Trumpism. Regula Stämpfli
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Barack Obamas Charisma lässt vergessen, welches Freihandels- und Finanzgift die westlichen Demokratien seit 2008 verdauen müssen. Gift für die Demokratien, die – den 1930er-Jahren nicht unähnlich – auf noch mehr Gift in Form von Rechtsextremismus, Sexismus, Antisemitismus und Demokratie-Abschaffung setzen. Der veröffentlichte mediale Diskurs setzt zehn Jahre nach der globalen Finanzkrise und dem Versagen der demokratisch gewählten Politiker wie Barack Obama nicht auf die bittere Wirklichkeit des Brecht’schen Diktums »Erst kommt das Fressen, dann die Moral«, sondern auf Debattenjournalismus. Die Beobachtung von Beobachtung, nach Niklas Luhmann die »Beobachtung zweiter Ordnung« macht damit aus demokratischer Wirklichkeit ständig antidemokratische Fiktionen.
Zölle, Mindestlöhne, Handelsverträge, Lohngleichheit werden im Vergleich zu den heftigen Diskussionen über Geschlecht, richtigen Sex, richtiges Essen, richtige Hautfarbe, richtige Tonart fallen gelassen. Jeder Kontext wird individualisiert. Deshalb diskutieren auch die Linksliberalen mit vergiftetem Ehrgeiz über »den Islam« statt über Mindestlohn, Lohngleichheit, gewerkschaftliche und demokratische Grundrechte. Dabei wären Migration und Integration keine kulturellen, sondern genuin politische Themen hinsichtlich der Verwirklichung des Verfassungs- und Wohlfahrtsstaates. Ein beliebter Witz illustriert diesen Zusammenhang: Ein Banker, ein Deutscher (Schweizer) und ein Flüchtling sitzen am Tisch. Vor ihnen liegen zwölf Kekse. Der Banker nimmt elf und sagt zum Deutschen (Schweizer): »Pass auf, dass dir der Flüchtling nicht noch den letzten Keks wegfrisst.«
Der Aufschrei gegen Donald Trump lässt vergessen, dass der 45. Präsident der Vereinigten Staaten das obszöne Geheimnis fehlgeleiteter Politik nach 2008 offenlegt. Der schöne Schein von Barack Obama ist einem egoistischen, nur von sich selbst getriebenen Egomanen gewichen: Die Realpolitik bleibt in wesentlichen Zügen dieselbe, außer dass Donald Trump den galoppierenden globalen Freihandel, der demokratische Regeln oft missachtet, außer Kraft setzen will.
Da Barack Obama das Märchen vom guten Demokraten, der den Entrechteten wieder zu ihrem Recht verhilft, schon in den ersten Wochen seiner Präsidentschaft brutal beendete, mussten sofort andere Fiktionen her, um den Politmessias nicht mit der Realität abzuwerten. Aus dem Demokraten Obama wurde der »erste schwarze Präsident«.
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