Wyatt Earp Classic 38 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 38 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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plötzlich ab. Erst jetzt hatte er den Fremden gesehen.

      Damned, was wollte der schon wieder? Stumm standen die drei Männer auf dem Vorbau.

      Da wandte sich der Fremde plötzlich ab, ging mit harten, weitausgreifenden Schritten quer über die Straße auf den Mietstall zu. Als seine hohe Gestalt im Hof verschwunden war, stieß Legger zischend hervor: »Sie sind ein Feigling, Kelton.«

      Der Sheriff warf den Kopf herum. »Hören Sie, Mr. Legger, Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, daß Sie in diesem Ton mit mir reden können. Ich stehe nicht bei Ihnen im Lohn und …«

      »Halten Sie Ihren Mund!« fuhr Legger ihn an. »Ich habe Ihnen befohlen, Hoyt aus dem Jail zu holen. Ich habe Ihnen sogar Geld dafür gegeben. Und was machen Sie? Sie stehen auf dem Vorbau und starren den Fremden an, wie ein Kaninchen die Schlange. Was haben wir mit dem Mann zu schaffen? Er hat sich nicht in unsere Angelegenheit zu mischen. Der Gunfight war eine faire Sache…«

      Win Legger redete noch eine Menge mehr.

      Und Mat Kelton hatte plötzlich begriffen: Hoyt sollte auf jeden Fall aus dem Jail geholt werden. Jetzt erst recht. Es war ganz klar, daß Legger Wert darauf legte, daß der Schießer mit dem Fremden zusammenprallen sollte – und es war ebenso klar, daß Legger keinen sehnlicheren Wunsch hatte, als den, daß der Fremde Geo Hoyt aus dem Wege räumen sollte.

      Yeah, denn der Schießer Geo Hoyt war dem Geldverleiher im Wege – weil er etwas von ihm wußte.

      Well, Kelton hatte nun alles begriffen. Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen. Legger hatte Hoyt gegen Billings angeworben. Es war keine Sache zwischen Hoyt und Billings gewesen. Legger hatte den Schießer gegen ihn gekauft. Das war es. Und nun legte der gewissenlose Spielhöllen-Besitzer bereits die nächste Schlinge. Er suchte den lästigen Mitwisser durch einen neuen Gunfight loszuwerden. Denn, daß der Fremde ebenfalls ein Revolvermann war, mußte für Legger schon feststehen.

      Ganz einerlei, ob er nun Billy the Kid war oder nicht – er mußte sich mit Hoyt schießen.

      Und Winston Legger mußte tief in seinem Inneren das sichere Gefühl haben, daß der gefährliche Hoyt den Gunfight mit dem eisäugigen Fremden nicht lebend überstehen würde.

      So sah es aus. Mat Kelton hatte es nun voll und ganz begriffen. Aber da er ein Mann des geringsten Widerstandes war, machte er sich keine weiteren Gedanken darüber. Sollten sie sich doch gegenseitig niederschießen, die verdammten Fremden.

      Er äugte noch mal hinüber zum Mietstall und als der Fremde auch nach mehreren Minuten noch nicht herauskam, setzte Kelton sich in Bewegung.

      Hoyt fauchte ihn an, als er kaum die Tür des Bureaus geöffnet hatte. »Lassen Sie mich raus, Sheriff. Sie haben kein Recht mich einzusperren. Es war ein fairer Gunfight.«

      Mat Kelton war nicht der Meinung, daß es ein fairer Gunfight war. Seit er gesehen hatte, daß Billings Revolver nicht eine einzige Patrone in den Kammern hatte, war er zu einer ganz anderen Ansicht gekommen. Aber er dachte nicht daran, diese Ansicht jetzt noch zu ändern. Im Gegenteil, er zog sich äußerst geschickt aus der ganzen Geschichte, indem er sagte: »Halten Sie Ruhe, Mann, ich bin ja dabei, Sie rauszulassen. Und damit Sie wissen, weshalb ich Sie hier untergebracht habe, werde ich Ihnen das erklären: Der Mann war gegen Sie. Ich konnte nicht wissen, was er noch vorhatte, deshalb habe ich Sie hierhergebracht. Und in diesem Zustand ist man im Jail nicht am schlechtesten aufgehoben.«

      Hoyts finsteres Gesicht hellte sich etwas auf.

