Attentäter Null. Джек Марс

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Attentäter Null - Джек Марс

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dem sie vermutet hätte, dass ihr Vater dort lebte, doch sie verstand, dass er es eilig hatte, etwas Verfügbares zu finden, nachdem seine Beziehung mit Maria beendet war.

      Wahrscheinlich, bevor er es sich anders überlegen konnte, stellte sie sich vor.

      Für den kürzesten Moment trauerte sie um den Verlust ihres Zuhause in Alexandria, das Haus, in dem sie, Sara und ihr Vater zusammenlebten, bevor der ganze Wahnsinn begann. Damals, als sie noch glaubten, dass ihr Vater ein Geschichtsprofessor war, bevor sie herausfanden, dass er ein Geheimagent bei der CIA war. Bevor sie von einem psychopathischen Attentäter entführt wurden, der sie an Menschenhändler verkaufte. Damals, als sie glaubten, dass ihre Mutter an einem plötzlichen Schlaganfall verstorben war, während sie nach einem Arbeitstag auf ihr Auto zuging, wobei sie wirklich von einem Mann ermordet wurde, der die Leben der Mädchen mehr als einmal gerettet hatte.

      Maya schüttelte ihren Kopf und strich sich den Pony aus der Stirn, als sie versuchte, die Gedanken zu verdrängen. Es war Zeit für einen Neubeginn. Oder zumindest musste sie das ernsthaft versuchen.

      Sie fand die Tür zur Wohnung ihres Vaters, bevor sie bemerkte, dass sie keinen Schlüssel hatte und vielleicht zuerst hätte anrufen sollen, um sich zu versichern, dass er zu Hause war. Doch nachdem sie zwei Mal kurz angeklopft hatte, wurde der Sicherheitsriegel zur Seite geschoben und die Tür öffnete sich. Maya starrte für mehrere verblüffte Sekunden in das Gesicht einer relativ Fremden.

      Sie hatte Sara länger nicht gesehen, als sie es zugeben wollte und das konnte man dem Gesicht ihrer jüngeren Schwester leicht ansehen. Sara wurde schnell zu einer jungen Frau, ihre Gesichtszüge definierter - oder vielmehr wurden sie zu denen von Katherine Lawson, ihrer verstorbenen Mutter.

      Das wird schwieriger, als ich dachte. Während Maya mehr ihrem Vater ähnlich sah, erbte Sara schon immer Aspekte ihrer Mutter, sowohl in ihrer Persönlichkeit, als auch in ihren Interessen und ihrem Aussehen. Ihre junge Schwester war auch bleicher als Maya sich erinnerte, doch Maya war sich nicht sicher, ob das nur eine falsche Erinnerung war oder mit dem Entzug zusammenhing. Ihre Augen schienen irgendwie glanzloser und die dunklen Ringe, die Sara versucht hatte, mit Makeup zu verdecken, waren offensichtlich. Sie hatte ihr Haar irgendwann rot gefärbt, mindestens zwei Monate zuvor und jetzt kamen an den Wurzeln die ersten paar Zentimeter ihres natürlich blonden Tons heraus. Sie hatte es auch kürzlich auf Kinnlänge schneiden lassen, sodass es ihr Gesicht zwar hübsch umrahmte, doch sie ein paar Jahre älter aussehen ließ. So sehr, dass man annehmen könnte, sie und Maya wären gleichaltrig.

      „Hallo”, sagte Sara einfach.

      „Hi.” Maya schüttelte die anfängliche Überraschung über ihre dramatisch veränderte Schwester ab und lächelte. Sie stellte ihren grünen Seesack ab und tat einen Schritt voran, um ihre Schwester zu umarmen. Sara schien sie dankbar zu empfangen, als ob sie abgewartet hätte, um herauszufinden, wie ihre ältere Schwester sie begrüßen würde. „Ich habe dich vermisst. Ich wollte gleich nach Hause kommen, als Papa mir erzählt hat, was geschehen ist...”

      „Ich bin froh, dass du das nicht getan hast”, antwortete Sara offen. „Ich hätte mich fürchterlich gefühlt, wenn du die Akademie wegen mir verlassen hättest. Außerdem wollte ich nicht, dass du mich siehst... nicht so.”

      Sara schlüpfte aus der Umarmung ihrer Schwester und griff den Seesack auf, bevor Maya protestieren konnte. „Komm rein”, winkte sie ihr zu. „Willkommen Zuhause, würde ich sagen.”

