So Gut Wie Verloren. Блейк Пирс

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So Gut Wie Verloren - Блейк Пирс

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wollte keine Gelegenheit verpassen, den Kindern durch diese schwierige Zeit zu helfen.

      Das Karamell war auf einem Tisch in der Nähe der Kasse mit anderen Süßwaren ausgestellt. Es gab außerdem kandierte Äpfel, Pfefferminzbonbons, Turkish Delight und sogar kleine Zuckerstangen.

      „Was hättet ihr gerne, Dylan und Madison?“, fragte sie.

      „Einen kandierten Apfel, bitte. Und Karamell und eine Zuckerstange“, sagte Madison.

      „Einen kandierten Apfel, zwei Zuckerstangen, Karamell und Turkish Delight“, fügte Dylan hinzu.

      „Ich glaube, zwei Süßigkeiten pro Person sind genug, sonst habt ihr beim Mittagessen keinen Appetit mehr“, sagte Cassie, die sich daran erinnerte, dass übermäßiger Zuckerkonsum in dieser Familie verpönt war. Sie nahm zwei kandierte Äpfel und zwei Tüten Karamell vom Display.

      „Glaubt ihr, euer Vater hätte gerne etwas?“ Ihr wurde warm ums Herz, als sie Ryan erwähnte.

      „Er mag Nüsse“, sagte Madison und zeigte auf die gerösteten Cashew-Kerne. „Die isst er am liebsten.“

      Cassie legte eine Tüte in ihren Korb und ging zur Kasse.

      „Hallo“, begrüßte sie die Kassiererin, ein molliges, blondes, junges Mädchen mit einem Namensschild, auf dem ‚Tina‘ stand. Sie lächelte und begrüßte Madison beim Vornamen.

      „Hallo Madison. Wie geht’s deinem Vater? Ist er wieder zuhause oder noch immer im Krankenhaus?“

      Cassie sah Madison besorgt an. Hatte man versäumt, ihr davon zu erzählen? Aber Madison runzelte verwirrt die Stirn.

      „Er war nicht im Krankenhaus.“

      „Oh, tut mir leid, das muss ich missverstanden haben. Als er zuletzt hier war, hat er gesagt …“, begann Tina.

      Madison unterbrach sie und starrte die Kassiererin neugierig an, während diese den Einkauf abrechnete.

      „Du bist fett geworden.“

      Entsetzt über die Taktlosigkeit ihres Kommentars, fühlte Cassie, wie ihr Gesicht krebsrot wurde – genau wie Tinas.

      „Es tut mir so leid“, murmelte sie entschuldigend.

      „Keine Ursache.“

      Cassie sah, wie niedergeschlagen Tina aussah. Was war in Madison gefahren? Hatte ihr niemand beigebracht, solche Sachen nicht laut auszusprechen? War sie zu klein, um zu realisieren, wie verletzend Worte sein konnten?

      Ihr war klar, dass weitere Entschuldigungen die Situation nicht verbessern konnten, also nahm sie das Wechselgeld und schob das Mädchen aus dem Laden, bevor ihr noch mehr einfiel.

      „Es ist nicht höflich, so etwas zu sagen“, erklärte sie, als sie außer Hörweite waren.

      „Warum?“, fragte Madison. „Es ist die Wahrheit. Sie ist viel fetter als noch im August.“

      „Es ist immer besser, solche Beobachtungen für sich zu behalten, vor allem wenn andere Leute zuhören. Vielleicht hat sie ein Drüsenproblem oder nimmt Medikamente, von denen sie zunimmt, wie zum Beispiel Kortison. Oder vielleicht bekommt sie ein Baby und will noch nicht, dass die Leute davon wissen.“

      Sie schielte zu Dylan, um zu sehen, ob er zuhörte, doch er wühlte in seinen Taschen und schien beschäftigt zu sein.

      Madison runzelte die Stirn, während sie darüber nachdachte.

      „Okay“, sagte sie. „Ich werde beim nächsten Mal daran denken.“

      Cassie atmete erleichtert aus, weil ihre Logik verstanden worden war.

      „Hättest du gerne einen kandierten Apfel?“

      Cassie gab Madison den Apfel, den sie in ihre Tasche steckte, und gab den anderen Dylan. Aber er winkte ab.

      Cassie sah ihn ungläubig an und beobachtete dann, wie er eine Zuckerstange des Ladens auspackte, den sie eben besucht hatten.

      „Dylan …“, begann sie.

      „Ah, ich wollte auch so eine“, beschwerte sich Madison.

      „Ich habe dir eine mitgebracht.“ Dylan griff in die tiefen Taschen seines Mantels und zog zu Cassies Entsetzen weitere Zuckerstangen heraus.

      „Hier“, sagte er.

      „Dylan!“ Cassie fühlte, wie ihr die Luft wegblieb und ihre Stimme klang hoch und gestresst. Ihr Kopf drehte sich, als sie versuchte, die Situation zu verstehen. Handelte es sich um ein Missverständnis?

      Nein. Dylan hatte unmöglich für die Süßigkeiten bezahlt. Nach Madisons peinlichem Kommentar hatte sie die beiden eilig aus dem Laden geschoben. Dylan hatte unmöglich Zeit gehabt, für die Zuckerstangen zu bezahlen, vor allem weil die Verkäuferin nicht sehr geschickt darin gewesen war, die altertümliche Kasse zu bedienen.

      „Ja?“ Er sah sie fragend an und Cassie wurde unwohl, als seine hellblauen Augen keinerlei Emotion zu zeigen schienen.

      „Ich denke – ich denke, dass du möglicherweise vergessen hast, dafür zu bezahlen.“

      „Ich habe nicht bezahlt“, sagte er beiläufig.

      Cassie starrte ihn schockiert an.

      Dylan hatte gerade unverblümt zugegeben, gestohlen zu haben.

      Nie hätte sie sich ausgemalt, dass Ryans Sohn so etwas tun würde. Dies war außerhalb ihres Erfahrungsgebiets und sie hatte keine Ahnung, wie sie reagieren sollte. Ihr Eindruck einer perfekten Familie war weit von der Realität entfernt. Wie hatte sie sich nur so täuschen können?

      Ryans Sohn hatte gerade ein Verbrechen begangen. Und noch schlimmer: Er schien weder Reue, noch Scham oder Verständnis für die Tragweite seiner Handlung zu zeigen. Er betrachtete sie ruhig und unaufgeregt.

      KAPITEL SECHS

      Während Cassie schockiert und entsetzt darüber nachdachte, wie sie mit Dylans Diebstahl umgehen sollte, bemerkte sie, dass Madison diesbezüglich bereits eine Entscheidung getroffen hatte.

      „Ich esse nix Geklautes“, kündigte das Mädchen an. „Du kannst sie zurückhaben.“

      Sie hielt Dylan die Zuckerstange hin.

      „Warum gibst du sie mir zurück? Ich habe dir eine mitgebracht, weil du eine Zuckerstange haben wolltest, der erste Laden keine hatte und Cassie zu geizig war, dir eine zu kaufen.“

      Dylan sprach mit beleidigter Stimme, als hätte er ein Dankeschön dafür erwartet, den Tag gerettet zu haben.

      „Ja, aber ich will nichts Gestohlenes.“

      Madison drückte ihm die Zuckerstange in die Hand und verschränkte

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