Stolz und Vorurteil. Джейн Остин

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Stolz und Vorurteil - Джейн Остин Klassiker bei Null Papier

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über alle Ge­rich­te und Gän­ge klar, mit de­nen sie haus­frau­li­che Ehre ein­zu­le­gen ge­dach­te; da kam sei­ne Ant­wort und schob all die schö­nen Plä­ne auf un­be­stimm­te Zeit auf. Mr. Bingley be­dau­er­te sehr, am fol­gen­den Tag nach Lon­don fah­ren und sich da­her des Ver­gnü­gens be­rau­ben zu müs­sen, der Ein­la­dung usw. usw. Mrs. Ben­net war ganz un­glück­lich. Sie konn­te sich gar nicht den­ken, was das für eine An­ge­le­gen­heit sein moch­te, die ihn schon so bald nach sei­ner An­kunft in Hert­fords­hi­re nach Lon­don zu­rück­rief. Der Ge­dan­ke, er kön­ne viel­leicht zu der Sor­te jun­ger Män­ner ge­hö­ren, die stän­dig von ei­nem Ort zum an­de­ren flat­tern, an­statt sich mit ei­nem fes­ten Wohn­sitz zu be­gnü­gen – in die­sem Fall Ne­ther­field –, wie es sich ge­hör­te, be­gann sie ernst­lich zu be­un­ru­hi­gen. Und sie schöpf­te erst wie­der ein we­nig Mut, als Lady Lu­cas ihr ge­gen­über die Mög­lich­keit er­wähn­te, er sei doch viel­leicht nur nach Lon­don ge­fah­ren, um sei­ne große Ball­ge­sell­schaft nach Ne­ther­field zu ho­len. Bald dar­auf ver­brei­te­te sich das aus si­che­ren Quel­len stam­men­de Gerücht, Mr. Bingley wer­de mit zwölf Da­men und sie­ben Her­ren auf dem Fest er­schei­nen. Zwölf Da­men! Die jun­gen Mäd­chen hör­ten die­se Nach­richt mit großer Be­sorg­nis. Aber auch sie fass­ten wie­der Mut, als die Zahl zwölf am Tage vor dem Ball auf sechs – fünf Schwes­tern und eine Cou­si­ne – be­rich­tigt wur­de. Die Ge­sell­schaft, die tat­säch­lich den großen Fest­saal be­trat, war dann schließ­lich nicht zahl­rei­cher als ins­ge­samt nur fünf Per­so­nen: Mr. Bingley, sei­ne bei­den Schwes­tern, der Gat­te der äl­te­ren und ein un­be­kann­ter jun­ger Mann.

      Mr. Bingley sah sehr gut aus und mach­te einen vor­neh­men Ein­druck. Sei­ne gan­ze Hal­tung und Art, sich zu ge­ben, wa­ren na­tür­lich und von ei­ner un­ge­zwun­ge­nen Freund­lich­keit. Die Schwes­tern wa­ren mit gu­tem, ei­ge­nem Ge­schmack nach der letz­ten Mode ge­klei­det und muss­ten zwei­fel­los zu den Schön­hei­ten der Lon­do­ner Ge­sell­schaft ge­zählt wer­den. Mr. Hurst, dem Schwa­ger Mr. Bingleys, war die gute Fa­mi­lie an­zu­se­hen; mehr al­ler­dings auch nicht. Mr. Dar­cy, der jun­ge Freund, da­ge­gen war bald mit sei­ner großen, schlan­ken Fi­gur, sei­nem an­ge­neh­men Äu­ße­ren und sei­nem vor­neh­men Auf­tre­ten Mit­tel­punkt der Auf­merk­sam­keit des gan­zen Saa­l­es. Kein Wun­der, dass in we­ni­ger als fünf Mi­nu­ten die ver­bürg­te Nach­richt ih­ren Lauf über alle Lip­pen nahm, Mr. Dar­cy ver­fü­ge über zehn­tau­send Pfund im Jahr. Die Her­ren ge­stan­den ihm sein un­ge­wöhn­lich statt­li­ches und männ­li­ches We­sen zu, die Da­men ver­si­cher­ten, er sehe noch bes­ser aus als Mr. Bingley, und die Bli­cke von je­der­mann folg­ten ihm be­wun­dernd den hal­b­en Abend lang; dann aber wan­del­te sich die an­fäng­li­che Auf­fas­sung von der Vor­nehm­heit sei­nes Auf­tre­tens voll­stän­dig in das Ge­gen­teil um, wor­auf­hin die Hoch­flut der Ach­tung, die man ihm ent­ge­gen­ge­bracht hat­te, rasch ab­zueb­ben be­gann. Denn man konn­te nicht um­hin, die Fest­stel­lung zu ma­chen, dass Mr. Dar­cy hoch­mü­tig war, auf die an­we­sen­de Ge­sell­schaft her­ab­sah und an nichts An­teil neh­men woll­te. Nichts, nicht ein­mal sein großer Grund­be­sitz in Der­by­s­hi­re, war ein Aus­gleich für sein ab­wei­sen­des und we­nig freund­li­ches Be­neh­men. Je­den­falls konn­te er in kei­ner Wei­se mit sei­nem Freund Mr. Bingley ver­gli­chen wer­den.

