Spieglein, Spieglein in der Hand. Thomas Röper
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Brzezinski: Das ist so nicht ganz richtig. Wir haben die Russen nicht gedrängt, zu intervenieren, wir haben nur absichtlich die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht.
Frage: Als die Sowjets ihre Intervention mit der Bekämpfung einer verdeckten Einmischung der Vereinigten Staaten in Afghanistan begründeten, glaubte ihnen niemand, obwohl diese Aussage im Grunde genommen richtig war. Bereuen Sie diesen Schritt aus heutiger Sicht nicht?
Brzezinski: Was soll ich bereuen? Diese verdeckte Operation war eine hervorragende Idee. Sie bewirkte, dass die Russen in die afghanische Falle tappten, und Sie erwarten ernsthaft, dass ich das bereue? Am Tag, an dem die Russen offiziell die Grenze überschritten, schrieb ich Präsident Carter: Jetzt haben wir die Möglichkeit, der UdSSR ihren Vietnamkrieg zu liefern. Und tatsächlich sah sich Moskau während der folgenden 10 Jahre gezwungen, einen Krieg zu führen, den sich die Regierung nicht leisten konnte, was wiederum die Demoralisierung und schließlich den Zusammenbruch des sowjetischen Herrschaftsgebiets zur Folge hatte.
Frage: Und Sie bereuen es also auch nicht, den islamischen Fundamentalismus unterstützt und somit Waffen und Know-how an zukünftige Terroristen weitergegeben zu haben?
Brzezinski: Was ist wohl bedeutender im Lauf der Weltgeschichte? Die Taliban oder der Zerfall des sowjetischen Reiches? Ein paar verwirrte Moslems oder die Befreiung Mitteleuropas und das Ende des Kalten Krieges?
Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Die USA haben die islamistischen Terroristen, mit denen wir seit 2001 angeblich Krieg führen, selbst erst geschaffen und bewaffnet. Und wie hieß einer ihrer Anführer mit besten Verbindungen zu CIA? Richtig: Osama bin Laden.
Aber bei Arte finden wir natürlich kein Wort dazu – bei dieser Sendung über Geopolitik werden die entscheidenden Informationen einfach weggelassen. Ist das Inkompetenz oder bewusste Täuschung der Zuschauer? Ganz gleich, für welche Antwort Sie sich entscheiden, es wirft einmal wieder kein gutes Licht auf die Macher dieser Sendung.
Die Sendung berichtet dann über den Kampf der Mudschaheddin gegen die Sowjetunion, den die Sowjetunion verlor. Die Rechnung der USA war aufgegangen, man hatte der Sowjetunion „ihr Vietnam“ bereitet. Die Sendung bei Arte erwähnt zwar die US-Unterstützung für die Mudschaheddin, vermeidet es aber, in diesem Zusammenhang Osama bin Laden oder die Taliban zu anzusprechen.
Auch der Drogenanbau, der in den 1980er Jahren in Afghanistan unter der Schirmherrschaft der CIA begann, wird erst ganz am Ende der Sendung kurz erwähnt – dazu kommen wir später, obwohl es zum Verständnis der Sachverhalte der Sendung an dieser Stelle hätte erwähnt werden müssen.
In der Sendung geht es dann um den Bürgerkrieg der 1990er Jahre, den die Taliban schließlich für sich entscheiden konnten und darum, dass die Taliban radikalen Islamisten Zuflucht gewährten, „darunter Osama bin Laden, dem Kopf der Anschläge von September 2001“. Hier also die erste Erwähnung von bin Laden, jedoch ohne auf seine Verbindungen zur CIA hinzuweisen.
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