Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Ist Ihnen etwas über die G-Bande bekannt? Hat sie sich in irgendeiner Beziehung besonders hervorgetan?«
»Aber ganz und gar nicht, Mister Parker«, sagte Porters treuherzig, »wenn Sie mich fragen, so handelt es sich um Jugendliche, die sich scheußlich langweilen. Harmlose Burschen, die ihre Maschinen vergöttern. Kriminell sind sie nicht.«
Josuah Parker gestattete sich, anderer Meinung zu sein. Sagte aber nichts, sondern bedankte sich noch einmal und ging. Es war verständlich, daß er sich für diesen ominösen Albert Transbord interessierte. Weshalb mochte dieser Mann sich nach der Clique der ›Gorillas‹ erkundigt haben?
*
Butler Parker hatte noch Zeit zur Verfügung und wollte sie nutzen. Da Albert Transbord ebenfalls in der Nähe wohnte, gedachte er ihn aufzusuchen und sich mit ihm über die ›Gorillas‹ zu unterhalten.
Da kein Taxi zu sehen war, ging Parker zu Fuß.
Nach einer Viertelstunde hatte er bereits die Straße erreicht, in der das Apartment-Haus lag. Bevor er die kleine Halle hinter der Glastür betrat, schaute er sich verstohlen nach allen Seiten um. Er war eben ein sehr vorsichtiger Mensch.
Auffälliges war nicht zu erkennen. Die Straße mit dem relativ geringen Verkehr machte einen sehr harmlosen Eindruck, alles schien in bester Ordnung zu sein.
Der Butler betrat die Halle und sah sich suchend nach einem Hauswart um. Da solch ein Mann nicht zu sehen war, orientierte der Butler sich an den Namenstäfelchen, die neben dem kleinen und engen Lift angebracht waren, fand den Namen Transbord und fuhr nach oben in den dritten Stock.
Er wendete sich nach links, schritt suchend die einzelnen Türen ab und blieb vor der Apartment-Nummer zweiunddreißig stehen. Korrekt klingelte er, trat einen Schritt zurück und wartete auf Mister Transbord.
Hinter der Tür rührte sich nichts. Alles blieb still. Dann war plötzlich weit oben im Haus das laute, knallende Zuschlägen einer Tür zu hören. Dann wieder Stille.
Josuah Parker gestattete sich ein weiteres Klingeln und blieb nun seitlich neben der Tür stehen. Als sich wieder nichts tat, drückte er sein Ohr gegen die Türfüllung.
Nichts zu hören.
Mister Albert Transbord war demnach wohl ausgegangen. Josuah Parker überlegte, was zu tun war. Sollte er warten? Dann verpaßte er Mister Rander. Oder sollte er …!?
Parker wußte zwar, daß Mike Rander sein geplantes Vorhaben nicht billigen würde, aber Parker war in gewissen Dingen eben doch freizügiger als sein junger Herr. Er sah sich das Schloß genauer an und redete sich mit Erfolg ein, es sei schon halb geöffnet. Wie durch Zauberhand blinkte in seiner Hand ein metallisch glänzender Gegenstand auf, den er ins Schlüsselloch einführte. Sekunden später brauchte er sich nicht mehr einzureden, das Schloß sei geöffnet gewesen. Es war nämlich aufgesperrt worden.
Parker wollte selbstverständlich keinen gemeinen Einbruch verüben. Ihm ging es einzig und allein um die Aufklärung einer Mordtat. Er drückte die Tür mit der Spitze seines Regenschirms vorsichtig auf und rief Transbords Namen.
Nachdem sich auch jetzt nichts rührte, schritt Parker tiefer in den kleinen Korridor hinein, blieb vor einer nur angelehnten Tür stehen und drückte auch sie mit der Spitze seines Regenschirms auf.
Zuerst war nichts anderes zu sehen als die normale Standardeinrichtung, wie sie in Apartments dieser Klasse eben zu finden ist, aber dann stolperte der Butler förmlich über die Leiche, die halb in einem billigen Strohsessel hing.
Der Butler holte tief Luft.
Solch eine Begegnung mit Albert Transbord hatte er nun wirklich nicht erwartet. Der Mann war erschossen worden. Wie Mike Ledgers. Aber vor seiner Ermordung hatte man den mittelgroßen, dicklichen Mann noch schwer mißhandelt. Schlagspuren im Gesicht und auf dem nackten Oberkörper waren nicht zu übersehen. Der Mann trug übrigens nur eine Pyjamahose, das Oberteil hatte man ihm vom Körper gerissen.
