Lauert. Блейк Пирс
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Lauert - Блейк Пирс страница 5
Die Jugendlichen sollten jetzt verhandeln, darauf bestehen einen sicheren Fluchtweg ermöglicht zu bekommen. Doch das war nicht das, was gerade hier passierte. Die gesamte Situation schien zu einem Stillstand gekommen zu sein.
Dann hörte Riley Stimmen aus dem Motelzimmer kommen. Es war unmöglich zu verstehen, was gesagt wurde, aber es klang so, als würden der Junge und das Mädchen streiten. Dann erklang Heidis Stimme durchs Fenster.
„Okay, wir zeigen sie Ihnen. Versuchen Sie bloß nichts.“
Riley schaute erneut hinter dem Auto hervor. Sie konnte sehen, wie die Motelzimmertür aufging. Dann trat eine Figur in den Türrahmen. Es schien eine Frau zu sein, die eine Winterjacke mit Kapuze trug. Ihr Gesicht war durch den Schneewirbel nicht auszumachen. Sie stand still im Türrahmen und hielt ihre Hände zitternd über den Kopf.
Orin Rhodes rief aus dem Zimmer heraus: „Okay, da ist sie. Sie haben sie gesehen.“
Crivaro sprach erneut in den Lautsprecher: „Ja, aber ihr wollt die Dinge wirklich nicht auf diese Weise angehen. Glaubt mir, ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe es viele Male erlebt. Eine Geiselnahme macht die Dinge für euch nur noch schlimmer. Lasst sie einfach gehen. Lasst sie zu uns rüberkommen. Dann können wir über eine vernünftige Lösung verhandeln.“
Riley bezweifelte, dass Crivaros Rechnung aufgehen würde, und sie vermutete, dass er es genauso sah. Wieso würde das Paar ihr einziges Ass im Ärmel in einem solchen Moment aufgeben?
Dann, zu Rileys Überraschung, machte die Frau ein paar Schritte auf sie zu. Das Herz pochte ihr in der Kehle, als sie hörte, wie Orin aus Protest etwas Unverständliches knurrte. Riley konnte ihn nicht sehen, aber was sie sah, gefiel ihr ganz und gar nicht.
Wird er sie erschießen? fragte sie sich.
Doch die Frau machte ein paar weitere unsichere Schritte weg vom Motel. Vielleicht, dachte Riley sich, hatten Orin und Heidi endlich ihr Gefallen am Morden verloren. Doch Riley war sich unsicherer denn je darüber, was gerade passierte. Wenn das Paar die Geisel tatsächlich hatte gehen lassen, was würden sie als Nächstes tun? Was konnten sie tun?
Sie können sich ergeben, dachte Riley.
Oder sie könnten kämpfen.
Natürlich wäre es Selbstmord, wenn sie das tun würden. Riley hatte eine Vorstellung davon, was sie erwarten konnte, wenn eine Schießerei ausbrechen würde. Das Paar hatte keine Chance in einer echten Schießerei, nicht gegen ein solches Team. Es war unwahrscheinlich, dass sie dem Kugelhagel standhalten könnten und sie würden sicherlich all ihre Munition verschossen haben, lange bevor diese dem Team ausging. Die ultimative Entscheidung war zwischen Kapitulation und Tod.
Die Frau ging schweigend über den Bürgersteig und trat dann auf den Parkplatz. Riley beobachtete Crivaro und fragte sich, was ihr Mentor als Nächstes tun würde. Würde er der Frau entgegenkommen und sie begrüßen, dann sicherstellen, dass sie so schnell wie möglich an einen sicheren Ort gebracht wurde? Bisher hatte er noch keine Anstalten gemacht, seine Deckung hinter dem SUV zu verlassen.
Dann wurden die Schritte der Frau beunruhigend schnell. Sie kam Riley immer näher, scheinbar ohne sie gesehen zu haben.
Und nun konnte Riley das Gesicht der Frau erkennen. Es war schließlich doch gar keine Geisel. Es war Heidi Wright selbst und sie zog irgendetwas aus ihrer Jackentasche hervor.
