Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Da bin ich gespannt!«
Josuah Parker bemühte sich noch einmal um das kleine Tonbandgerät und schloß es ans Netzt an. Dann ließ er das Band wieder zurücklaufen und suchte die Stelle, die ihn interessierte.
Verzerrt, quäkend und langsam ließ der Butler die Stelle abspielen, die das Wählen der Telefonnummer wiedergab. Jetzt, in der langsamen Verzerrung, konnte man die Rücklaufgeräusche der Wählerscheibe gut ausmachen. Josuah Parker hockte dicht am Gerät und lauschte. Lässig schaltete er das kleine Wundergerät wieder ab und richtete sich auf.
»Die Nummer, Sir, dürfte meiner Schätzung nach 3-6-5-8-5-2- sein.«
»Genau meine Feststellung«, sagte Rander, der mitgezählt hatte. »Ich denke, ein Zweifel ist ausgeschlossen, Parker. Morgen werde ich sofort meine Beziehungen spielen lassen und herauszufinden versuchen, unter welcher Adresse diese Nummer zu finden ist.«
Die beiden äußerlich so ungleichen Männer unterhielten sich noch eine Weile. Es galt, die Arbeit gut einzuteilen. Und selbstverständlich, sie mußten wieder einmal getrennt marschieren und vereint wirken.
»Was meinen Sie, Parker, werden wir in dieser Nacht noch einmal Besuch erhalten? Sorgen Sie jedenfalls dafür, Parker, daß wir eine ungestörte Nacht haben«, meinte Anwalt Rander.
»Sir, Sie werden sich auf mich verlassen können«, erwiderte Josuah Parker steif und würdevoll, »ich gestatte mir, Ihnen eine gute Nacht zu wünschen.«
Auch der Butler legte sich zu Bett und schlief bald ein. Die Nacht verlief ruhig.
Der Morgen war da. Rander brannte darauf, den Kampf mit den Rauschgift-Gangstern aufzunehmen.
»Ich werde mich jetzt erst einmal um Jeffys Adresse kümmern«, sagte Rander in diesem Sinn, »wir können uns in einer Stunde in meinem Stadtbüro treffen, Parker. Sie sollten inzwischen zu Sammy Porters fahren und mit ihm über die Halbstarken reden, die das große weiße G auf den Lederwesten tragen. Worauf es ankommt, wissen Sie ja!«
»Ich werde pünktlich im Büro sein, Sir!« antwortete der Butler.
»Noch etwas, Parker, verzichten Sie auf Ihren eigenen Wagen, der fällt zu sehr auf«, meinte dann Rander.
»Glauben Sie wirklich?«
»Und ob … Dieses hochbeinige Monstrum auf Rädern ist inzwischen fast stadtbekannt geworden, Parker. Nehmen Sie also lieber ein Taxi.«
»Ich werde mich nach Ihren Wünschen richten, Sir.«
Mike Rander verließ die Dachgartenwohnung und verschwand hinter der schweren eisernen Tür. Butler Parker klarte erst auf, bevor er das Haus verließ; bestätigte er sich auch als Detektiv – er besaß übrigens eine gültige Lizenz – so nahm er seine Arbeit als Butler nach wie vor sehr ernst.
Mit einigem Bedauern verzichtete er wunschgemäß auf seinen Wagen oder besser ausgedrückt, auf das, was er für einen Wagen hielt. Es handelte sich um ein ehemaliges original Londoner Taxi, hochbeinig, mit hohem, viereckigem Aufbau, Rechtssteuerung und dem freien, ungeschützten Platz neben dem Fahrer, wo gewöhnlich das Gepäck abgestellt wird. Parker hatte sich dieses unmoderne Monstrum aus England kommen lassen, es aber sofort einer Spezialwerkstatt übergeben, damit einige kleine Änderungen vorgenommen werden konnten.
So stak zum Beispiel unter der eckigen Motorhaube ein Spezial-Rennmotor, der tolle Geschwindigkeiten zuließ. Die Bremsen waren ausgebaut und durch neue Rennbremsen ersetzt worden. Stabilisatoren hinderten den kastenförmigen Aufbau daran, in verwegenen Kurven zur Seite zu kippen. Mit diesem Schütten war der Butler durchaus in der Lage, einen guten Sportwagen zu schlagen, ja, ihn sogar stehenzulassen. Und nur ein Josuah Parker war in der Lage, solch ein Monstrum auch wirklich auszufahren. Er bändigte die Pferdestärken souverän, seine Kurventechnik hätte selbst einen Fangio staunen lassen.
