Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher страница 209

Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

Скачать книгу

den Kaffe schmecken, den Xaver nach dem Mittagessen gekocht hatte. Dabei besprachen sie ihr weiteres Vorgehen.

      »Wir bekommen Schwierigkeiten mit unseren Kontrollgängen«, verkündete der alte Förster, wobei er ein besorgtes Gesicht machte.

      Christian sah ihn fragend an.

      »Warum?«

      Xaver hob die Schultern.

      »Bis auf zwei, sind die anderen Jagdpächter Bauern, die auf ihren Höfen arbeiten. Da können’s net jede Nacht noch im Wald herumlaufen.«

      Der junge Forstbeamte strich sich nachdenklich über das Kinn.

      »Hm, das stimmt natürlich. Also werden wir beide uns die Nächte teilen müssen.«

      »So hab’ ich’s mir schon gedacht«, nickte Xaver zustimmend.

      »Wenn’s Ihnen recht ist, übernehm’ ich gleich die kommende Nacht«, bot Christian an.

      »Ich hab’ nix dagegen«, nickte der Ältere.

      Er deutete auf die beiden Hunde. Brutus und Nero lagen friedlich zusammen und dösten vor sich hin.

      »Die beiden haben sich zusammengerauft.«

      »Ja, schad’, daß sie sich bald wieder trennen müssen«, meinte Christian. »Sie werden Ihren Brutus gewiß net hier lassen wollen.«

      »Ganz gewiß net«, schüttelte Xaver den Kopf. »Wir gehören zusammen, wie ein altes Ehepaar.«

      Christian Ruland trank seine Tasse leer und stand auf. »Ich geh’ noch mal los«, verkündete er.

      »Wer ist denn die geheimnisvolle Schöne, die Sie jeden Tag in den Wald lockt?« neckte der alte Förster den jungen.

      Daß er voll ins Schwarze getroffen hatte, merkte er an der Reaktion. Christian wurde rot wie ein Schulbub, den man bei einem Streich erwischt hatte.

      Xaver Anreuther sah ihn forschend an. Christian war ja erst ein paar Tag’ da, überlegte er, wer konnte ihm denn in der kurzen Zeit so den Kopf verdreht haben?

      Eigentlich… Ja, eigentlich kam da nur eine in Frage!

      Himmel, dachte Xaver, wenn das nur gutging… Ein Förster, und die Tochter eines Wilddiebs – das war eine Mischung wie Dynamit. Was würde wohl der alte Breithammer dazu sagen, wenn er davon erfuhr? Xaver Anreuther wollte gar nicht daran denken, was Kathrins Vater unternehmen würde, um diese Verbindung zu verhindern.

      Dem Alten war jedenfalls alles zuzutrauen!

      *

      Christian ahnte nichts von den weiteren Überlegungen seines Vorgängers. Ihm war es nur äußerst peinlich gewesen, so auf Xavers Frage reagiert zu haben. Natürlich mußte der Kollege nun erahnen können, wer ihn in den Wald lockte, wie Xaver sich ausgedrückt hatte.

      Da war wohl ein klärendes Gespräch angebracht, dachte Christian weiter, während er dem Treffpunkt, an dem er mit Kathrin verabredet war, näher kam.

      Würde der alte Förster für seine Lage Verständnis haben? So viele Jahre hatte er sich mit dem alten Breithammer herumärgern müssen. War es da nicht nur logisch, daß er auch der Tochter seines Feindes ablehnend gegenüberstand? Natürlich konnte er Christian nicht verbieten, Kathrin zu lieben. Doch dem jungen Förster lag sehr daran, sich die Sympathie des alten zu erhalten.

      Nero war vorausgelaufen, während Christian sorgfältig auf Spuren achtete, die auf den Wilderer deuten könnten. Doch seit er die Drahtschlingen gefunden hatte, schien der Kerl sich in Luft aufgelöst zu haben. Auch nachts war alles ruhig gewesen, und der junge Förster hoffte, daß es ihm endlich bei seinem Kontrollgang durchs Revier gelänge, den Übeltäter zu fassen.