Sie hat eine Waffe, begriff Riley.
Riley wusste, was sie zu tun hatte, doch trotzdem zögerte sie.
Die Pistole des Mädchens feuerte und streute ziellose Schüsse über die Barrikaden, hinter denen sich Polizei und Agenten versteckten. Dann entdeckte sie Riley. Sie lächelte ein seltsam unschuldiges Lächeln, als sie ihre Waffe auf die junge Agentin richtete.
Für einen gefühlten Bruchteil einer Sekunde starrte Riley in den Schaft der Pistole. Dann begriff sie, dass sie ihre eigene Waffe bereits gezogen hatte und direkt ins Zentrum von Heidis Brust zielte.
Riley feuerte einen einzigen Schuss.
Heidi stolperte rückwärts, die Pistole fiel ihr aus der Hand. Ihr Lächeln war verschwunden und einem Ausdruck von Schock und Entsetzen gewichen. Dann sackte sie auf dem Boden in sich zusammen.
Riley konnte Orins Stimme schreien hören: „Heidi!“
Sie fuhr herum und sah, wie mehrere Polizisten die Motelzimmertür stürmten. Mit einer Miene erstaunten Horrors trat Orin aus dem Zimmer. Er hob seine Hände hoch über den Kopf, während er über den Parkplatz zu seiner erschossenen Freundin herüberstarrte. Er blieb absolut gefügig, als einer der Polizisten ihm Handschellen anlegte und ihm seine Rechte vorlas.
Von einem tiefen Horror ergriffen, ging Riley zum Mädchen herüber. Blut sprudelte aus der Wunde in ihrer Brust und färbte den Schnee auf dem Parkplatzasphalt rot. Heidis Augen waren weit aufgerissen, ihr Mund japste stumm nach den letzten Atemzügen. Dann wurde sie komplett still. Der Ausdruck ihres toten Gesichts war unbeschreiblich traurig.
Riley begann am gesamten Körper zu zittern und ihre eigene Pistole fiel ihr beinahe aus der Hand. Plötzlich stand Agent Crivaro an ihrer Seite und nahm ihr sanft ihre Waffe weg.
Riley fühlte sich nun komplett betäubt.
Sie konnte sich selbst sagen hören: „Was habe ich getan?“
Crivaro legte seinen Arm um ihre Schulter und sagte: „Du hast es gut gemacht, Riley. Du hast getan, was du tun musstest.“
Doch Riley konnte nur immer wieder wiederholen: „Was habe ich getan?“
„Komm, suchen wir dir einen Platz, wo du dich hinsetzen kannst“, sagte Crivaro.
Riley konnte sich kaum aufrecht halten, als Crivaro sie vorsichtig zu einem der Polizeibusse führte. Sie spürte immer noch, wie die Augen des toten Mädchens sie anstarrten.
Ich habe jemanden getötet, dachte sie.
Sie hatte noch nie zuvor in ihrem Leben jemanden getötet.
Und nun hatte sie keine Ahnung, wie sie damit klarkommen sollte.
KAPITEL ZWEI
Als Rileys Verlobter, Ryan Paige, versuchte seinen Arm um ihre Schulter zu legen, entzog sie sich ihm. Es war heute Abend nicht das erste Mal, dass sie reflexartig seinen Berührungen auswich. Sie war sich sicher, dass es seine Gefühle verletzte, aber sie konnte nicht anders.
Nach der Schießerei in Jennings, war Riley mit Jake nach Quantico zurückgeflogen und dann mit dem Auto zurück nach DC gefahren. Sie saß auf der Couch neben Ryan in ihrer kleinen Erdgeschosswohnung, doch die Bilder in ihrem Kopf waren noch vom ersten Teil dieses langen Tages.
Riley konnte Heidi Wrights tote Augen in den Schneefall starren sehen und war nicht in der Lage ihre Schuldgefühle abzuschütteln. Sie wusste, dass es irrational war, aber sie spürte nicht, dass sie gerade irgendjemandes Zuneigung verdiente.
„Was kann ich tun?“,