Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman. Toni Waidacher

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Der Bergpfarrer Paket 1 – Heimatroman - Toni Waidacher Der Bergpfarrer

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Trenker hob die Schulter.

      »Ehrlich gesagt – ich seh’ da ein bissel schwarz…«

      »Entschuldige Max, wenn ich dich unterbrech’«, mischte Sebastian sich ein, »aber ich hab’ da eine gute Nachricht.«

      Er berichtete von seinem Gespräch mit Martin Ambuscher und dessen Bereitschaft, Joseph Breithammer sofort einzustellen.

      »Das ist ja wunderbar«, freute sich Helga Burger. »Da fällt mir wirklich ein Stein vom Herzen.«

      Sie sah die beiden Männer an.

      »Wie steht’s denn mit den anderen Auflagen? Meldet er sich regelmäßig hier auf dem Revier?«

      Das konnte Max bestätigen.

      Helga machte ein skeptisches Gesicht.

      »Und das Jagen?« fragte sie. »Wie man aus Erfahrung weiß, fällt es gerade diesen Straftätern schwer, von ihrer Leidenschaft zu lassen…«

      Der Polizeibeamte richtete sich in seinem Stuhl auf.

      »Natürlich kann ich meine Hand net ins Feuer legen«, meinte er. »Aber ich glaub’ schon, daß der Joseph vom Gefängnis die Nase voll hat. Zwar haben wir ihn net Tag und Nacht unter Kontrolle, aber wir müssen ihm halt vertrauen.«

      »Ich kann meinem Bruder da nur zustimmen«, sagte Sebastian und erzählte von seinem Besuch in der Waldhütte.

      Helga Burger nickte zufrieden und steckte die Akte in die Mappe zurück.

      »Jetzt hab’ ich nur noch ein Problem«, sagte sie. »Wo finde ich Herrn Breithammer? Ich hab’ keine Ahnung, wo ich diese Hütte in der er wohnt, suchen soll.«

      »Da machen S’ sich mal keine Gedanken. Selbstverständlich fahr’ ich Sie hin«, bot Max Trenker an.

      »Oh, vielen Dank«, freute sich die junge Bewährungshelferin über dieses freundliche Angebot.

      Dabei blickte sie Max tief in die Augen. Ein fescher Bursche war er schon, dieser Polizeibeamte, das war ihr schon aufgefallen, als er aus seinem Dienstwagen gestiegen war.

      Sebastian, dem dieser tiefe Blick nicht entgangen war, verkniff sich ein Schmunzeln. Was mochte sich da wohl wieder anbahnen…? Ein Glück nur, daß Frau Tappert nichts davon sah!

      *

      Kathrin Breithammer hatte eine ganze Weile darauf gewartet, daß Christian zurückkäme. Angstvoll ging sie in die Richtung, in die der junge Förster gelaufen war, rief immer wieder seinen Namen, ohne eine Antwort zu erhalten. Nur Neros Gebell war aus weiter Ferne zu hören.

      Nach einer Viertelstunde wagte sie es, ihm noch weiter zu folgen und kam an die Stelle, wo das erlegte Wild seine Blutspur hinterlassen hatte. Überrascht schaute sie auf die Gestalt, die in der Nähe zwischen den Bäumen stand und herübersah. Kathrin hatte sie kaum wahrgenommen, doch jetzt erkannte sie ihren Vater. Die Augen des jungen Madels weiteten sich vor Entsetzen, als sie ihr eigenes Gewehr in seinen Händen sah.

      »Bist du narrsich geworden?« schrie sie ihn an und riß die Waffe an sich. »Wenn der Christian dich damit sieht oder der Anreuther – du weißt doch, daß du dann ins Gefängnis zurück mußt.«

      »Na und«, gab er zurück. »Sollen S’ mich doch sehen. Ich fürcht’ mich net vor dem Alten, und vor deinem Galan schon gar net!«

      Kathrin hielt ihm das Gewehr unter die Nase.

      »Hast du etwa geschossen?» wollte sie wissen.

      »Natürlich net. Ich hab’s dir doch versprochen.«

      Sie blickte ihn traurig an.

      »Und was soll das hier?« fragte sie und deutete auf die Waffe. »Warum setzt du deine Freiheit so leichtfertig aufs Spiel?«

      Der alte Mann hob und senkte hilflos die Schulter. Was sollte er darauf antworten? Er wußte ja, daß seine Tochter recht hatte. Dumm war es von ihm, aber nach dem Streit in der Hütte war ihm alles egal gewesen.

      Kathrin Breithammer schaute um sich.

      »Komm«, sagte sie. »Wir müssen verschwinden. Christian kann jeden Moment hier auftauchen. Wenn er das Gewehr sieht, denkt er wer weiß was.«

      Sie blickte ihren Vater forschend an.

      »Hast du gesehen, wer geschossen hat?«

      Der alte Mann schüttelte den Kopf.

      »Als der Schuß fiel, war ich noch drüben, auf der anderen Seite. Erst dann bin ich hierher. Der Ruland ist dem anderen hinterher. Wahrscheinlich will der über die Kreisstraße weg. Wenn da sein Wagen steht, dann hat der Förster keine Chance.«

      Seine Tochter musterte ihn. Hatte der letzte Satz nicht ewas zu begeistert geklungen? Kathrin war sich sicher zu wissen, wem die Sympathie ihres Vaters gehörte. Gewiß nicht Christian Ruland. Sie zog ihn mit sich.

      »Laß uns zur Hütte gehen«, sagte sie. »Vielleicht kommt er dorthin.«

      »Da hat er nix zu suchen«, grantelte der Alte. »Das werd’ ich ihm schon zeigen!«

      »Nix da«, erwiderte die Tochter bestimmt. »Wenn Christian fragt, wirst du höflich antworten, daß du den ganzen Nachmittag in der Hütte gewesen bist.«

      Den ganzen Weg über befürchtete sie, der junge Förster könne irgendwo aus den Büschen auftauchen, doch sie erreichten ihr Zuhause, ohne daß Christian oder sonst jemand auftauchte. Später hatten sie Kaffee gekocht und sich über den mutmaßlichen Wilderer unterhalten, als sie draußen Stimmen vernahmen.

      Kathrin hastete zum Regal hinüber und legte eine Decke über das Gewehr, während ihr Vater durch das Fenster spähte.

      »Wer ist es denn?« rief das jungen Madel leise.

      »Der Trenker-Max und eine junge Frau«, gab Joseph Breithammer zurück. »Komisch, was wollen die denn hier?«

      *

      »Pfüat di’, Breithammer«, grüßte Max, nachdem er und die Frau eingetreten waren. »Das ist Frau Burger. Sie ist deine Bewährungshelferin.«

      Der Alte starrte Helga Burger nicht verstehend an. Sie reichte ihm die Hand.

      »Guten Tag, Herr Breithammer«, sagte sie. »Ja, wie der Name schon sagt, ich soll Ihnen helfen, damit bei Ihrer Bewährung alles glattgeht.«

      Sie schaute sich in der Hütte um.

      »Können wir uns setzen?«

      Kathrin war aus dem hinteren Teil der Hütte nach vorne gekommen.

      »Bitt’schön, nehmen S’ Platz«, deutete sie auf die Stühle und Bank aus Holz.

      »Das ist Kathrin, die Tochter von Herrn Breithammer«, stellte Max das Madel vor.

      Sie setzten sich.

      »Tja, Breithammer«, nahm der Polizist

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