Zudem war die Wohnung durchsucht worden. Schubladen waren aufgezogen, Schränke geöffnet worden. Auffallend war die Tatsache vielleicht, daß Albert Transbord nur sehr wenig Wäsche und Kleidung besessen hätte. Entweder war der Mann nicht sehr begütert gewesen oder aber er hatte sich nur für kurze Zeit in diesem Apartment aufhalten wollen.
Josuah Parker blieb neben dem Toten stehen.
Weshalb dieser Mann erschossen worden war, konnte er zwar nicht mit Sicherheit sagen, aber Parker dachte unwillkürlich auch in diesem Zusammenhang an die ›Gorillas‹. Es schien ungemein gefährlich zu sein, sich mit ihnen zu befassen. Porters’ Auskunft, die Jugendlichen seinen keineswegs kriminell, konnte unmöglich stimmen.
Parker sah sich die kleine Wohnung an, die aus dem großen Zimmer bestand, in dem der Tote war. Dazu gehörte noch eine kleine Kombüse und ein Duschraum. Hatten Transbords Mörder das gefunden, wonach sie gesucht hatten? Lohnte es sich für den Butler, eine weitere Inspektion vorzunehmen?
Bevor der Butler einen Entschluß fassen konnte, überstürzten sich die Ereignisse …
»Bleib stehen und rühr dich nicht!« sagte eine dunkle Stimme hinter ihm.
Parker ließ sich seine Überraschung nicht anmerken. Er rührte sich selbstverständlich nicht, bedauerte aber ungemein, daß er den Sprecher nicht sehen. konnte. Insgeheim mußte er zugeben, daß es dieser Mann verstanden hatte, ungehört in das Apartment einzudringen, was bei Parkers Wachsamkeit wirklich schon viel bedeutete.
Leichte und schnelle Schritte waren hinter Parker zu hören. Und bevor der Butler etwas unternehmen konnte, wurde ihm ein sehr harter Gegenstand über den Kopf gezogen. Josuah Parker ging unwillkürlich in die Knie. Die schwarze, steife Melone wurde ihm tief in die Stirn getrieben. Obwohl der Butler keineswegs ohnmächtig wurde, entschloß er sich, erst einmal zu Boden zu gehen. Was er auch gekonnt und überzeugend hinbekam. Im übrigen durfte Parker sich dazu gratulieren, daß er die Melone seinerzeit mit einer leichten Stahlabdeckung hatte ausfüttern lassen. Der Hieb war von dieser Abdeckung geschluckt worden.
Eine Gestalt beugte sich über Parker und untersuchte ihn. Der Butler wurde seinen Revolver los, was aber in Anbetracht der Lage nicht sonderlich kritisch war. Der Mann rollte den seiner Meinung nach ohnmächtigen Butler auf die Seite und ging zurück zur Tür.
Im ersten Moment befürchtete Parker, der Mann könnte sich empfehlen. Aber er schloß nur die Tür hinter sich und ging dann zum Telefon, das auf der breiten Fensterbank stand. Eine Nummer wurde gewählt, dann teilte der Mann seinem Gesprächspartner mit, Albert sei umgelegt worden. Er habe in Alberts Wohnung einen komischen Vogel entdeckt und ihn erst einmal niedergeschlagen. Nein, er glaubte nicht, daß dieser komische Vogel etwas mit dem Mord an Albert zu tun habe. Wie er sich aber nun verhalten solle?
Die Gegenseite redete lange. Der Besucher im Zimmer beschränkte sich darauf, gelegentlich ›okay‹ zu sagen und hing schließlich auf. Parker, der den noch recht jungen Mann vorsichtig beobachtet hatte, schloß wieder die Augen. Er war sehr gespannt, was nun folgen würde.
»He, aufwachen!« sagte der junge Mann und trat den Butler vorsichtig in die Seite.
Parker war entschlossen, sehr ohnmächtig zu sein. Und er blieb es auch. Aber als der Mann zum Waschbecken ging, um Wasser zu holen, fürchtete Parker um seine korrekte Kleidung, stieß ein leichtes Seufzen aus und erhob sich vorsichtig. Er schob erst einmal