Wyatt Earp Classic 38 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 38 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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Revolvermann blieb stehen. Mit gespreizten Beinen und steif herabhängenden Händen.

      Sein breiter Hutrand warf einen tiefen Schatten auf sein sonnenverbranntes, hartes, eckiges Gesicht.

      Mit einem Ruck warf er den Kopf hoch und brüllte: »Billings!«

      Er tat es ohne jede Erregung.

      Oben im Boardinghouse wurde eines der Fenster hochgestoßen.

      Ed Billings blickte auf die Straße. Als er den Schießer sah, den er natürlich wie jeder in der Stadt kannte, wurde er aschgrau. In rasender Schnelle begriff er, was das zu bedeuten hatte.

      Der Halsabschneider Legger hatte einen Gruß geschickt. Einen unmißverständlichen Gruß.

      Billings Frau stand zitternd in der Fensternische. »Was soll das bedeuten, Ed?« fragte sie entgeistert.

      Mit kaum bewegten Lippen gab der Zimmermann zurück: »Er fordert mich.«

      »Was?«

      »Yeah – ich muß auf die Straße.«

      Mit belegter Stimme hatte der Zimmermann es hervorgebracht. Er hatte inzwischen die ganze Brutalität der Situation begriffen, er wußte, daß er verloren war, daß ihm jetzt niemand helfen konnte. Niemand, keiner von all jenen Männern, die hinter Ted Sullivan standen und die ihn als Figur gegen Legger aufgestellt hatten.

      Billings atmete schwer.

      Da drang der zweite Schrei der Holzfigur von der Straße an sein Ohr.

      Der Zimmermann hob mit einer vagen Bewegung die Hand. »Yeah, ich komme.«

      Billings wandte sich ins Zimmer zurück. Seine Frau hatte nur einen kurzen Blick auf den Mann unten auf der Straße geworfen. Sie preßte ihre Hände um seine Rechte.

      »Geo Hoyt! Nein, Ed. Das kannst du nicht tun. Du kannst nicht hinuntergehen. Es ist Hoyt. Der Coltmann. Er wird dich ermorden.«

      Ermorden. Das war es. Die Frau hatte es ausgesprochen.

      Und es war die Wahrheit. Denn was Hoyt vorhatte, war blanker Mord. Auch wenn die Gesetze des Westens es anders sagten.

      »Ed!«

      Der Schrei der Frau gellte in seinem Ohr, als er bereits draußen auf dem Korridor stand und den alten, brüchigen, mit Schimmel besetzten Colt umschnallte.

      Er nahm den Colt nicht aus dem Halfter. Er prüfte ihn nicht, wog ihn nicht in der Hand.

      Wozu auch?

      Edward Billings wußte, daß er keine Gelegenheit hatte, ihn zu ziehen.

      Der Mann, der ihn zum Sterben gerufen hatte, war der Revolvermann Geo Hoyt.

      Yeah, der Zimmermann wußte, daß er seinen letzten Gang antrat. Er ging mit harten Schritten die Treppen hinunter und verließ das Haus.

      Mat Kelton sah mit harten Augen diesem Irrsinn zu. Er war kein junger Mann mehr, der Sheriff von Happy. Mit gebeugtem Rücken stand er in der Tür seines Bureaus und starrte auf die Straße.

      Genau wie die anderen Männer in den umstehenden Häusern.

      Das Drama vollzog sich mit tödlicher Genauigkeit.

      Niemand hinderte den Unseligen daran, in die Kugel zu laufen.

      Als der Schuß über die Straße peitschte, hatte Edwand Billings nicht einmal den Knauf seines Revolvers berührt.

      Das Tor des Mietstalls flog auf.

      Ein hochgewachsener Mann stand da und blickte auf die Straße.

      Hoyt, der reglos auf der Straße stand, hörte, wie von einem Vorbau die Worte: »Das ist er!« flogen.

      Von einer anderen Seite hörte er drei geraunte Worte, die für einen Augenblick sein Herz stillstehen ließ.

      »Billy the Kid!«

      Hoyts Kopf flog herum. Mit engen Augen blickte er dem Mann entgegen, der jetzt die Straßenmitte erreicht hatte, ihn jedoch überhaupt nicht beachtete, sondern auf den Niedergeschossenen zuging, sich bückte, ihn abtastete und sich dann wieder erhob.

      Der Blick des Fremden traf Hoyts Gesicht.

      Was dem Texaner noch nie passiert war, geschah jetzt: Er spürte einen glühendheißen Stoß in seiner Brust unter diesem Blick.

      Der Fremde stand unbeweglich da.

      Auf einmal sagte er drei Worte, die auf der Main Street von Happy wie ein Donnerschlag einschlugen:

      »Es war Mord!«

      Der erste, der reagierte, war Win Legger. Er war inzwischen herangekommen, sprang von seinem Gaul und brüllte: »Mord? Was fällt ihnen ein, Bill. Es war ein fairer Kampf.«

      Der Fremde nahm seinen Blick von dem Revolverschwinger und sah den Salooner an. »Wer sind Sie?«

      Legger hüstelte. »Ich bin Win Legger, die beiden Saloons der Stadt gehören mir.

      Ich…«

      Mit dem Daumen seiner Rechten wies der Fremde auf Hoyt. »Sie haben ihn bestellt.«

      Es war keine Frage und kein Vorwurf, es war eine Feststellung.

      Und niemand wußte etwas dazu zu sagen.

      Eine heiße Minute kroch über die Main Street.

      Und an ihrem Ende sagte der Fremde noch einmal: »Es war Mord.«

      Da trat Hoyt zwei Schritte vor. In seinen grünen Augen stand wieder das Flimmern.

      »Was wollen Sie von mir?« preßte er etwas heiser hervor. Seinen Colt hatte er wieder ins Halfter gleiten lassen.

      Der Fremde sah ihn aus eisblauen Augen an. »Ich habe es Ihnen ja gesagt. Es war Mord!«

      Das Gesicht des Coltmanns verfärbte sich, und dann zuckte seine Hand zum Revolver – um jedoch am Knauf zu erstarren.

      In der Hand des anderen lag bereits ein Schießeisen.

      Fassungslos starrte George Hoyt auf die Waffe.

      Einen Herzschlag lang war in seinem Hirn absolute Leere.

      Was war das? Der Mann hatte den Revolver in der Hand. Vor einer Sekunde stand er noch ohne die Waffe da.

      Dem Texaner schien plötzlich alles klar zu sein: Der Fremde war Billy the Kid.

      Hoyts Gesicht hatte eine wächserne Farbe angenommen.

      Da wandte der Fremde den Kopf und sah zum Sheriff hinüber. »Sie müssen ihn festnehmen.«

      Mat Kelton stand reglos da.

      Festnehmen? Geo Hoyt? Das wäre glatter Selbstmord.

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