Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Ledgers hatte aufgelegt. Das Aufspringen eines Feuerzeugs war zu vernehmen, dann ließ Ledgers sich in einen Sessel fallen.

      Butler Parker schaltete das kleine Tonbandgerät ab und nahm das hochempfindliche Saugmikrophon von der Wand herunter. Vorerst war die Arbeit erledigt. Jetzt mußte er erneut warten, bis Helen Canters wieder auftauchte. Daß sie auftauchen würde, stand für ihn fest. Er hatte den tieferen Sinn des Gesprächs sehr gut mitbekommen.

      Butler Josuah Parker ließ sich auf dem Stuhl neben dem Fenster nieder und sah hinunter auf die Straße. Seiner Schätzung nach würde diese Helen Canters spätestens in einer halben Stunde wieder auftauchen.

      Sein Gesicht nahm einen mißbilligenden Ausdruck an, als unten vor der Pension die Motoren einiger Kräder aufdonnerten. Parker erhob sich von seinem Sitz und schaute nach unten. Er sah einige junge Männer, die so etwas wie eine einheitliche Uniform trugen, die aus schwarzer Lederweste, Breecheshosen und halbhohen Stiefeln bestand. Die jungen Leute ließen die Motoren ungeniert aufheulen und röhren. Einer der drei Fahrer löste sich vom Rand des Gehsteigs und kurvte auf der Straße herum. Das große weiße G auf der Rückseite der schwarzen Lederweste war dabei nicht zu übersehen.

      Plötzlich zuckte Parker zusammen.

      Im Nebenraum war ein dumpfer Fall zu hören gewesen. Der Butler blieb lauschend stehen, ging dann schnell zur Wand hinüber und lauschte. Auch ohne Saugmikrophon war das Quietschen der Dielenbretter nicht zu überhören. Was mochte Mike Ledgers wohl in seinem Zimmer treiben.

      Der Butler legte keinen Wert darauf, gesehen zu werden. Also entschloß er sich, das Mikrophon erneut an der Wand zu befestigen. Bevor er seine Absicht allerdings ausführen konnte, war deutlich das Geräusch eines schallgedämpften Schusses zu hören.

      Josuah Parker schaltete blitzschnell. Ihm wurden gewisse Zusammenhänge klar. Das Röhren der Motoren unten auf der Straße und der dumpfe Fall im Nebenzimmer korrespondierten miteinander.

      Es war überraschend, wie schnell der Butler auf den Beinen war. Er entriegelte seine Zimmertür und betrat vorsichtig den Korridor. Sicherheitshalber nahm er seinen Revolver aus der Rocktasche und entsicherte ihn.

      Die Tür im Nebenzimmer war nur angelehnt.

      Geräusche konnte der Butler nicht mehr wahrnehmen. Auf Zehenspitzen pirschte er sich an die Tür, lauschte noch mal und drückte dann die Tür zentimeterweise auf.

      Zuerst sah er nur ein Beinpaar auf dem Boden, dann eine Blutlache, die sich unter dem Oberkörper des am Boden liegenden Mannes gebildet hatte. Und im gleichen Moment erhielt er einen brutalen, harten Schlag auf den Hinterkopf. Der sonst so beherrschte Butler gestattete sich in Anbetracht der Lage und Behandlung ein diskretes Seufzen, gab seinen weichen Knien nach und kippte seitlich zu Boden. Er versuchte, gegen die Ohnmacht anzukämpfen, hatte aber keine Chance. Seine Beine zuckten und scharrten noch einige Male auf dem Boden, dann entspannte sich Parkers Körper.

      Er sah nichts von den beiden Halbwüchsigen, die schwarze Lederjacken trugen. Sie schauten auf den ohnmächtigen Parker hinunter und tuschelten miteinander. Da Josuah Parker aber alt und hilflos aussah, verzichteten sie darauf, einen zweiten Mord zu begehen. Sie verließen das Zimmer und verschwanden auf dem dämmerigen Korridor. Eine knappe Minute später verlor sich das Geheul der überdrehten Motoren in Nebenstraßen …!

      *

      Das hartnäckige und schrille Klingeln des Telefons weckte den Butler aus seiner Ohnmacht.

      Zuerst drangen die Klingelgeräusche wie durch dicke Watte an sein Ohr, aber als dann der Schmerz an seinem Hinterkopf nachließ, wurde er sehr schnell wieder wach.

      Josuah Parker richtete sich auf, betastete vorsichtig die dicke Beule, und sah etwas irritiert zum Telefon hinüber.

