Dr. Laurin Classic 39 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Laurin Classic 39 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Laurin Classic

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style="font-size:15px;">      »Gar so lange ist es auch nicht her.« Sie überlegte. »Vier Monate. Ich brachte den kleinen Becker aus dem Tabea-Heim zu ihm. Die Moni tut mir leid. Sie war sein Abgott. Hoffentlich stimmt es nicht, was Sandra über ihren Verlobten sagte.«

      »Sandra weiß wohl mal wieder mehr als andere«, spottete Leon.

      »Ulla Rasmus hat ihr mal erzählt, daß dieser Kunow nicht viel taugt«, erklärte Antonia.

      »Kunow? Ist das dieser verkrachte Anwalt?« fragte Leon überrascht.

      Antonias Augen weiteten sich. »Du scheinst ja wohl etwas zu wissen.«

      »Na, das müßte Friedrich eigentlich noch besser wissen als ich. Ich weiß nur, daß ein Kunow vor ein paar Jahren üble Geschäfte mit Mündelgeldern gemacht hat. Ich erinnere mich deswegen so gut, weil eine Patientin darin verwickelt war, allerdings als Leidtragende.«

      »Na, da muß ich doch gleich mal anfragen«, sagte Antonia.

      »Ach was. Laß dir Zeit damit. Wir wollen unseren Abend nicht verderben. Du hast also den Kollegen Weigand gebeten, nach unseren Zwillingen zu sehen. Dann werde ich mich morgen sputen, damit ich ihn unter die Lupe nehmen kann. Jedem vertraue ich unsere Kinder auch nicht an.«

      »Ich mag ihn«, sagte Antonia.

      »Ist er so hinreißend?« fragte Leon anzüglich.

      »Du Komiker«, lächelte sie. »Als ob mir das imponieren würde. Er ist ganz unauffällig, aber einfach nett. Und er hat ganz bestimmt etwas für Moni übrig.«

      »Aha, meine Frau wittert wieder einmal eine heimliche Liebe«, sagte Leon schmunzelnd. »Ich werde ihn ja kennenlernen«, bemerkte er. »Wie verhalten sich denn die Rangen?«

      »Aufsässig. Sie wollen nur bei uns in der Prof.-Kayser-Klinik von Onkel Eckart operiert werden.«

      »Ich halte ja viel von Eckart, aber ob er sich an meine Kinder herantrauen würde, selbst wenn er Facharzt wäre für solche Krankheiten, wage ich zu bezweifeln.«

      »Ich auch«, gab Antonia ihm recht. »Aber es sind unsere Kinder, nicht nur deine, meine ich.«

      »Verzeih’ mir, Geliebte«, sagte er und nahm sie zärtlich in die Arme. »Dir kann ich es ja sagen. Ich habe eine höllische Angst, wenn sie unters Messer müssen.«

      »Wir alle«, sagte Antonia leise. »Teresa ist ganz fertig. Papa ist deprimiert, und Karin hat erklärt, daß sie dann auf jeden Fall mit in die Klinik geht.«

      »Das kann ja was werden«, meinte Leon nachdenklich.

      *

      Etwa um die gleiche Zeit, als im Hause Laurin die Lichter erloschen, kamen Wolf Kunow und Monika in Bruneck an.

      Monika war in einem abwesenden Geisteszustand.

      »Du mußt dich mit der Tatsache abfinden, Monika«, sagte Wolf Kunow eindringlich.

      »Das kann ich nicht. Ich werde Papa obduzieren lassen«, erklärte sie.

      Seine Augenbrauen schoben sich zusammen. »Das ist doch Unsinn. Es steht doch einwandfrei fest, daß es ein Unfall war.«

      Einige Minuten herrschte ein erdrückendes Schweigen zwischen ihnen, dann fragte Wolf: »Was hat Jürgen zu diesem Entschluß gesagt?«

      »Nichts! Ich habe ihm nichts gesagt.«

      »Findest du das richtig?« fragte er scharf. »Ich möchte dir helfen, Monika.«

      Sie sah ihn voll an. »Wirklich?« fragte sie mit seltsamem Nachdruck.

      »Ich nehme dir gern alles ab«, erklärte er.

      Monika war aufgestanden. »Er ist mein Vater. Ich habe ihn über alles geliebt. Ich werde das durchstehen. Das hätte Papa von mir erwartet.«

      Sie sah nicht mehr, daß er ihr mit merkwürdig verkniffenem Gesicht nachblickte. Sie ging auf ihr Zimmer und legte sich bald nieder.

      Immer wieder wurde sie von wirren Träumen geplagt in dieser Nacht, und sie war schon früh am Morgen auf den Beinen. Da kam ihr ein Gedanke wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Monika Winterfeld machte sich auf den Weg zu der Alm, von der ihr Vater ihr so begeistert geschrieben hatte:

      Hier bin ich glücklich, mein Kind. Hier ist der wahre Frieden noch zu finden. Wir wollen hier einmal gemeinsam sitzen und alles überdenken. Besuche mich nächste Woche!

      Dazu war es nicht mehr gekommen. Aber jetzt hatten diese Worte plötzlich einen anderen Sinn für sie.

      Alles überdenken. Was hatte er damit gemeint?

      Es war, als würde sie von dieser Alm, von der ihr Vater geschrieben hatte, magisch angezogen.

      *

      Auch im Hause Laurin war zu dieser Stunde bereits alles auf den Beinen. Leon war schon gegen sieben Uhr in die Klinik gerufen worden. Ein neuer Erdenbürger kündigte sich an, und die junge Mutter wollte ihn als Beistand haben. Karin versorgte die Kleinen und Antonia die Zwillinge. Konstantin saß bereits im Bett. Sein Fieber war gewichen. Er war ganz auf Protest eingestellt.

      »Papi hätte ja auch Spezialist werden können«, sagte er.

      »Ist er doch«, meinte Antonia.

      »Aber nur für Frauen«, erklärte Konstantin vorwurfsvoll. »Kinder kriegen, das kann er.«

      »Na, da würde sich Papi aber schön umschauen«, sagte Antonia belustigt. »Er hilft ihnen auf die Welt, kriegen kann er keine.«

      »Das können nur Muttis«, mischte sich Kaja ein.

      »Da muß man schon ein bißchen mehr aushalten, als wenn einem nur die Mandeln herausgenommen werden«, machte sich Antonia die Situation gleich zunutze.

      »Weil es neun Monate dauert, bis das Baby da ist?« fragte Konstantin. »Ich möchte nur mal wissen, was Männer anziehen würden, wenn sie Kinder bekämen. Auch so hübsche Kleider, Mami?«

      »Du weißt genau, daß Männer keine Kinder bekommen können«, sagte Antonia.

      Konstantin sah seine Mami von unten herauf und mit deutlicher Skepsis an. »Ihr sagt es, und in der Schule erzählen sie es uns auch, aber ich weiß manchmal wirklich nicht, Mami, ob alles stimmt. Manches kann man wohl doch erst verstehen, wenn man groß ist.«

      »Ich will auch gar nicht alles verstehen«, meldete sich Kaja zu Wort.

      »Wenn der Hals nicht so weh tun würde, wäre es ganz schön, zwischendurch ein paar Tage zu Hause zu sein«, warf Konstantin wieder ein.

      »Finde ich auch«, schloß sich sein Zwillingsschwesterchen an. »Müssen die Mandeln nun raus?«

      »Das wird Dr. Weigand heute abend feststellen«, sagte Antonia.

      »Den kenne ich nicht. Da mache ich den Mund nicht auf«, protestierte Konstantin.

      »Er wird euch schon gefallen«,

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