Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Sie daran?«

      »Ihre Stimmen werden durch die zwangsläufig entstehenden Nasallaute verfälscht. Ich kann sie nicht identifizieren.«

      »Dann haben die Masken ja wenigstens ’nen Sinn.«

      »Darf ich fragen, ob auch Mr. Gerald Thorne erscheinen wird?« Das war wieder Parker, der seinen Mund einfach nicht halten konnte.

      »Doch, er wird auch kommen …!« lachte eine der beiden Rotnasen auf. »Gedulden Sie sich ’nen Moment, dann sind wir alle komplett, dann startet das große Abwaschen.«

      Josuah Parker zeigte weder Angst noch Unruhe. Es war erstaunlich und frappierend, wie sehr er seine Nerven im Zaum hielt. Gab es wohl etwas, was ihn je erschütterte

      »Wenn Sie erlauben, würde ich mir gern eine meiner Zigarren anzünden«, sagte Parker nach wenigen Sekunden des Schweigens. »Gestatten Sie einem alten Mann diesen Genuß.«

      »Rauchen Sie eine von unseren Zigaretten, Parker.«

      »Eine Zigarre wäre mir lieber, mit Verlaub zu sagen.«

      »Na schön, warum eigentlich nicht. Aber machen Sie keinen Blödsinn, Parker, wir passen scharf auf. Mit Tricks dürfen Sie uns nicht kommen.«

      »Könnte man Miss Elsie nicht auch gestatten, sich etwas zu erholen?«

      »Die bleibt, wie sie ist …!«

      Parker setzte sich absichtlich nicht weiter für Elsie Warner ein. Ihm kam es darauf an, eine seiner Zigarren für den Brand präparieren zu können.

      Die Revolverläufe höben sich automatisch, als Parker sein Etui hervorzog. Er öffnete es und holte eine pechschwarze Zigarre hervor. Überraschend schnell schnitt er die Spitze mit dem im Etui eingebauten Abschneider ab und bat höflich um Feuer. Wie selbstverständlich stand er auf und ging einer der beiden Rotnasen entgegen.

      »Bitte, nur ein Streichholz«, forderte er dann, »Feuerzeuge, gleich welcher Bauart, verderben den Geschmack, eine Tatsache, die Ihnen bestimmt nicht unbekannt ist.«

      Die beiden Rotnasen amüsierten sich über diesen skurrilen Mann, der die Gefahr, in der er schwebte, gar nicht zu bemerken schien.

      Elsie Warner aber, die Parker etwas besser kannte, verhielt sich mäuschenstill. Ob sie wohl ahnte, daß der Butler in seiner schier unerschöpflichen Trickkiste herumgekramt hatte? Sie wälzte sich so auf die Seite, daß sie das Zimmer besser übersehen konnte.

      Eine der Rotnasen holte tatsächlich Streichhölzer hervor und verbeugte sich ironisch vor dem Butler.

      »Rauchen können Sie dann wohl allein, wie?«

      »In der Tat, das erledige ich gern allein.«

      Parker klappte das altertümliche Zigarrenetui zu und beugte sich über die Flamme des Streichholzes. Der andere Gangster schob sich nahe an den Butler heran. Ein plötzlicher Überrumpelungsversuch wäre von ihm jäh im Keime erstickt worden. Nein, Parker hatte keine Chance …!

      Paffend, beifällig nickend, bedankte sich Parker und ließ sich wieder im Sessel nieder. Elsie Warner schloß enttäuscht die Augen.

      Die beiden Rotnasen unterhielten sich leise miteinander und ließen den Butler nicht aus den Augen. Ihr Chef schien sie vor diesem so freundlich und harmlos aussehenden Mann besonders gewarnt zu haben.

      Plötzlich erlitt der Butler einen Schwächeanfall. Die Zigarre entfiel seiner Hand. Er hüstelte und öffnete weit die Augen, als kämpfe er gegen eine bleierne Müdigkeit an. Aus dem Hüsteln wurde ein Röcheln, dann schlossen sich Parkers Augen. Ein Zucken ging durch seinen Körper, dann hing er sehr lässig und unvornehm im Sessel, streckte die Beine weit von sich.

