Gesammelte Werke. Джек Лондон

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Gesammelte Werke - Джек Лондон Gesammelte Werke bei Null Papier

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be­sorgt.

      »Kämp­fen. Das ist al­les. Das Land ist in den Hän­den ei­ner Räu­ber­ban­de. Seht die Süd-Pa­zi­fik-Bahn. Die re­giert ganz Ka­li­for­ni­en.«

      »Ach Un­sinn, Bert«, fiel Bil­ly ihm ins Wort. »Du läufst mit hal­b­em Wind. Die Ei­sen­bahn kann doch nicht Ka­li­for­ni­en re­gie­ren.«

      »Du bist ein Esel«, sag­te Bert spöt­tisch. »Und ei­nes Ta­ges, wenn es zu spät ist, wer­den du und die an­de­ren Esel das er­ken­nen. Es ist faul, sage ich dir. Es stinkt! Ja, wahr­haf­tig – je­der, der in das Par­la­ment hin­ein will, muss nach San Fran­zis­ko fah­ren, auf dem Kon­tor der Süd-Pa­zi­fik an­tre­ten und de­mü­tig um Er­laub­nis bit­ten. Ich sage euch, die Gou­ver­neu­re von Ka­li­for­ni­en sind Di­rek­to­ren der Ei­sen­bahn ge­we­sen und das schon, ehe du und ich ge­bo­ren wa­ren. Hu! Du kannst mir nicht wi­der­spre­chen. Wir sind er­le­digt. Aber ich möch­te gern hel­fen, ei­ni­ge von den dre­cki­gen Die­ben auf­zu­hän­gen, ehe ich sel­ber flö­ten­ge­he. Wisst ihr, was wir sind? Wir, der alte wei­ße Stamm, der im Krie­ge kämpf­te, das Land schuf und es zu dem mach­te, was es ist? Soll ich es euch sa­gen? Wir sind die letz­ten Mo­hi­ka­ner.«

      »Er ängs­tigt mich zu Tode mit sei­ner Hef­tig­keit«, sag­te Mary mit ei­ner Bit­ter­keit, die sie nicht zu ver­ber­gen such­te. »Es en­det noch da­mit, dass er aus der Werk­statt raus­ge­schmis­sen wird. Und was sol­len wir dann tun? An mich denkt er über­haupt nicht. Aber ei­nes sage ich euch, und das ist mein Ernst. In die Plät­te­rei gehe ich nicht wie­der.«

      »Ach, ich weiß, wo du hin­willst«, sag­te Bert hart. »Und das sage ich dir nur, ob ich le­ben­dig oder tot bin, ob ich Ar­beit habe oder nicht, ja, und wie es mir auch geht – wenn du den Weg gehst, ist es aus.«

      »Na, ich hab’ mich doch brav ge­hal­ten, bis ich dich traf«, ant­wor­te­te sie und warf den Kopf zu­rück. »Und seit ich dich traf, habe ich mich auch brav ge­hal­ten, und das will nicht we­nig sa­gen.«

      Bert woll­te hef­tig ant­wor­ten, aber Sa­xon leg­te sich ins Mit­tel und stif­te­te Frie­den. Sie hat­te große Angst, wie es den bei­den in ih­rer Ehe ge­hen soll­te. Bei­de hat­ten ein sehr hit­zi­ges Tem­pe­ra­ment, bei­de wa­ren hef­tig und reiz­bar. Und ihre ewi­gen Strei­te­rei­en pro­phe­zei­ten nichts Gu­tes für die Zu­kunft. –

      Der Ra­sier­ap­pa­rat war eine der großen Ta­ten Sa­x­ons. Sie be­riet sich im ge­hei­men mit ei­nem Be­kann­ten, ei­nem Kom­mis in Pierces Ei­sen­hand­lung, und kauf­te dann den Ap­pa­rat. Als Bil­ly am Sonn­tag­mor­gen nach dem Früh­stück zum Bar­bier ge­hen woll­te, führ­te sie ihn ins Schlaf­zim­mer, zog has­tig ein Hand­tuch bei­sei­te und zeig­te ihm Ra­sier­ap­pa­rat, Be­cken, Sei­fe, Pin­sel und Was­ser – al­les ge­brauchs­fer­tig. Bil­ly trat ein paar Schritt zu­rück, be­gann dann aber al­les neu­gie­rig zu un­ter­su­chen. Er sah den Ra­sier­ap­pa­rat mit­lei­dig an.

      »Hm, und das nennt man eine Män­ner­waf­fe!«

      »Tau­sen­de von Män­nern ge­brau­chen das täg­lich!«

      Aber Bil­ly schüt­tel­te den Kopf und wand­te sich ab.

