel­leicht eine un­se­rer Töch­ter hei­ra­ten wird?«

      »Kommt er des­halb hier­her?«

      »Des­halb? Was re­dest du da? Un­sinn! Aber es ist doch sehr gut mög­lich, dass er sich in eine von ih­nen ver­liebt; und da­her musst du ihm einen Be­such ma­chen, so­bald er ein­ge­zo­gen ist.«

      »Wes­halb denn? Du kannst ja mit den Mäd­chen hin­über­ge­hen. Oder bes­ser noch, du schickst sie al­lein; denn da du noch eben­so gut aus­siehst wie jede von dei­nen Töch­tern, wür­de sich Mr. Bingley viel­leicht gar dich aus dem Schwarm aus­su­chen.«

      »Ach, du Schmeich­ler. Ge­wiss, ich bin ein­mal recht schön ge­we­sen, aber jetzt bil­de ich mir nicht mehr ein, ir­gen­det­was Be­son­de­res vor­zu­stel­len. Wenn eine Frau fünf er­wach­se­ne Töch­ter hat, tut sie gut dar­an, alle Ge­dan­ken an ihre ei­ge­ne Schön­heit fal­len zu las­sen. Du musst aber un­be­dingt Mr. Bingley auf­su­chen, so­bald er un­ser Nach­bar ist.«

      »Ich gebe dir heu­te nur die Ver­si­che­rung, dass ich es dir nicht ver­spre­chen kann.«

      »Aber denk doch an dei­ne Töch­ter! Denk doch an die ge­sell­schaft­li­che Stel­lung, die es für eine von ih­nen be­deu­ten mag! So­gar Sir Wil­liam und Lady Lu­cas sind fest ent­schlos­sen, ihm nur des­halb einen Be­such zu ma­chen; du weißt, wie we­nig sie sich sonst um Neu­an­kömm­lin­ge küm­mern. Du musst un­ter al­len Um­stän­den hin­ge­hen; denn wie sol­len wir ihn be­su­chen kön­nen, wenn du es nicht zu­erst tust?«

      »Du bist viel zu kor­rekt; ich bin über­zeugt, Mr. Bingley wird sich sehr freu­en, euch bei sich be­grü­ßen zu dür­fen. Ich kann dir ja ein paar Zei­len mit­ge­ben und ihm aufs herz­lichs­te mei­ne Ein­wil­li­gung zu­si­chern für den Fall, dass er sich eine von mei­nen Töch­tern aus­su­chen und sie hei­ra­ten will. Für mei­ne klei­ne Liz­zy will ich da­bei ein be­son­ders gu­tes Wort ein­le­gen.«

      »Ich will sehr hof­fen, dass du nichts der­glei­chen tust. Liz­zy ist nicht einen Deut bes­ser als die an­de­ren. Im Ge­gen­teil, ich fin­de sie nicht halb so hübsch wie Jane und nicht halb so rei­zend wie Ly­dia. Aber du musst sie ja im­mer vor­zie­hen.«

      »Du hast recht. Wirk­lich emp­feh­len könn­te ich kei­ne von ih­nen«, er­wi­der­te Mr. Ben­net. »Sie sind al­bern und un­wis­send wie alle jun­gen Mäd­chen; nur Liz­zy ist we­nigs­tens et­was leb­haf­ter als ihre Schwes­tern.«

      »Aber hör mal, wie kannst du dei­ne ei­ge­nen Kin­der so her­ab­set­zen! Es macht dir of­fen­bar Spaß, mich zu är­gern. Du hast eben gar kein Mit­ge­fühl mit mei­nen ar­men Ner­ven!«

      »Da ver­kennst du mich ganz und gar, mei­ne Lie­be. Ich hege die größ­te Ach­tung vor dei­nen Ner­ven. Seit zwan­zig Jah­ren höre ich mir nun schon das mit dei­nen Ner­ven an; sie sind mir nun gute alte Be­kann­te ge­wor­den.«

      »Ach, du ahnst nicht, wie sehr ich un­ter ih­nen lei­den muss!«

      »Aber ich hof­fe, du über­stehst es auch die­ses Mal und er­lebst, dass noch vie­le an­de­re jun­ge Män­ner mit vier­tau­send Pfund im Jahr sich in un­se­rer Nach­bar­schaft nie­der­las­sen.«

      »Und wenn zwan­zig kämen, was nützt es uns, wenn du sie doch nicht be­su­chen willst?«

      »Ver­lass dich auf mich, mei­ne Lie­be: wenn es erst zwan­zig sind, wer­de ich sie nach­ein­an­der auf­su­chen.«

      Mr. Ben­net stell­te eine so ei­gen­ar­ti­ge Mi­schung von klu­gem Ver­stand und Iro­nie, von Zu­rück­hal­tung und Schalk­haf­tig­keit dar, dass eine drei­und­zwan­zig­jäh­ri­ge Er­fah­rung nicht ge­nügt hat­te, um sei­ne Frau die­sen Cha­rak­ter ver­ste­hen zu las­sen. Ihre Ge­dan­ken­gän­ge zu er­grün­den war ein­fa­cher: sie war eine un­be­deu­ten­de Frau mit ge­rin­gem Wis­sen und un­be­re­chen­ba­rer Lau­ne. War sie mit et­was un­zu­frie­den, lieb­te sie es, die Ner­vö­se zu spie­len. Ihre Le­bens­auf­ga­be be­stand dar­in, ihre Töch­ter zu ver­hei­ra­ten. Be­su­che ma­chen und Neu­ig­kei­ten

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