Wyatt Earp Classic 38 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 38 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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Revolver plötzlich in die Hand des Fremden geflogen war. Mit unnachahmlicher Schnelligkeit hatte der Mann die Waffe aus dem Halfter gezaubert.

      Der Sheriff dachte das gleiche wie Geo Hoyt: Er ist Billy the Kid. Er muß Billy the Kid sein.

      »Nehmen Sie in fest, Sheriff!«

      Mat Kelton stakste auf tauben Beinen an den Rand des Vorbaues. Ganz langsam stieg er die beiden Stufen hinunter auf die Straße.

      »Festnehmen«, kam es heiser aus seiner Kehle. »Aber…«

      »Was aber? Es war Mord!«

      Da sprangen die schmalen Lippen des Schießers auseinander. Ohne den Fremden aus den Augen zu lassen, bellte er: »Er ist wahnsinnig! Wieso war es Mord?«

      Da bückte sich der Fremde und nahm dem Toten den Colt aus dem Halfter. Er richtete die Mündung auf den Texaner.

      Hoyt wurde noch einen Schein bleicher. Da zog der Fremde den Abzugshahn durch.

      Sechsmal.

      Und sechsmal klickte der Hammer scharf und metallen auf die leeren Trommeln.

      Totenstille herrschte auf der Main Street.

      Da machte der Fremde eine kurze, kaum wahrnehmbare Handbewegung, und Ed Billings Colt fiel in den Straßenstaub. »Sheriff, nehmen Sie den Mann fest.«

      Da kroch die Hand des Gesetzesmannes ans Kinn. »Yeah, ich…«

      Geo Hoyt wußte, das er jetzt handeln mußte, sofort handeln.

      In einem weiten Step flog er zur Seite, hechtete zu Boden und riß im Fallen den Colt hoch.

      Ein fauchender Schuß brüllte ihm entgegen. Der Colt wurde ihm aus der Hand gewirbelt.

      Geo Hoyt lag am Boden, stützte sich auf den linken Ellenbogen und stierte den Fremden fassungslos an.

      Der gefürchtete schwarze Reiter, der texanische Revolvermann George Hoyt, hatte nun seinen Meister gefunden.

      Hochaufgerichtet stand der Fremde mitten auf der Straße. Aus eiskalten Augen sah er den Schießer an. Sein Revolver war in einem kaum wahrnehmbaren kurzen Wirbelflug ins Halfter zurückgeflogen.

      Ich muß handeln, hämmerte es im Hirn des Gunslingers, sofort handeln.

      Wie ein Tier federte er hoch und setzte mit zwei Riesensprüngen auf den Fremden zu.

      Der war kaltblütig stehengeblieben. Als der Schießer bei ihm war, riß er einen linken Haken nach vorn und wuchtete ihn Hoyt in die kurzen Rippen.

      Der Coltmann stand einen Augenblick schwankend da und schleuderte dann einen weithergeholten pfeifenden Schwinger auf seinen Gegner.

      Mit artistischer Gewandtheit blockte der Fremde den Schlag mit der Linken ab und riß im gleichen Augenblick einen steif angewinkelten linken Haken aus der Hüfte, der krachend am Kinnwinkel des Schießers explodierte.

      Für den Bruchteil einer Sekunde stand der Getroffene steif da, dann kippte er langsam zurück und stürzte in den Straßenstaub.

      Aus! Der berüchtigte Revolvermann George Hoyt war geschlagen. Wie leblos lag er am Boden.

      Die Zuschauer vermochten sich noch nicht aus der Erstarrung zu lösen.

      Da warf der Fremde den Kopf herum, seine Augen suchten den Sheriff. »Nehmen Sie ihn fest!«

      Da kam Leben in die Gestalt des Sheriffs. Er setzte sich in Bewegung und ging mit krummen Reiterbeinen auf den niedergeschlagenen Coltmann zu.

      Wenige Minuten später lag der immer noch schwer betäubte Revolvermann auf einer der harten Pritschen im Jail des Sheriff-Office von Happy.

      *

      Mat Kelton kam aus dem Office und sah sich nach dem Fremden um. Der war verschwunden.

      Win Legger lehnte noch drüben am Zügelholm. Als er den Sheriff sah, deutete er mit dem rechten Daumen über die Schulter auf Websters Boardinghouse. »Da ist er hineingegangen.«

      »Billy?« fragte Kelton und rieb sich unbehaglich das Kinn.

      Legger nickte.

      Der Sheriff nahm den fleckigen Stetson vom Kopf und wischte sich mit dem riesigen blau-weiß-karierten Taschentuch durchs Schweißband. »Ich werde ihn später aufsuchen.«

      Der Salooner verzog das Gesicht. Nachdem er die bedrückende Szene auf der Main Street verdaut hatte, war ihm sein eigenes Anliegen wieder eingefallen.

      Hoyt fiel aus. Er hatte die vierhundert Bucks kassiert und steckte im Jail. Und drüben, mitten auf der Straße, lag der zusammengekrümmte Körper des Zimmermanns.

      Legger starrte auf den Toten. Ganz langsam, Schritt für Schritt, näherte er sich ihm. Bis er vor der Leiche stand.

      Da lag er, der Einäugige und hatte sein Leben ausgehaucht.

      Ein unbehagliches Gefühl kroch dem Salooner bei diesem Anblick über den Rücken.

      Aber was sollte das? Er war ihn los, den Widersacher. Geo Hoyt hatte ihn aus dem Weg geräumt – für vierhundert Dollar.

      Und dann war da noch der Fremde. Legger wandte sich um, blickte zum Boardinghouse hinüber und schrak zusammen.

      Da drüben hinter dem hochgeschobenen Fenster stand der Fremde und blickte ihn an.

      Legger spürte den Blick förmlich durch sich hindurchgehen.

      Mit einem Ruck wandte er sich um, ging zu seinem Gaul, machte ihn von der Halfterstange los, zog sich mit hastigen Bewegungen in den Sattel und ritt davon.

      Aber auch daheim in seinem Zimmer oben über dem Spielsaloon sah er noch die Augen des Fremden.

      *

      Mat Kelton sprach nicht mit dem Fremden.

      Aber er ließ Hoyt auch nicht aus dem Jail. Andererseits hatte er auch nicht den Mut, im Office zu bleiben, da er fürchtete, dort von den Verwünschungen und Drohungen des Revolvermannes behelligt zu werden.

      Mat Kelton war kein sehr mutiger Mann. Vielleicht war er es früher einmal, damals, als die Roten noch die Ansiedlungen bedrohten, aber Jab Henderson hatte ihn zerbrochen. Yeah, der riesige Cowboy von Fenners Farm, mit dem Mat vor Jahren in der Schenke einmal zusammengeraten war.

      Henderson hatte ihn in einem wilden Fight so zusammengeschlagen, daß in Kelton etwas zerbrochen war. Seitdem war es mit seinem Mut nicht mehr allzuweit her. Die Leute in Happy wußten das – aber es kümmerte sie nicht, da der Sheriff selten in die Verlegenheit kam, Mut beweisen zu müssen.

      Aber es gab dort einen Mann, dem es nicht gleichgültig war, daß der Revolvermann hinter Gittern saß.

      Win Legger. Er machte sich berechtigte Sorgen darüber, wie Hoyt sich verhalten würde, wenn es ihm gelang, aus dem Jail zu entkommen. Und daß es dem Schießer gelingen würde, bezweifelte der Salooner absolut nicht.

      Was

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