Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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bin gespannt«, sagte Rander. Er zündete sich eine Zigarette an und ließ sich in einem Sessel nieder. Er schloß die Augen fest und hörte sich die Aufzeichnung aufmerksam an. Erst als beim Abschalten ein Klicken zu hören war, richtete Rander sich wieder auf.

      »Erstaunlich und unheimlich zugleich«, sagte er kopfschüttelnd, »um welche Art Ware es sich gehandelt hat, dürfte ja wohl auf der Hand liegen. Was meinen Sie, Parker?«

      »Ich bin sicher, Sir, daß es sich um Rauschgift handelt«, entgegnete der Butler. »Art Canter ist wohl süchtig, und Ledgers ist sein Lieferant.«

      »Nicht in jedem Falle, Parker«, korrigiert Rander den Butler, »vergessen Sie nicht, daß Ledgers sich erst vorstellte. In den anderen, früheren Fällen muß Helen Canters es mit anderen Gift-Lieferanten zu tun gehabt haben.«

      »Gewiß, Sir, verzeihen Sie meine Unaufmerksamkeit«, sagte Parker leicht beschämt, »ich hatte meine Wachsamkeit auf diese May gerichtet, die von Helen Canters erwähnt worden ist. Es scheint sich um eine Freundin der Helen Canters zu handeln.«

      »Vielleicht war sie es auch, die Art Canters erst mit dem Gift bekanntgemacht hat«, gab Mike Rander zu überlegen, »wir müssen dieser Sache nachgehen, Parker. Meiner Meinung nach handelt es sich nicht mehr allein um Helen Canters. Nein, wenn wir aufpassen, gelingt es uns vielleicht eine Rauschgift-Bande auszunehmen, die sich auf Belieferung von Jugendlichen spezialisiert hat. Erst vor einem halben Jahr konnte die Polizei solch eine Gang ausheben. Erinnern Sie sich noch, Parker?«

      »Gewiß, Sir!«

      »Unsere erste Aufgabe ist wohl nun, festzustellen, warum und von wem Ledgers erschossen wurde …?«

      »Sir, es dürften vielleicht zwei Möglichkeiten in Betracht kommen«, erwiderte der Butler würdevoll und barock, wie es eben so seine Art war, »entweder wurde Mike Ledgers von Mitgliedern einer Konkurrenzbande erschossen, oder aber er wurde von seinen eigenen Partnern hingerichtet.«

      »Die erste Möglichkeit geht mir ein, aber die zweite …?«

      »Ledgers könnte sich doch gegen die Statuten seiner Bande vergangen haben.«

      »Leuchtet mir nicht ein, Parker …«, erklärte Mike Rander und schüttelte erneut den Kopf, »er sprach mit einem seiner Bandenpartner. Das geht aus der Aufzeichnung hervor. Er unterhielt sich mit diesem Jeffey über die kleine Canters. Jeffey und er mußten damit rechnen, daß die kleine Canters zurückkehrte. In solch einem Moment würde die Bande ein Mitglied ihrer Organisation niemals erschießen lassen.«

      »Sie denken also an eine Konkurrenzbande, Sir?«

      »Danach werden wir uns auf jeden Fall mal erkundigen. Möglichst unter Umgehung der Polizei. Ich denke, Parker, wir werden noch in dieser Nacht ein Bier trinken.«

      »Sie denken an Bill Strattons Etablissement, Sir?«

      »So vornehm können nur Sie eine billige Kellerkneipe bezeichnen, Parker«, antwortete Mike Rander auflachend, »also Abmarsch in zehn Minuten, werden Sie’s bis dahin schaffen?«

      *

      Bill Stratton war ein Mann, der es, was seine Ausmaße anbetraf, durchaus mit einem mittleren Kleiderschrank aufnehmen konnte. Im Gegensatz zu seinem massiven, muskulösen Körper wirkte sein Gesicht kindlich.

      Als Rander und Butler Parker im Eingang zu seiner Kellerkneipe auftauchten, warf Stratton die Glasreinigungsbürste mit sehr viel Nachdruck und Schwung in das Spülbecken der Theke und stampfte auf Rander zu.