      Er erhob sich und wollte zum Apparat gehen, doch er hatte die Rechnung ohne seine Beine gemacht. Sie gaben nach, und er mußte sich an der Wand stützen. Als er die Strecke endlich geschafft hatte, verstummte das Schrillen. Sicherheitshalber nahm er jedoch den Hörer in die Hand und sagte das neutrale ›Hallo‹ in die Muschel hinein. Er merkte aber sofort, daß die Gegenseite wieder eingehängt hatte.

      Butler Parker klopfte sich den Staub von den Hosenbeinen und kümmerte sich um den Toten, der knapp neben ihm gelegen hatte. Die Blutlache unter dem mit dem Gesicht nach unten liegenden Körper hatte sich etwas vergrößert. Eine schnelle Untersuchung zeigte Parker, daß Mike Ledgers durch zwei Brustschüsse getötet worden war. Er ließ sich neben dem toten Mike Ledgers nieder und durchsuchte die Taschen. Nicht etwa, um etwaiges Beweismaterial beiseite zu schaffen, nein, Parker wollte sich nur informieren.

      Nun, er fand einige Briefe und Ausweise, aus denen eindeutig hervorging, daß der Tote Mike Ledgers war. Dinge von Interesse waren in den Taschen nicht zu finden gewesen.

      Da die Mörder erstaunlicherweise keine Durchsuchung des Zimmers vorgenommen hatten, übernahm der Butler diese Arbeit. Er fand nichts. Wo aber war das Geld geblieben? Helen Canters hatte doch offensichtlich bar bezahlt?

      Josuah Parker hatte das Zimmer durchsucht, aber außer einigen kleinen Scheinen nichts gefunden. Hatten die Mörder das Geld an sich genommen?

      Der Butler blieb schließlich vor dem Toten stehen und überlegte, wie er sich nun zu verhalten hatte. Im Grunde war es selbstverständlich, daß die Polizei informiert werden mußte. Schließlich arbeitete Josuah Parker für einen gewissen Mike Rander, der sich als Strafverteidiger bereits einen Namen gemacht hatte.

      Als jetzt das Quietschen von Wagenbremsen vor der Pension zu hören war, ging Parker zum Fenster. Er konnte nur das Dach eines Taxi erkennen, das vor dem Eingang zur Pension gestoppt hatte. Der Insasse des Wagens schien die Pension bereits betreten zu haben.

      Josuah Parker beeilte sich, zur Tür zu kommen. Er war gespannt, ob seine Vermutung sich bestätigen würde. Seiner Schätzung nach mußte jetzt ein apartes, noch recht junges Mädchen auftauchen, das einen Mike Ledgers unbedingt sprechen wollte.

      Aber er wurde überrascht.

      An der Treppe erschien ein vielleicht dreißigjähriger Mann, der einen selbstsicheren Eindruck machte. Er trug einen modisch geschnittenen Sportanzug und ging genau auf die Tür zu, hinter der der ermordete Mike Ledgers lag. Hier blieb er einen Moment stehen und schaute sich um. Als er sicher war, daß er nicht beobachtet wurde, drückte er die Klinke herunter, öffnete die Tür und verschwand hinter ihr.

      Josuah Parker, der den Mann mit seinen Augen fotografiert hatte, rechnete damit, daß der Besucher schleunigst wieder auf dem Korridor erschien. Welcher normale Staatsbürger besaß schon die Nerven, mit einem Toten in einem Zimmer zu bleiben.

      Aber nichts geschah.

      Der Besucher blieb in dem Pensionszimmer. Ja, er schien sich dort sogar sehr ungezwungen zu bewegen. Das Quietschen und Ächzen der durchgetretenen Dielen war nämlich deutlich zu hören.

      Butler Parker faßte schnell einen Entschluß. Er holte seine schwarze, steife Melone vom Garderobenbrett herunter und setzte sie auf.

      Unhörbar verließ er sein Zimmer. Draußen auf dem Korridor ging er hart an der gegenüberliegenden Wand entlang, denn dort waren die Dielen noch einigermaßen in Ordnung. An der Treppe angelangt, wendete er sich um und ging zurück. Diesmal aber blieb er allerdings genau in der Mitte des Korridors, um sein Kommen anzukündigen.

      Vor der Tür des Ermordeten blieb er stehen und klopfte kurz an. Sofort danach öffnete er die Tür und schob seinen Kopf durch den Türspalt.

      Er

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