Dr. Norden Staffel 7 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Staffel 7 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Staffel

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hat sie auch. Zumindest nutzt sich die Liebe nicht im Alltag ab.«

      Nele schluckte und nickte und war froh, als das Taxi vorfuhr, das sie in ihr Hotel am Times Square bringen würde. Diesmal hatte ihr Göttergatte wirklich keine Kosten und Mühen gescheut.

      Sie stiegen ins Taxi, und Lars nannte dem Fahrer das Ziel.

      »Wow, diese Häuser sind wirklich hoch!«, staunte Lilli, die neben ihrer Mutter im Fond des Wagens Platz genommen hatte. Sie verrenkte sich fast den Hals, um aus dem Seitenfenster in den Himmel hinauf zu sehen.

      Ihr Vater drehte sich zu ihr um und lachte.

      »Deshalb heißen sie ja auch Wolkenkratzer.«

      Nele erschrak. Sensibel, wie ihre Tochter in letzter Zeit war, konnte so eine Bemerkung genügen, um sie zum Explodieren zu bringen. Doch außer dass Lilli pflichtschuldig lachte, geschah nichts. Die Aussicht auf die Jungfernkreuzfahrt schien das Chaos der vergangenen Monate vergessen zu machen.

      »Haben wir heute noch was vor?«, erkundigte sich das Mädchen. »Ich will unbedingt bei Sonnenuntergang auf das Empire State Building. Aber vorher muss ich den Central Park sehen. Meine Freundin Su hat erzählt, dass dort die coolsten Typen abhängen und zeigen, was sie so drauf haben.«

      »Ich dachte, du freust dich drauf, endlich mal wieder mit deinem coolen Dad zusammen zu sein«, konterte Lars nach wie vor bedenkenlos.

      Durch den Rückspiegel zwinkerte er ihr gut gelaunt zu.

      Nele bewunderte den munteren Plauderton, in dem die beiden sich unterhielten. Seit die Wahrheit ans Licht gekommen war, war sie ständig auf der Hut.

      »Dich kann ich ja jetzt geschlagene vierzehn Tage lang genießen.« Lilli schnitt eine Grimasse und kreischte auf, als die haushohe Leuchtreklame am Times Square in Sicht kam. »Das ist ja ultracool. Noch besser als in jedem Film.«

      Lars‘ Zufriedenheit steigerte sich ins Unermessliche.

      »Freut mich, wenn es dir gefällt. Dann schlage ich vor, dass ihr euch kurz frisch macht und wir dann zu unserer Entdecker-Tour aufbrechen.« Das Taxi hielt mitten auf der Straße an. Er bezahlte den Fahrpreis und stieg aus. Ein Page stand schon vor dem Hotel bereit, um die Koffer der Familie auf einen Rollwagen zu stellen und in die Lobby zu bringen. Die Formalitäten waren schnell erledigt, sodass das Ehepaar samt Tochter nur ein paar Minuten später im Aufzug nach oben fuhr.

      »Was ist mit dir? Warum schaust du denn schon wieder so miesepetrig?«, erkundigte sich Lars bei seiner Frau.

      Wie ertappt zuckte Nele zusammen.

      »Oh … ich … ich … ich dachte gerade darüber nach, ob Lillis medizinische Versorgung an Bord auch wirklich gesichert ist«, ließ sie sich schnell eine Ausrede einfallen.

      Ihre Wahl war nicht die beste, wie sie gleich erfahren sollte. Lilli verdrehte die Augen, und Lars stöhnte auf.

      »Ein bisschen Vertrauen würde mir auch mal ganz gut tun«, schützte der Schiffsarzt verletzten Stolz vor.

      »Ich vertraue dir doch«, versicherte Nele schnell.

      Sie schickte ihm einen schnellen Seitenblick und war froh, als der Aufzug im 33. Stockwerk anhielt.

      »Das stelle ich mir aber irgendwie anders vor«, bemerkte Lars, während Nele einen Schritt nach vorn machte. Dabei übersah sie die Reisetasche, die weiß Gott wer dorthin gestellt haben mochte.