      Wenn es so war, konnte er dem Sheriff keine Vorwürfe machen. Als er aus der Zelle herauskam, wartete er nicht ab, bis Kelton ihm seinen Waffengurt zurückgab – er schritt auf die Wand zu und nahm ihn mit einem herrischen Griff vom Haken.

      Dann prüfte er den Colt, füllte die leergeschossene Kammer auf, betrachtete die Waffe kurz, und entdeckte am oberen Ende des Laufes die Einbuchtung, die die Kugel des Fremden gerissen hatte.

      Er ließ den Revolver um den Mittelfinger rotieren und preßte heiser durch die Zähne: »Billy the Kid! Well – das war ein guter Schuß. Aber du kennst Geo Hoyt noch nicht, Brother.«

      Damit verließ er das Sheriff Office.

      *

      Der Fremde hatte im Mietstall nach seinem Pferd gesehen. Als er zurückkam, sah er drüben vor der Schenke noch den schwammigen schiefgesichtigen Geldverleiher stehen.

      Beim Anblick des Fremden verkroch sich Legger hastig in die Kneipe.

      Der Fremde hatte die Straßenmitte fast erreicht, als drüben von Gadebys Barbershop ein schriller Laut über die Main Street fegte.

      »Bill!«

      Yeah, wenn man sehr aufmerksam war und zudem etwas Phantasie besaß, konnte man diesen unartikulierten Schrei den Namen Bill entnehmen.

      Der Fremde ging weiter.

      Da peitschte ein Schuß hinter ihm her und ließ einen halben Yard vor ihm den Sand aufstieben. Ganz langsam wandte sich der Fremde um.

      Die Straße war leer.

      Sogar die Vorbauten waren wie leergefegt.

      Aber oben in einer Nische neben der Tür des Tonseriol Palaces entdeckten die Falkenaugen des Fremden den Lauf eines Revolvers.

      Ganz ruhig stand der Fremde da. Hochaufgerichtet und breitbeinig. Reglos hingen die Arme neben seinem Rumpf.

      »So machst du mich nicht fertig, Brother!« brüllte Hoyt. »Los, zieh deinen Colt!«

      Die Situation war eindeutig. Geo Hoyt stand in sicherer Deckung und hatte den Revolver schußbereit in der Hand. Aber bei dem Mann, den er gefordert hatte, steckten die Waffen noch in den Lederhalftern.

      Genau neununddreißig Menschen sahen in diesem Augenblick auf die Straße. Aber es gab keinen Menschen, der den Mut gehabt hätte, da einzuschreiten.

      Der Fremde war auf jeden Fall verloren.

      Wenn er nur eine Bewegung zum Revolver machte.

      Aber er machte diese Bewegung nicht.

      Still stand er da und sah zu der Nische hinüber.

      Da schob sich der Schießer langsam auf den Vorbau, den Colt wie einen Stock in der vorgestreckten Linken.

      Drüben im Obergeschoß der Bank of Texas stand ein alter Mann und blickte mit glimmenden Augen auf die Straße. Es war Doc Barny. Da er kein Geld für ein eigenes Haus besaß, hatte er im Bankhaus ein Zimmer gemietet. Seine Patienten kamen gern die paar Stufen zu ihm hinauf. Leider war in Happy nur selten ein Mensch krank, und wenn doch mal einer etwas hatte, dann genügte es meistens, wenn John Gerrit, der Totengräber, kam.

      So war es bei Billings der Fall gewesen.

      Doc Barney war weit über sechzig, in früheren Jahren war er einmal ein gewaltiger Feuerkopf gewesen. Aber das hatte sich gegeben, als er die Sechzig überschritten hatte.

      Er sah auf den Mann, der reglos mitten auf der Straße stand, jetzt sogar die Arme hob, um sie über der Brust zu verschränken. Und er wußte wie jeder andere, der auf die beklemmende Szene starrte, daß der Mann tot sein würde.

      Barney

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