      Mr. Bingley hat­te sich bald schon mit all den vor­nehm­lichs­ten An­we­sen­den be­kannt­ge­macht. Er tanz­te je­den Tanz, war leb­haft und auf­ge­räumt, är­ger­te sich nur dar­über, dass das Fest so früh zu Ende sein soll­te, und sprach da­von, einen Ball auf Ne­ther­field zu ge­ben. Sol­che Lie­bens­wür­dig­keit be­darf kei­ner wei­te­ren Lo­bes­wor­te. Welch ein Ge­gen­satz zwi­schen ihm und sei­nem Freund! Mr. Dar­cy tanz­te nur je ein­mal mit Mrs. Hurst und mit Miss Bingley und lehn­te es ab, ir­gend­ei­ner an­de­ren Dame vor­ge­stellt zu wer­den. Den größ­ten Teil des Abends brach­te er da­mit zu, im Saal her­um­zu­ge­hen und hin und wie­der mit dem einen oder der an­de­ren von sei­nen Be­kann­ten ein paar Wor­te zu wech­seln. Über sei­nen Cha­rak­ter brauch­te auch kein Wort mehr ver­lo­ren zu wer­den. Er war der hoch­mü­tigs­te, un­an­ge­nehms­te Mensch auf der Welt, und man konn­te nur hof­fen, dass man ihn zum letz­ten Male ge­se­hen hat­te.

      Sei­ne hef­tigs­te Geg­ne­rin war Mrs. Ben­net; denn zu der all­ge­mei­nen Miss­s­tim­mung kam bei ihr ein per­sön­li­cher Grund hin­zu, der ihre Ab­nei­gung noch be­deu­tend ver­schärf­te: Mr. Dar­cy hat­te eine ih­rer Töch­ter be­lei­digt.

      Da die Her­ren sehr in der Min­der­zahl wa­ren, hat­te Eli­sa­beth zwei Tän­ze aus­las­sen müs­sen; und in die­ser Zeit war Mr. Dar­cy wäh­rend sei­nes ge­lang­weil­ten Rund­gan­ges für einen kur­z­en Au­gen­blick ihr so na­he­ge­kom­men, dass sie nicht um­hin konn­te, ein Ge­spräch zwi­schen ihm und Mr. Bingley mit an­zu­hö­ren; der hat­te die Tan­zen­den ver­las­sen, um sei­nen Freund aus sei­ner In­ter­es­se­lo­sig­keit zu rei­ßen.

      »Los, Dar­cy«, sag­te er, »du musst auch ein­mal tan­zen. Es wird mir zu dumm, dich in die­ser blö­den Wei­se hier al­lein her­um­ste­hen zu se­hen. Wenn du doch schon hier bist, ist es viel ver­nünf­ti­ger, du tanzt.«

      »Al­les an­de­re lie­ber als das! Du weißt, wie sehr ich es ver­ab­scheue, mit je­mand zu tan­zen, den ich nicht ken­ne. Und in ei­ner Ge­sell­schaft wie die­ser hier wäre es ge­ra­de­zu un­er­träg­lich. Dei­ne Schwes­tern ha­ben bei­de einen Part­ner, und au­ßer ih­nen gibt es auch nicht ein ein­zi­ges Mäd­chen im gan­zen Saal, mit dem sich zu zei­gen nicht eine Stra­fe wäre.«

      »Nicht für ein Kö­nig­reich möcht’ ich solch ein Mäk­ler sein wie du!« rie­f Bingley aus. »Auf Ehre, ich hab’ noch nie so vie­le net­te Mäd­chen auf ein­mal ken­nen­ge­lernt wie heu­te Abend; vie­le sind so­gar ganz un­ge­wöhn­lich hübsch.«

      »Du tanzt ja auch mit dem ein­zi­gen Mäd­chen, das hier wirk­lich gut aus­sieht«, er­wi­der­te Dar­cy und schau­te gleich­zei­tig zu Jane hin­über.

      »Ja, sie ist das wun­der­bars­te Ge­schöpf, das mir je vor Au­gen ge­kom­men ist! Aber ge­ra­de hin­ter dir sitzt eine ih­rer Schwes­tern, die sehr nett aus­sieht und wahr­schein­lich auch sehr nett ist. Ich wer­de mei­ne Dame bit­ten, dich ihr vor­zu­stel­len.«

      »Wel­che meinst du?« Dar­cy dreh­te sich um und be­trach­te­te Eli­sa­beth, bis sie un­ter sei­nem Blick hoch­sah. Da­rauf­hin wand­te er sich wie­der an sei­nen Freund und mein­te gleich­gül­tig: »Er­träg­lich, aber nicht ge­nü­gend, um mich zu rei­zen. Au­ßer­dem habe ich heu­te kei­ne Lust, mich mit jun­gen Da­men ab­zu­ge­ben, die von den an­de­ren Her­ren sitz­en­ge­las­sen wor­den sind. Kehr du nur wie­der zu dei­ner Tän­ze­rin zu­rück und son­ne dich in ih­rem Lä­cheln; bei mir ver­geu­dest du doch nur dei­ne Zeit.«

      Mr. Bingley folg­te sei­nem Rat, und Dar­cy nahm sei­nen Rund­gang wie­der auf. Eli­sa­beths An­sicht über ihn war nicht sehr freund­lich, aber nichts­de­sto­we­ni­ger be­rich­te­te sie ih­ren Freun­din­nen voll Hu­mor ihr klei­nes Er­leb­nis; denn da sie selbst von Na­tur lus­tig und hei­ter war, lach­te sie gern, auch wenn es auf ihre ei­ge­nen Kos­ten ging.

      Im Üb­ri­gen ver­lief je­doch der Abend zur volls­ten Zufrie­den­heit der gan­zen Fa­mi­lie. Mrs. Ben­net hat­te die Freu­de ge­habt,

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