      Leider hatte auch die Überprüfung der umliegenden Hotels, Gaststätten und Wildhändler durch Max Trenker keinerlei Anhaltspunkte gebracht. Nirgendwo war billiges Wildfleisch angeboten worden.

      Christian seufzte schwer. Solch einen furiosen Beginn seiner Dienstzeit im Ainringer Wald hatte er sich nicht vorgestellt. Nicht nur, daß ein Wilddieb ihm das Leben schwermachte, er mußte sich auch noch, Hals über Kopf, in die Tochter eines solchen verlieben!

      Seit Stunden hatte er darüber nachgegrübelt, ob er sich Kathrin heute offenbaren sollte und war endlich zu einem Entschluß gekommen.

      Vor ihm bellte Nero sein freudiges Begrüßungsbellen. Das Herz des jungen Försters schlug schneller. Ohne es zu bemerken, war er schon beinahe an der Stelle angekommen, an der er sich mit Kathrin Breithammer verabredet hatte. Offenbar hatte der Hund sie schon entdeckt.

      Endlich sah auch Christian sie. Er blieb einen Moment stehen und ließ das Bild auf sich einwirken, wie sie dort stand, in dem schlichten Kleid, ein buntes Tuch um die Schulter gelegt, und Nero, der aufgeregt um sie herumtollte. Der junge Mann spürte, wie es ihm ganz warm ums Herz wurde und er hätte alles dafür gegeben, Kathrin jetzt in seinen Armen zu halten.

      Da schaute sie in seine Richtung, grad so, als wäre ihr bewußt geworden, daß sie beobachtet wurde. Sie lächelte, als sie ihn sah, und Christian hob winkend die Hand.

      Einen Moment schauten sie aus der Ferne einander an, dann, wie auf ein stummes Kommando, liefen sie los, jeder dem anderen entgegen. Mit einem lauten Jubelschrei riß Christian sie in seine Arme. Er hielt sie ganz fest an sich gepreßt, und ihre Lippen fanden sich.

      Sekundenlang schien die Welt um sie herum nicht mehr zu existieren, es gab nur sie beide und ihre Liebe. Endlich lösten sie sich voneinander und sahen sich in die Augen.

      »Daß du endlich da bist«, flüsterte er. »Die Nacht wollt’ kein Ende nehmen, so groß war meine Sehnsucht.«

      Kathrin lächelte ihn liebevoll an.

      »Ich konnt’s auch net erwarten«, sagte sie leise und schmiegte sich an seine Brust.

      Zärtlich strich er über ihr Haar.

      »Komm’, laß uns ein paar Schritt’ gehen«, schlug er vor. »Es gibt so viel, was ich dir sagen will.«

      Arm in Arm schlenderten sie den Waldweg entlang. Das junge Madel lauschte seinen Worten und ließ sich ganz verzaubern.

      »Hörst’ du mir überhaupt zu?« fragte Christian plötzlich.

      Er war stehengeblieben und schaute sie an. Kathrin hatte die Augen geschlossen.

      »Zwick’ mich«, sagte sie. »Damit ich endlich aufwach’. Das kann doch alles nur ein schöner Traum sein. Ja, ganz bestimmt lieg’ ich in meinem Bett, in der Hütte, und gleich ist alles vorüber.«

      Der junge Förster küßte sanft ihre Lippen.

      »Nein, glaube mir, das ist kein Traum«, versicherte er. »Du und ich, wir stehen hier und nichts und niemand wird uns je wieder trennen.«

      Das junge Madel hob den Kopf und schaute ihn an. Christian entdeckte den traurigen Blick in ihren Augen.

      »Was ist?« fragte er erschrocken.

      Kathrin hob mühsam die Hand.

      »Es

Скачать книгу