      Willkommen Zuhause. Komisch, dass es sich so wenig wie Zuhause anfühlte. Maya folgte ihr in die Wohnung. Es war ein ganz hübscher Ort, modern, mit viel natürlichem Licht, doch recht nüchtern. Hätte nicht etwas Geschirr in der Spüle gelegen und der Fernseher im Wohnzimmer leise gebrummt, so könnte sich Maya nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich hier lebte. Es gab keine Bilder an den Wänden, keine Dekoration, die auf irgendeine Art von Persönlichkeit hingewiesen hätte.

      Fast wie ein weißes Blatt. Doch sie musste zugeben, dass ein weißes Blatt passend für ihre Situation war.

      „Das ist es also”, kündigte Sara an, als ob sie Mayas Gedanken läse. „Zumindest für den Moment. Es gibt nur zwei Schlafzimmer, also müssen wir eines teilen...”

      „Ich schlafe gerne auf der Couch”, bot Maya an.

      Sara lächelte leicht. „Es macht mir nichts aus, zu teilen. Es wird so wie damals, als wir klein waren. Es wäre... schön. Dich in der Nähe zu haben.” Sie räusperte sich. Obwohl sie so oft am Telefon sprachen, war es dennoch ganz offensichtlich komisch, wieder im selben Raum zu sein.

      „Wo ist Papa?” fragte Maya plötzlich und vielleicht zu laut, um die Spannung zu lösen.

      „Der sollte gleich ankommen. Er wollte nach der Arbeit noch ein paar Sachen für morgen einkaufen.”

      Nach der Arbeit. Sie sagte es so gelassen, als ob er nach getaner Arbeit ein Büro anstatt der CIA Hauptquartiere in Langley verließe.

      Sara setzte sich an der Theke, welche die Küche und das kleine Esszimmer voneinander trennte, auf einen Barhocker. „Was macht die Akademie?”

      Maya lehnte sich mit den Ellenbogen auf die Theke. „Die Akademie ist...” Sie hielt inne. Obwohl sie erst achtzehn war, besuchte sie gerade ihr zweites Jahr in West Point in New York. Sie hatte das letzte Jahr der High School übersprungen und wurde an der Militärakademie aufgrund eines Briefes des ehemaligen Präsidenten Eli Pierson angenommen. Agent Null hatte ein Attentat auf ihn vereitelt. Jetzt war sie Klassenbeste, vielleicht sogar die Beste der ganzen Akademie. Doch ein kürzlicher Streit mit ihrem Ex-Freund Greg Calloway hatte zu Schikanen und etwas Mobbing geführt. Maya weigerte sich, es an sie heranzulassen, doch sie musste zugeben, dass es ihr in letzter Zeit das Leben erschwert hatte. Greg hatte viele Freunde und es waren alles ältere Jungs an der Akademie, denen Maya es mindestens ein oder zwei Mal bewiesen hatte.

      „Die Akademie ist toll”, sagte sie letztendlich und erzwang ein Lächeln. Sara hatte schon genügend eigene Probleme. „Aber irgendwie langweilig. Ich will wissen, wie es mit dir steht.”

      Sara prustete fast und streckte dann ihre Hände zur Seite heraus, um in einer großen Geste auf die Wohnung zu zeigen. „Du schaust es dir an. Ich bin verbringe jeden Tag ganz hier. Ich schaue Fernsehen. Ich gehe nirgendwo hin. Ich habe kein Geld. Papa hat mir ein Handy auf seinem Plan gekauft, damit er meine Anrufe und SMS überwachen kann.” Sie zuckte mit einer Schulter. „Es ist wie eines dieser vornehmen Gefängnisse, in das sie Politiker und Berühmtheiten stecken.”

      Maya lächelte traurig über den Witz und fragte dann vorsichtig: „Aber du bist... sauber?”

      Sara nickte. „Soweit wie möglich.”

      Maya zog die Stirn in Falten. Sie wusste über viel Bescheid, doch Drogenkonsum gehörte nicht dazu. „Was bedeutet das?”

      Sara starrte die Granittheke an, zog mit ihrem Zeigefinger kleine Kreise über die glatte Fläche. „Das bedeutet, dass es schwer ist”, gab sie leise zu. „Ich dachte, dass es nach den ersten paar Tagen leichter würde, nachdem der ganze Stoff aus meinem Körper war. Doch das wurde es nicht. Es ist... es ist, als ob mein Gehirn sich immer noch an das Gefühl erinnert, es immer noch vermisst. Die Langeweile hilft nicht. Aber Papa will noch nicht, dass ich mir einen Job suche. Er will nicht, dass ich Geld habe, bis es mir besser geht.” Sie schnaubte verächtlich und fügte hinzu: „Er will, dass ich für die High School Prüfungen lerne.”

      Das solltest du auch, stieß Maya

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