Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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als Clubsekretär Erkundigungen über sie ein. Er fand heraus, daß Miss Elsie vorbestraft war.

      Als sie mit Gerald Thorne und Henry Harrison näher bekannt wurde, wollte er Elsie zuerst direkt für sich einspannen. Doch dann hörte er, daß Elsie mit Lern Barry bekannt war. Barry, diesen Mann kannte Cardiff vom Hörensagen. Er witterte Zusammenhänge und beschattete das Trio Miss Warner, Thorne und Harrison. Als sie sich regelmäßig in Massels Boxring mit Barry trafen, da baute Cardiff seine Gang auf.

      Er engagierte seine früheren Freunde Dungee, Spotters und Fayton. Sie waren sofort bereit, mit Cardiff wieder zusammenzuarbeiten. Als Maske wählten sie Rauschebärte und rote Pappnasen, die durch die Presse erst richtig populär wurden.

      Bei einem dieser frechen Überfälle gelang es mir, Cardiff die Anstecknadel des Clubs zu entreißen. Ich gebe zu, daß ich dabei nachhalf, um bei der Gelegenheit wieder einmal die Geschmeidigkeit meiner Finger auszuprobieren. Diese Nadel nun wies mir den Weg.

      Leider wurde mein Kollege Senfton, der Butler des St. John’s Club, erschossen, bevor er mir eine wichtige Mitteilung machen konnte. Senfton hatte Cardiff zur Rede gestellt, weil ihm einmal bekannt war, daß Cardiff nach Dienstschluß gern als St John’s Junior auftrat, um Geld Vortäuschen zu können, zum anderen, weil er an Cardiffs Anzug eine eingerissene Stoffstelle entdeckte. Cardiff fühlte sich durchschaut und ermordete den Butler.

      Barry war ihm bekannt. Er hetzte ihn gegen Vorauszahlung auf meine Wenigkeit, womit Barry allerdings einiges Pech entwickelte. Es gelang mir mit sehr viel Glück, mich den Nachstellungen der Barry-Gang zu entziehen.

      Um Verwirrung zu stiften, ließ Cardiff die übrigen Reservenadeln des Clubs verschwinden und lenkte den Verdacht auf Gerald Thorne und Henry Harrison.

      Harrison mußte nach einem Mordversuch an mir in die Wohnung eines der Barry-Gangster gehen. Er sollte Spuren vernichten und sich möglicherweise als Täter anbieten. Ich räume ein, daß ich mich täuschen ließ. Jetzt gestand Cardiff, daß Harrison gehorchen mußte, er schuldete Cardiff recht viel Geld, dachte sich darüber hinaus nichts dabei.

      Ähnlich verfuhr der Clubsekretär, als er Harrison aus dem Wege räumen mußte, da der junge Mann sich seinem Freund Thorne anvertrauen wollte. Cardiff zwang Harrison, mir zu sagen, Thorne habe ihn in Gus Sollings Zimmer geschickt. Bevor Harrison mit mir reden konnte, wurde er erschossen. Der Täter, es war Cardiff, benutzte dazu ganz absichtlich seinen eigenen Wagen. Damit wollte er sich im Endeffekt ein Alibi besorgen. Wer benutzt schließlich schon seinen eigenen Wagen, wenn ein Mord begangen werden soll? So ähnlich dachte Cardiff. Tatsächlich verblüffte er mich mit diesem Trick. Ich räume ein, daß ich etwas unsicher wurde, was sich dann recht schnell wieder legte.

      Barry und seine beiden Leibwächter waren das nächste Ziel Cardiffs. Der Gangsterboß – wie es hier in den Staaten so treffend heißt – wollte nicht mehr mitspielen. Eine Maschinenpistole beendete diesen Aussteigeversuch. Die Einzelheiten sind inzwischen ja bekannt.

      Conway, Barrys Buchhalter, entging diesem Massenmord und versuchte Kapital aus seinem Wissen zu schlagen. Dieser Versuch endete, wie ebenfalls bekannt wurde, mit einer bösen, aber nicht lebensgefährlichen Verwundung des Buchhalters.

      Inzwischen war auch unser junger Freund Thorne etwas hellhörig geworden. Er kannte Barry und Conway. Elsie Warner erklärte sich bereit, Conway auszuhorchen und zwar in Thornes Auftrag. Es lohnte sich nicht. Cardiff folgte Elsie und deponierte nach seinem Mordanschlag zwei Beweisstücke, die ich aus dem Verkehr zog, um unnötige Umwege der Polizei zu vermeiden.«

      *

      Parker legte eine Pause ein, seiner Schätzung nach wär bereits alles gesagt worden. Thorne meldete sich jedoch zu Wort.