      »Hei, Chef«, sagte er erneut und versuchte, seine Baßstimme zu dämpfen, »ist es denn die Möglichkeit, daß Sie sich hier mal sehen lassen? Setzen wir uns ’rüber in das Hinterzimmer?«

      »Darf ich Ihnen Butler Parker vorstellen?« fragte Rander. Er trat etwas zur Seite und wies auf den Butler. Stratton hatte von Parker schon sehr viel gehört, ihn aber noch nie gesehen.

      Mike Rander, der sich erinnerte, wo sich das Hinterzimmer befand, ging voraus. Josuah Parker folgte gemessen. Er schaute sich diskret in der Kellerkneipe um, die recht behaglich eingerichtet war. Nur die Polizei konnte eigentlich wissen, daß sich gewisse Kreise der Unterwelt bei Stratton gern ein Stelldichein gaben. Ein unbefangener Besucher hätte so etwas niemals vermutet.

      »So, Chef«, sagte Stratton. »Sie sind zufällig hier vorbeigekommen?«

      »Feiner Stoff, Billy«, meinte Rander, als er das Glas absetzte, »wir sind nicht zufällig hier vorbeigekommen. Wir haben Sie absichtlich besucht.«

      »Habe ich mir schon gedacht. Um was handelt es sich denn?«

      »Wir brauchen eine Auskunft, Billy.«

      »Na, hoffentlich kann ich wirklich helfen«, erwiderte Stratton vorsichtig.

      »Sie werden genauso helfen können, wie ich Ihnen einst geholfen habe, Billy«, erklärte Rander ernst. Stratton verstand und zog ein Gesicht. Er schwieg sich vorerst zu diesem Thema aus.

      »Wir brauchen einige allgemeine Informationen über Rauschgift-Händler«, begann Rander ohne Überleitung.

      »Warum ausgerechnet über Rauschgift-Händler?« fragte Stratton kurz, »über andere Themen würde ich viel lieber mit Ihnen reden, Chef.«

      »Dieses Thema paßt mir jetzt aber besser.«

      »Zum Teufel, ich will mir keine Laus in den Pelz setzen«, redete Stratton weiter.

      »Mit anderen Worten, es gibt zur Zeit eine gut ausgebildete Organisation, die sich mit Rauschgift befaßt?«

      »Nun ja, zur Zeit hat eine Bande das Monopol. Aber das ist ein offenes Geheimnis.«

      »Wie lange wird das Monopol andauern, Bill?«

      »Vielleicht bröckelt es bereits ab, Chef.«

      »Konkurrenz auf dem Plan erschienen?«

      »So ungefähr. Genaues weiß man nicht.«

      »Seit wann macht sich eine Konkurrenz bemerkbar? Das ist sehr wichtig für mich, Bill!«

      »Ich schätze, es sind jetzt drei Monate her, daß zwei Leutchen aus den Südstaaten hier auftauchten und sich mausig machten. Zuerst gab man ihnen keine Chance, aber sie boxten sich durch. Es sieht so aus, als würden sie sich durchsetzen.«

      »Wie steht es denn mit Namen?«

      »Ausgeschlossen, Chef, ausgeschlossen«, sagte Stratton sofort und sehr entschieden, »aber ich kann Ihnen einen Tip geben. Sie kennen doch Steve Wellman, ja?«

      »Wellman, Wellman? Ist das nicht der Besitzer eines Nachtclubs?«

      »Richtig. Die Bude nennt sich ›Golden Tree‹. Sie befindet sich außerhalb der Stadt, draußen am See. Sehr exclusiv.«

      »Schön, und womit wird er uns dienen können?«

      »Das müssen Sie allein herausfinden, Chef«, sagte Stratton, »ich glaube, ich habe Ihnen bereits eine Menge gesagt. Eigentlich schon zuviel.«

      »Dann muß das ein toller Tip sein«, gab Rander lächelnd zurück,

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