Wyatt Earp Classic 38 – Western. William Mark D.

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wyatt Earp Classic 38 – Western - William Mark D. страница 6

Wyatt Earp Classic 38 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

Скачать книгу

dem Sheriff sprechen? Yeah, er konnte versuchen, ihn zu bestechen. Kelton war ohnehin ein armer Mann, für ein paar blanke Dollars würde er sich schon bewegen lassen, die Gittertür zu öffnen.

      Legger machte sich nicht sehr froh auf diesen Weg. Als er das Office erreichte, blieb er lauschend stehen.

      Erst dann wagte er, die Tür zu öffnen.

      Der kleine Bureau-Raum war leer.

      Drüben links waren die beiden Zellen.

      Mit weitaufgerissenen Augen starrte der Salooner auf den Mann, der an den Gittern stand, die beiden schweren Fäuste um die Stäbe gespannt hatte und den Salooner aus wilden Augen anfunkelte.

      »Hör zu, Mister, du siehst jetzt zu, daß du den Sheriff herschafftst und ich hier herauskomme.«

      Legger nickte verstört. »Ja, deshalb bin ich ja hier, Mr. Hoyt. Ich wollte dem Sheriff Geld bieten, damit er Sie losläßt.«

      »Das will ich dir auch geraten haben. Schließlich habe ich die Schießerei deinetwegen gehabt.«

      Legger hatte den Türgriff schon wieder in der Hand. »Well, ich werde den Sheriff suchen.«

      »Vergiß das Wiederkommen auch nicht, Brother«, rief der Schießer ihm nach.

      Legger schob sich hastig hinaus.

      *

      Mat Kelton lehnte an der Theke des Saloons. Er hatte bereits den zweiten Whisky vor sich stehen.

      Als Legger die Schwingarme der Tür auseinanderschob, warf der Sheriff einen forschenden Blick in den Thekenspiegel.

      »Auf wen wartest du eigentlich?« fragte der gelbgesichtige Mann hinter dem Thresen. »Jedesmal, wenn sich die Tür öffnet, siehst du in den Spiegel.«

      Kelton setzte das Glas, das er bereits angehoben hatte, wieder ab. »Warten? Ich?« Er wischte sich mit der Hand den Nacken. Aber das unbehagliche, das beklemmende Gefühl, das da saß, vermochte er nicht zu vertreiben. »Auf wen soll ich denn warten?«

      »Eben, das meine ich auch«, kam es von der Tür her. Legger trat an die Theke und blieb neben dem Sheriff stehen. »Darf ich Sie zu einem Drink einladen?«

      Kelton musterte den Alabama-Mann mißtrauisch.

      Legger gab dem Keeper einen Wink. »Gib dem Sheriff noch einen Whisky, Joe.«

      Der Kerl hat doch was vor, dachte der Sheriff. Wann hatte man denn bisher gehört, daß der schiefgesichtige Blutsauger Winston Legger, einen Drink ausgab?

      Yeah, der Salooner hatte auch etwas vor. Und Kelton sollte es sofort erfahren. »Ich habe etwas mit Ihnen zu besprechen, Sheriff.«

      »Ja?« forschte Kelton unsicher.

      Legger sah sich im Schankraum um. Drüben neben dem Orchestrion saß ein alter Mann mit hängendem grauen Schnurrbart, eingefallenem Gesicht und schmalen hochgezogenen Schultern. Mit trüben Augen starrte er in sein Bier. Es war Ric Parrend. Sie sagten, er sei früher einmal ein berühmter Scout gewesen. Jahrelang soll er Planwagenkolonnen durch den Llano geführt haben. Bei einem Indianerüberfall war er dann so schwer verletzt worden, daß er nicht mehr über längere Strecken im Sattel sitzen konnte. Seitdem saß er nur noch im Saloon und vertrank das Geld, das er sich mühsam in jahrzehntelanger Arbeit erspart hatte.

      Legger kannte den Alten, er wußte, daß er nichts von ihm zu befürchten hatte.