      »Wie war das mit meiner Belastung?« erkundigte er sich. »Wußte Harry, daß er mich reinlegte?«

      »Ich fürchte, er ahnte sogar, daß Sie in sehr böse Schwierigkeiten gebracht werden sollten. Er konnte jedoch nicht ausbrechen. Cardiff hielt ihn wegen der Schulden am Gängelband. Harrison versuchte ja, Cardiff als Täter bloßzustellen, doch seine Ermordung verhinderte das. Cardiff erreichte zusätzlich damit, daß Sie, Mr. Thorne, in den Verdacht gerieten, ein Mörder zu sein.«

      »Eddie Massel hat demnach nichts mit den Rotnasen zu tun gehabt?« wollte Elsie wissen.

      »Ganz gewiß nicht. Auch Sie spreche ich davon frei. Elsie, rate Ihnen jedoch dringend, in Zukunft sehr vorsichtig zu sein.«

      »Dann trat Harrison nie als eine Rotnase auf?« fügte Elsie Warner hinzu und stand schleunigst auf. Länger hielt sie dem Duft der Zigarre nicht stand.

      »Nein, Harrison begriff erst viel zu spät, was gespielt wurde. Die vier Rotnasen waren echte Gangster …!«

      »Sprechen wir noch kurz von Ihnen«, rief Leutnant Custer von der Tür her. »Elsie, Thorne und Sie sollten auch noch umgebracht werden?«

      »Cardiff bestätigte, daß Mister Thorne und ich uns gegenseitig umbringen sollten. So wollte er der Polizei Sand in die Augen streuen und diesen neuen Mord vertuschen. Elsie Warner wäre dann wahrscheinlich angeblich durch Thorne zusätzlich getötet worden.«

      »Und wann schöpften Sie zum erstenmal Verdacht gegen Cardiff?« erkundigte sich Leutnant Custer kopfschüttelnd.

      »Die Ermordung meines Kollegen Senfton machte mich stutzig. Die Tatsache allein, daß er eine Mitgliederliste zusammenstellte, reichte zu einem Mord nicht aus. Meiner Meinung nach konnte er darüber nur mit Cardiff gesprochen haben, also mußte Cardiff, oder ein Täter hinter ihm, diesen Mord begangen haben. Ganz sicher wurde ich allerdings erst, als ich mich der Tatsache erinnerte, daß Cardiff eine Brille trägt. Die Augenzeugenberichte untersuchte ich daraufhin, als der Verdacht sich verdichtete, auf Hinweise, daß einer der ›Rotnasen‹ unsicher in seinen Bewegungen war, denn Cardiff, dessen erinnerte ich mich, ist kurzsichtig. Nur mit Rauschebart und Pappnase, aber ohne Brille, mußte er Spuren von Unsicherheit erkennen lassen. Die Zeugen bestätigten das, damit stand Cardiff für mich fest, zumal der Täter ja im Club zu suchen war.«

      Josuah Parker mußte seine Stimme erheben, denn die Anwesenden setzten sich konsequent ab. Sie hielten Parkers Spezialzigarre nicht mehr länger stand.

      »Was Einbildung nicht alles vermag«, wunderte sich der. Butler, »ich rauche doch keine meiner Spezialzigarren. Ich kaufte notgedrungen in der Polizeikantine!«

      Er lächelte verschmitzt und erhob sich. Es wurde Zeit, das Abendessen für seinen jungen Herrn zu richten. Parker kehrte damit in den Alltag zurück, als habe niemals eine Gangsterjagd stattgefunden. Für ihn war alles vorbei und erledigt. Bis zum nächsten Kriminalfall, auf den er schon jetzt ungemein gespannt war …!

Der große Fisch

      Es dauerte genau zwei Tage, bis die Dinge endlich in Fluß gerieten. Butler Parker stand am Fenster der billigen Pension, in der er Quartier bezogen hatte, und beobachtete das junge, gutgewachsene Mädchen, das auf der anderen Straßenseite stehenblieb und sich die Pension genau betrachtete.

      Butler Parker besaß einen gut ausgebildeten Instinkt. Er wußte in diesem Augenblick, daß das Mädchen in wenigen Sekunden die Fahrbahn überqueren und die Pension betreten würde. Noch aber blieb es stehen, griff in die rechte Tasche seines Mantels und holte einen Zettel hervor, den es aufmerksam studierte.

      Der Butler hatte inzwischen sein Fernglas vor die Augen genommen und holte sich das Gesicht des

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