      »Vorsicht, Mum!«, rief Lilli noch. Doch da war es schon zu spät. Die Ernährungsberaterin ruderte mit den Armen, ehe sie der Länge nach auf den Boden fiel. Zum Glück war der Teppich weich und dick. »Komisch, zu Hause tust du dir nie weh. Und hier fällst du ständig hin«, bemerkte Lilli und half ihr wieder auf die Beine.

      Lars hielt sich im Hintergrund.

      »Daheim stellt ja auch niemand einfach so Reisetaschen vor meine Füße«, entfuhr es Nele.

      Unwillig schüttelte ihr Ehemann den Kopf.

      »Dass du immer andere für deine eigene Schusseligkeit verantwortlich machen musst«, tadelte er und ging schnurstracks an ihr vorbei den Flur hinunter.

      Lilli folgte ihm leichtfüßig. Nur Nele blieb zurück und sah den beiden nach. Am liebsten hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre wieder nach Hause geflogen. Dorthin, wo sie sich in Sicherheit fühlte, wo ihr nichts passierte. Doch ihr Zuhause war weit weg, und es gab keine Aussicht auf Rettung.

      *

      Felix Norden trat von einem Bein auf das andere. Das war auch das einzige Zeichen seiner Nervosität. Äußerlich völlig gelassen unterhielt er seine Eltern mit Gruselgeschichten.

      »Noch könnt ihr es euch überlegen, ob ihr an Bord gehen wollt … Nicht, dass es der Carribean Pearl genau so ergeht wie der Mary Celeste.«

      Fee, die in der Schlange neben ihrem Sohn stand, sah ihn fragend an.

      »Mary Celeste?« Auch Daniel wusste nichts mit diesem Namen anzufangen.

      Tadelnd schüttelte Felix den Kopf.

      »Sieh mal einer an. Früher oder später kommt immer die Wahrheit ans Licht. Ihr habt also gemeinsam die Deutschstunde geschwänzt und deshalb nichts über die Geschichte gehört, die Arthur Conan Doyle über das Schicksal der Brigadine geschrieben hat«

      »Gemeinsam Schule geschwänzt?«, dachte Dr. Norden laut nach. »Ausgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt kannten wir uns noch nicht«, verteidigte er sich und erntete dafür einen strafenden Blick seiner Frau.

      »Die richtige Antwort wäre gewesen, dass du niemals Schule geschwänzt hast.«

      »Na ja …« Das Blut, das ihm in die Wangen schoss, verriet den Arzt, und schnell wandte er sich an seinen Sohn. »Also, was war mit der Mary Celeste?«

      Felix rückte ein Stück in der Schlange auf, ehe er sich mit geheimnisvollem Gesicht zu seinen Eltern wandte.

      »Sie war ein zweimastiges Segelschiff, das 1872 auf halbem Weg zwischen den Azoren und Portugal verlassen im Atlantik treibend aufgefunden wurde«, raunte er. »Bis heute weiß man nicht, warum das Schiff dort trieb und was mit der Mannschaft passiert ist.« In seine Worte hinein klingelte irgendwo ein Handy.

      Fee sah hinüber zu dem Mann, der das Telefon ans Ohr hielt. Sie lachte.

      »Die Gefahr besteht heutzutage glücklicherweise ja nicht mehr. Selbst auf hoher See gibt es auf dem Schiff jederzeit Telefon- und Internet-Empfang«, machte sie ihren Sohn aufmerksam. »Wenn wir ein Problem haben, erfährt es die ganze Welt wahrscheinlich schneller als wir.«

      »Mir scheint, da hat jemand anderer geschwänzt und die Reiseunterlagen nicht gelesen«, schlug sich Daniel gut gelaunt auf die Seite seiner Frau.

      »Zwei gegen einen, das ist nicht fair!«, beschwerte sich Felix, als die Reihe auch schon an ihnen war.

      Über der munteren Plauderei war die Schlange geschrumpft. Ein Gepäckträger nahm der Familie die Koffer ab, und nachdem sie ihre Buchungsunterlagen vorgezeigt hatten, bekamen sie ihre Bordpässe. Dann wurden Fotos gemacht, und wenig später fanden sie sich auf der Gangway wieder.

      »O

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