      Und der Keeper stand bei dem Salooner im Lohn. Winston Legger konnte also frei sprechen.

      »Sie haben da nämlich einen Mann eingesperrt, Sheriff, der mein Freund ist.«

      Diese Unverfrorenheit war selbst Kelton zu viel. Er schob das Glas von sich und sah den Geldverleiher abweisend an. »Ihr Freund?«

      »Ja, Hoyt ist mein Freund. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«

      Der Sheriff hob die Schultern und ließ sie resigniert wieder fallen. »Meinetwegen«, sagte er mürrisch.

      Legger fuhr sich mit dem Daumennagel über die Unterlippe. »Ganz so gleichgültig sollte Ihnen die Sache nicht sein, Sheriff. Ich lege Wert drrauf, daß meine Freunde nicht im Jail sitzen.«

      Kelton stieß einen dünnen Pfiff durch die Zahnlücke. Daher wehte also der Wind?

      Mit einem Ruck goß der Sheriff die Flüssigkeit in die Kehle. Dann wollte er sich zum Gehen wenden.

      Legger lachte leise. »Damit wir uns richtig verstehen, Sheriff: Geo Hoyt kommt aus dem Jail.«

      Der Hüter des Gesetzes schickte ihm einen abschätzenden Blick zu. Aber er sagte nichts.

      Dann meinte Legger in fast vertraulichem Ton: »Wenn Sie sich die Sache richtig überlegen, haben Sie sich von Billy nur bluffen lassen. Was hat Geo denn getan? Er hat einen Mann gefordert und ihn im reellen Gunfight erschossen. Was gibt’s dagegen einzuwenden? Hoyt hat nach dem Gesetz gehandelt. Sie haben nicht den mindesten Grund, ihn einzusperren.« Das Lachen fiel plötzlich aus dem Gesicht des Salooners. »Absolut keinen Grund hatten Sie.«

      Verstört blickte der Sheriff den anderen an.

      Teufel auch. Wie war das gewesen? Vorher war er noch ganz sicher, daß der Gunfight faul war.

      Legger ließ ihm keine Zeit zum Nachdenken. »Ich sagte schon, daß ich Wert darauf lege, meine Freunde in Freiheit zu wissen.«

      »Was soll das heißen?« fragte der Sheriff heiser.

      Ein geringschätziges Lächeln spielte um die Lippen des Geldverleihers. »Was das heißen soll? Das will ich Ihnen gern erklären. Sie gehen jetzt hinüber und holen den Mann aus dem Gefängnis raus.«

      Der Sheriff wollte sich abwenden, da packte ihn der Salooner am Ellenbogen und zerrte ihn herum. Ganz nah war dabei sein Gesicht vor dem des anderen.

      »Hören Sie zu, Kelton. Geo Hoyt ist in einer Viertelstunde draußen. Wenn er es nicht ist, sehe ich mich gezwungen, einen Bericht über Sie und Ihre falsche, reichlich merkwürdige Amtsführung an den County Sheriff zu schicken.«

      Mat Kelton erschrak. Zounds. Das konnte er sich nicht leisten. Und im gleichen Augenblick sah er in der Hand des Geldverleihers zwei zusammengefaltete größere Dollarnoten.

      Da war jeder Widerstand in dem Sheriff erstorben. Mit einer schnellen Bewegung griff er nach den Geldscheinen und schob sie in die Westentasche. Dann wandte er sich um und verließ die Schenke.

      Aber gleich hinter den Schwingarmen der Tür hielt er inne.

      Er blickte in ein hartes blaues Augenpaar. Drei Yards nur trennten ihn von dem Mann, der hochaufgerichtet vor ihm am Rand des Vorbaus stand.

      Es war der Fremde, den sie für Billy the Kid hielten.

      Kelton schluckte. Dann hörte er sich zu seiner eigenen Verwunderung selber sagen: »Hallo, Mister.«

      Aber er rührte sich nicht von der Stelle. Plötzlich bekam er die Tür ins Kreuz. Legger stand hinter ihm. »Was ist denn Kelton, weshalb stehen Sie denn

Скачать книгу