      »Vorsicht, das ist ein Trick«, murmelte die Rotnase rechts von Parker. Der Gangster wischte sich den Schweiß von der Stirn und hatte plötzlich Ärger mit seinem Gleichgewichtsgefühl. Die Waffe in der Hand wurde zentnerschwer. Der Gangster flüchtete sich auf einen Stuhl, ließ den Kopf hängen und verlor das Bewußtsein.

      Die zweite Rotnase rief seinen Partner an. Keine Antwort. Elsie Warner lag nun ebenfalls still und unbeweglich auf der Couch. Schwer ging ihr Atem.

      Der Gangster taumelte zum Fenster, wollte es aufreißen, um frische Luft eindringen zu lassen, doch das schaffte er nicht mehr.

      Mit weichen Knien taumelte er zur Couch und ließ sich absichtslos neben Elsie nieder, die davon überhaupt nichts merkte. Polternd landete der Revolver auf dem Boden.

      Genau in diesem Augenblick hob Parker hastig die Zigarre zum Mund und peitschte sich mit einem Zug des mehr als aromatischen Tabaks wieder auf. Doch auch sein Gang war unsicher, als er zum Fenster torkelte. Spaltbreit öffnete er es und schnappte nach frischer Luft.

      Nicht umsonst hatte er um das Rauchen einer Zigarre gebeten. Das Etui enthielt nämlich nicht nur einen eingebauten Zigarrenabschneider, sondern auch eine Gaspatrone, die innerhalb weniger Sekunden totale Ohnmacht auslöste. Dank seiner eisernen Lungen, die selbst die Spezialzigarre vertrugen, hatte Parker länger ausgehalten als die Rotnasen.

      Schnell wurde ihm wieder besser. Parker getraute sich jedoch nicht, das Fenster ganz zu öffnen. Es führte zur Straße hinaus. Und er wollte den erwartenden Chef der »Rotnasen« auf keinen Fall vorzeitig warnen.

      Ein Geräusch an der Tür warnte ihn.

      Parker konnte gerade noch das Fenster anlehnen und hinter der Couch in Deckung gehen, als die Tür sich öffnete. Der Chef der »Rotnasen« erschien im Zimmer, stutzte und sah sich mit gerunzelter Stirn und prüfenden Augen um.

      Dann begriff er. Der Mann wollte flüchten, durch die Tür wischen und sie hinter sich zuwerfen. Da erhob sich Parker und richtete seinen vorsintflutlichen Colt auf den Gangster, der ihn starr und bösartig ansah.

      »Ich hoffe, Sie bleiben noch etwas«, schlug Parker vor. »Wir haben uns ja noch so viel zu sagen …!«

      »Sie verdammter Hund …!« fluchte der Chef der »Rotnasen« und wollte seine Waffe ziehen.

      Der Colt in Parkers Hand dröhnte auf. Das Geschoß lähmte den Arm des Gangsters, der daraufhin aufsteckte und sein Spiel verloren gab.

      »Ich schlage vor, bis zum Eintreffen der Polizei unterhalten wir uns schon etwas«, meinte Josuah Parker. »Es interessiert mich zu erfahren, wie Sie zum Chef einer solchen Gang avancieren konnten, Mr. Cardiff …!«

      *

      Leutnant Custer, Mike Rander, Massel, Gerald Thorne und Elsie Warner hörten schweigend zu. Josuah Parker versuchte sich kurz zu fassen und schilderte die Zusammenhänge. Da er dabei eine seiner Zigarren rauchte, waren die Anwesenden mit diesem Schnellverfahren durchaus einverstanden. Der Rauch dieser Zigarre zerrte an ihren Nerven. Sergeant Monti hatte es bereits vor einigen Minuten vorgezogen, das Feld zu räumen.

      »Die Initiative, die Rotnasen zu gründen und Banken auszuplündern, ging von dem Clubsekretär Cardiff aus«, erläuterte der Butler in wohlgesetzten, verschnörkelten Wortungetümen. »Cardiff sah tagtäglich, was man sich für Geld alles leisten kann. Er wollte nicht länger Clubsekretär bleiben, sondern das Leben in Saus und Braus genießen.

      Einschlägige Kenntnisse besaß er bereits. Cardiff, das steht inzwischen fest, heißt

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