Nun, der Butler mußte auf das Vergnügen verzichten und sich mit einem Taxi begnügen. Von der Halle des Wohnhauses rief er den Taxenstand an und brauchte nur wenige Minuten zu warten, bis ein Wagen erschien. Parker nannte die Adresse der Privatdetektei in der Nähe des Hafens und ließ sich hinfahren.
Porters war ein rundlicher, quecksilbriger Mann von vielleicht vierzig Jahren, der vor Optimismus zu bersten schien. Ein nicht eingeweihter Besucher hätte glatt glauben müssen, Porters gehöre zu den Menschen, die betriebsam sind. Genau das Gegenteil war jedoch der Fall Sammy Porters’ Quecksilbrigkeit war nichts als Tarnung. Im Grunde seines Wesens war er faul, behäbig und träge. Er haßte es, sein Büro zu verlassen, und erledigte seine Arbeit lieber am Telefon. Seine Leute dirigierte er vom Schreibtisch aus, aber es bestand kein Zweifel darüber, daß er diese vier Männer gut dirigierte. Seine Detektei ging ausgezeichnet, seine bisherigen Erfolge konnten sich sehen lassen.
In Mike Rander und Butler Parker brauchte er übrigens keine Konkurrenz zu fürchten. Einmal war er erst durch die Aufträge von Mike Rander das geworden, was er jetzt war, zudem übernahm Rander nicht jeden Fall. Alles, was ihm durchschnittlich oder uninteressant erschien, leitete er an Sammy Porters weiter, und er lebte von diesen Aufträgen wirklich nicht schlecht.
Als Butler Parker erschien, arbeitete Sammy Porters sich aus einem bequemen Sessel hoch, denn sein Respekt vor dem Mann war sehr groß.
»Ich hoffe, es ist nichts Unangenehmes passiert«, sagte er zu Parker, »wollen Sie Platz nehmen?«
»Mister Rander schickt mich mit einem Auftrag zu Ihnen, Mister Porters«, antwortete Parker steif, »für einen bestimmten Fall, den Mister Rander und meine Wenigkeit bearbeiten, ist es unerläßlich, einige Informationen über einen Kreis von Jugendlichen zu bekommen, die alle ein bestimmtes Clubabzeichen tragen.«
»Aha!« sagte Porters nur und gab sich Mühe, den Bandwurmsatz Parkers zu zergliedern.
»Die betreffenden Jugendlichen, die in der Regel Motorräder fahren, tragen dunkle bis schwarze Lederjacken, auf deren Rückseite ein großes weißes G zu finden ist.«
»Ein großes, weißes G?« fragte Sammy Porters verblüfft zurück.
»Gewiß, Mister Porters!«
»Komisch«, sagte Porters daraufhin und schüttelte den Kopf. »Nach diesen Halbstarken bin ich schon einmal gefragt worden. Vorgestern, wenn ich nicht sehr irre. Ein Mister Albert Transbord nahm uns deswegen in Anspruch, «
»Konnten Sie diesen Herrn bereits mit einer Auskunft dienen?«
»Ja, heute morgen ging der Bericht an ihn heraus. Zum Teufel, ich konnte ja nicht ahnen, daß Mister Rander und Sie sich auch für diese Bengels interessieren.«
»Und was konnten Sie an Tatsachen ermitteln, Mister Porters?«
»Diese Lümmel bilden tatsächlich so etwas wie eine Clique, sausen mit ihren Motorrädern durch die Gegend und fühlen sich als Herren der Welt. Sie hausen ganz hier in Nähe der Hafenanlagen und hocken für gewöhnlich in einem großen Billard-Sportsaal herum. Sie nennen sich die ›Gorillas‹.«
»Ich wäre Ihnen sehr verbunden, Mister Porters, wenn Sie mir die Adresse des Lokals mitteilten.«
»Das geht selbstverständlich in Ordnung«, antwortete Porters, »ich werde Ihnen aber auch die Adresse meines Klienten mitteilen.«
»Darum wollte