Dr. Laurin Classic 39 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Laurin Classic 39 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Laurin Classic

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Konstantin?«

      »Und in ein paar Wochen geht es dann wieder los«, murrte er. »Nein, lieber habe ich die Mandeln raus, als immerzu im Bett zu liegen.«

      »Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt Omi«, bemerkte Kaja sinnend. »Ich bin sehr froh, daß wir immer alles zusammen haben.«

      Da sich die Zwillinge nun mit ihren Malbüchern beschäftigten, konnte Antonia mit Sandra telefonieren. Sie wollte doch zu gern erfahren, ob sie auch etwas über den verkrachten Rechtsanwalt Kunow wußte.

      Sandra wußte nichts, was recht ungewöhnlich war, aber sie versprach, ihren Schwager zu interviewen, wenn sie ihn abends sah.

      Aber als sie Friedrich an diesem Abend nach Kunow fragte, zeigte er sich gar nicht so verschlossen wie sonst. Er brauste regelrecht auf.

      »Hör mir bloß mit diesem Burschen auf«, sagte er. »Solche Kerle bringen unseren ganzen Berufsstand in Verruf.«

      »Antonia interessiert sich für ihn«, erwiderte Sandra kleinlaut. »Nicht so, wie du meinst. Monika Winterfeld ist doch mit einem Jürgen Kunow verlobt.«

      »Sein Bruder ist auch nicht besser. Monika Winterfeld, sagtest du? Die Tochter von Dr. Winterfeld, der unter mysteriösen Umständen in den Dolomiten ums Leben gekommen ist?«

      Sandra war sofort hellwach. »Mysteriöse Umstände?« wiederholte sie gedehnt. »Woher weißt du das?«

      »Weil es in der Abendzeitung steht.«

      *

      Währenddessen war Monika von ihrem Ausflug zurück und hatte auch schon bei der zuständigen Stelle angeordnet, daß ihr Vater obduziert werden sollte.

      Was sie an diesem Morgen erfahren hatte, bewegte sie so sehr, daß ihr Kopf schmerzte. Als sie in das Hotel zurückkam, hatte Wolf Kunow schon nervös Ausschau nach ihr gehalten.

      »Wo warst du?« fragte er heiser.

      »Ich habe mir ein wenig die Gegend angeschaut«, erwiderte sie geistesabwesend. »Und dann habe ich die Formalitäten erledigt.«

      Sie hob den Kopf und sah ihn sekundenlang schweigend an. Seinen Blick konnte sie nicht festhalten. Er wich ihrem aus.

      »Ich werde herausbekommen, wie Papa gestorben ist«, sagte sie nach dem langen Schweigen tonlos. »Jemand hat etwas damit zu schaffen. Das weiß ich. Ich glaube, daß ich noch nie so klar gedacht habe.«

      »Es war alles zu schwer für dich, Monika«, sagte Wolf begütigend.

      »Ja, es kam zu plötzlich. Bevor mir Papa sagen konnte, was ihn bedrückte. Hätte er es mir doch nur vorher gesagt.«

      »Du meinst, er hätte sich das Leben genommen?«

      »Nein, ich glaube, daß Papa umgebracht wurde«, erwiderte sie hart.

      »Monika«, sagte Wolf beschwörend, »du weißt nicht, was du redest. Du hättest nicht hierherkommen sollen.«

      »O doch. Nur hier ist die Lösung dieses Rätsels zu finden. Willst du dir die Stelle nicht anschauen, wo Papa abstürzte?«

      »Wenn du darauf bestehst«, erwiderte er heiser.

      Monika legte den Kopf in den Nacken. »Es ist nur ein Spaziergang«, sie unterbrach sich, drehte sich um und eilte die Treppe empor.

      *

      Der Himmel war wolkenverhangen, als sie am Nachmittag den Weg gingen.

      »Meinst du, daß es das richtige Wetter ist für solch eine Tour?« fragte er.

      »Es ist ein Spaziergang. Du wirst es ja sehen, und ich bin gespannt, ob du dann auch noch glauben wirst, daß ein geübter Bergsteiger wie Papa dort abstürzen kann.«

      »Man kann eine Leiter herunterfallen und sich das Genick brechen«, sagte Wolf.

      Er stolperte eine Sekunde später über einen Stein und konnte sich gerade noch halten.

      »Siehst du, so kann es gehen«, sagte er.

      »So, da wären wir schon bei der Alm«, meinte Monika später.

      Dort stand eine dralle Frau, die ihnen aus zusammengekniffenen Augen entgegenblickte.

      »Grüß Gott, Resi«, sagte Monika, was ihr einen verwunderten Blick von Wolf einbrachte.

      »Ich war heute vormittag schon einmal hier oben«, erklärte sie beiläufig.

      Resi hatte ihren Gruß freundlich erwidert. »Ich möchte ihm die Stelle zeigen, wo mein Vater verunglückte«, erklärte Monika.

      »Der andere war auch so städtisch gekleidet«, sagte die Sennerin.

      »Welcher andere?« fragte Wolf Kunow überstürzt.

      »Es war noch ein Mann unterwegs an diesem Morgen«, erklärte Monika. »Er muß Papa gefolgt sein.«

      »Ich will nichts gesagt haben«, warf Resi ein. »Er ging allein hinauf und kam allein zurück.«

      »Da war mein Vater schon tot«, sagte Monika gedankenverloren.

      »Es kommen mehr Leut’ aufi«, erklärte Resi. »Manchmal auch Städter. Der Herr Doktor ist oft bei mir gesessen. Er war ein feiner Herr. Es ist schad’ um ihn.«

      Noch eine gute halbe Stunde stiegen sie bergan. Dann blieb sie stehen. »Hier war es«, sagte sie leise. »Es ist ein Überhang. Ein geübter Bergsteiger geht daran vorbei.«

      Wolf schöpfte tief Atem. »Dein Vater tat es nicht. Er wollte vielleicht die Aussicht genießen, Monika. Er schaute hinab, und da wurde ihm schwindelig.«

      »Vater wollte hinauf auf den Dreitausender, das hat er der Resi erzählt. Von da hatte er bessere Sicht. Und schwindelig wurde ihm so leicht nicht.«

      Monika drehte sich um. »Was meinst du, wie viele Morde in einem Jahr geschehen, die als solche nie erkannt werden, Wolf?«

      Er starrte sie an. »Gehen wir zurück, Monika. Du verrennst dich in eine Idee, die nur schädlich für dich ist. Ich habe Jürgen versprochen, auf dich aufzupassen.«

      »So wertvoll bin ich für ihn«, sagte sie, aber in diesen Worten lag ein bitterer Spott.

      Sie gingen langsam zurück. Sie tranken bei Resi noch jeder ein Glas Milch. Resi stand in der Tür, und als Monika einen Blick zu ihr hinüberwarf, sah sie, daß die Sennerin Wolf mit einem kritischen Blick musterte. Ein wenig verstand Monika schon davon, denn sie studierte Psychologie. Jürgen hatte ihr dieses Studium auszureden versucht.

      Resi war naturverbunden und hatte einen animalischen Instinkt.

      Als Monika sich von ihr verabschiedete, hielt sie die schmale Hand des Mädchens fest.

      »Geben Sie auf sich acht, Fräulein Monika«, sagte sie eindringlich.

      »Das werde ich tun«, erwiderte Monika. »Ich komme später einmal wieder, Resi. Vielen Dank. Sie haben mir

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