      »Du lässt dich drei­mal wö­chent­lich ra­sie­ren«, sag­te sie ein­dring­lich. »Das macht fünf­und­vier­zig Cent, sa­gen wir, einen hal­b­en Dol­lar die Wo­che, und das Jahr hat zwei­und­fünf­zig Wo­chen. Sechs­und­zwan­zig Dol­lar jähr­lich für Ra­sie­ren. Komm jetzt, mein Freund, und ver­such ihn. Zahl­lo­se Män­ner schwö­ren dar­auf.«

      Er schüt­tel­te den Kopf, und in der Tie­fe sei­ner Au­gen, wo die Wol­ken im­mer ka­men und gin­gen, zog es zum Sturm auf. Sie lieb­te den ver­dros­se­nen Aus­druck, der ihn so hübsch und jun­gen­haft mach­te, und sie küss­te ihn lä­chelnd, wor­auf sie ihn auf den Stuhl nie­der­zwang, ihm den Rock aus­zog und Hemd und Swea­ter öff­ne­te.

      Und mit der Dro­hung: »Wenn du den Mund auf­machst, kriegst du es di­rekt in den Hals«, be­gann sie ihn ein­zusei­fen.

      »So«, sag­te sie, als sie ihm das Ge­sicht gründ­lich ein­ge­seift hat­te. »Jetzt kannst du an­fan­gen; aber bil­de dir nicht ein, dass ich das im­mer für dich tue.«

      Halb im Ernst, halb im Scherz eif­rig pro­tes­tie­rend, ließ er den Ap­pa­rat ein paar­mal über das Kinn glei­ten.

      Dann fuhr er hef­tig zu­sam­men und rief:

      »Hei­li­ger Bim­bam!«

      Er un­ter­such­te sein Ge­sicht im Spie­gel, und mit­ten im Sei­fen­schaum ka­men ein paar Trop­fen Blut zum Vor­schein.

      »Ich habe mich ge­schnit­ten, und das mit ei­nem Ra­sier­ap­pa­rat! Und auf so­was schwö­ren die Leu­te!«

      »Wart einen Au­gen­blick!« fleh­te Sa­xon. »Er muss ein­ge­stellt wer­den. Das sag­te mir der Kom­mis sel­ber. Sieh die klei­ne Schrau­be hier. So – so ist es rich­tig. Dreh sie ein biss­chen.«

      Bil­ly führ­te wie­der den Ap­pa­rat über sein Kinn. Als er es ein paar­mal ge­tan hat­te, un­ter­such­te er sich im Spie­gel, grins­te und ra­sier­te wei­ter. Schnell und ge­wandt kratz­te er sich den Sei­fen­schaum vom Ge­sicht. Sa­xon klatsch­te in die Hän­de.

      »Groß­ar­tig!« sag­te Bil­ly be­geis­tert. »Groß­ar­tig. Gib dei­ne Hand – da sollst du se­hen, wie es geht.«

      Er rieb ihre Hand an sei­nem Kinn. Mit ei­nem klei­nen Schrei riss Sa­xon sich los und be­gann, ihn kri­tisch zu un­ter­su­chen.

      »Aber er hat ja gar nichts ab­ge­nom­men«, sag­te sie.

      »Die Ge­schich­te ist Schwin­del; er schabt die Haut, aber nicht den Bart ab. Ich bit­te um einen Bar­bier.«

      Aber Sa­xon woll­te sich nicht ge­schla­gen ge­ben. »Du hast es noch nicht rich­tig ge­macht. Er ist zu stark an­ge­schraubt. Lass mich ver­su­chen. So – halb­wegs. So, jetzt seif dich wie­der ein und ver­such es noch ein­mal.«

      Dies­mal konn­ten sie deut­lich ein krat­zen­des Geräusch wie von Sand­pa­pier hö­ren – es wa­ren die Bart­stop­peln, die ab­ge­schnit­ten wur­den.

      »Wie geht es jetzt?« frag­te sie be­sorgt.

      »Er nimmt – au – das Haar weg«, grunz­te Bil­ly, wäh­rend er die Stirn run­zel­te und eine Gri­mas­se schnitt. »Aber – au – es reißt wie der Teu­fel – au!«

      »Nur wei­ter«, er­mun­ter­te sie ihn. »Gib nicht gleich den Kampf auf, du großer In­dia­ner. Denk an das, was Bert sag­te, und tu, als seist du der letz­te Mo­hi­ka­ner.«

      Eine Vier­tel­stun­de spä­ter wusch er sich die Sei­fe vom Ge­sicht und trock­ne­te sich mit ei­nem Seuf­zer der Er­leich­te­rung ab.

      »Das ist selbst­ver­ständ­lich auch eine Art, sich zu ra­sie­ren, Sa­xon, aber ich kann nicht sa­gen, dass ich ge­ra­de be­geis­tert bin.«

      Dann

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