Waco 5 – Western. G.F. Waco

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Waco 5 – Western - G.F. Waco Waco

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sagen viele, aber sie lernen es alle«, antwortet Graines. Man merkt ihm an, daß er beleidigt ist. »Bei uns bestimmt der Vater, und die Töchter haben zu gehorchen und den Mann zu nehmen, den er haben will. Sie gefallen mir, Miss, ich will Sie heiraten, haben Sie begriffen?«

      Einen Moment holt Rachel tief Luft. Doch auch ihr Vater hat sich jetzt gefaßt.

      »Sie sind wahnsinnig!« keucht der alte Matt Mendan heiser. »Sie mit Ihrer Irrlehre, die ein Verrückter ausgebrütet hat. Sie sind bereits verheiratet und wollen mein einziges Kind. Mensch, weg mit dir, sonst vergesse ich mich!«

      Er brüllt nun, von seinem schnellen, wilden Zorn gepackt, los und hebt jäh sein Gewehr.

      »Mendan, ich bin in freundlicher Absicht gekommen!« knarrt Graines zornig. »Sie beleidigen mich und meinen Glauben. Ich warne Sie!«

      »Und ich warne Sie damit!« brüllt der Alte in wilder Wut und reißt das Gewehr an die Schulter. »Fort mit euch, ihr wahnsinnigen Sektierer, ihr Vielweiberhelden! Euch kann man nicht beleidigen, euch muß man beibringen, daß ihr anständige Menschen nicht…«

      »Dad – Dadl« schreit Rachel, die zu genau weiß, wozu der alte Mann in seinem Zorn fähig ist. »Dad – nicht!«

      Aber es ist zu spät. Der alte Matt Mendan, ein frommer und gottesfürchtiger Mann, in dessen Haus in South Fork jahrelang die Abendandachten stattfanden, hat nie etwas von Mormonen gehalten und sie immer gehaßt wie viele andere.

      Brüllend kracht Matt Mendans Spencer. Die Kugel reißt Graines den Hut vom Kopf und schleudert ihn einige Yards weit. Mit einer Schnelligkeit, die niemand dem Alten zugetraut haben würde, lädt Mendan sofort wieder durch und zielt mitten auf Graines’ Brust.

      Graines ist vor Schreck erstarrt. In seinem Gesicht steht sekundenlang ein ungläubiger, verstörter Ausdruck. Dann aber bewegt sich einer seiner Vettern. Der Mann will den Revolver anfassen, als der Alte fauchend sagt:

      »Faß ihn an, dann fällt Graines vom Pferd – und er wird tot sein, wenn er den Boden erreicht. Faß ihn nur an, Mister! Fort mit euch, verschwindet, ihr Heiden, sonst mache ich euch Beine! Und laßt euch hier nie wieder blicken.«

      Der Mann nimmt augenblicklich die Hand wieder hoch. In seinen Augen ist wie in denen seiner Verwandten plötzlich Haß.

      »So ist das!« sagt Zach Graines nach einigen Sekunden heiser. »So also? Nun gut, wir sehen uns wieder, ihr Hungerleider. Und dann werden wir herausfinden, wer hier ein Heide ist. Wir sehen uns wieder.«

      Er zieht mit einem Ruck sein Pferd herum, das anspringt und mit den anderen davonjagt. Der zerschossene Hut, auf den Rachel wie gebannt starrt, bleibt unbeachtet liegen.

      Erst der heftige, röchelnde Atemzug am Wagen läßt Rachel herumfahren.

      Matt Mendan steht noch mit dem Gewehr in der Faust am Wagen. Doch die Mündung der Waffe zeigt nun zu Boden. Das Gesicht des alten Mannes hat sich verfärbt. Er wird kreidebleich, während sich der Alte mit der linken Hand an den Hals faßt und sein seltsames Röcheln zu hören ist. Urplötzlich beginnt Matt Mendan zu schwanken. Er torkelt gegen den Wagen, versucht vergeblich, sich am Rad zu halten, und sinkt um.

      Rachels heller, entsetzter Schrei läßt nun von allen Seiten die Männer und Frauen herbeilaufen. Schon liegt Rachel Mendan auf den Knien, um den Kopf ihres Vaters anzuheben.

      »Dad – mein Gott, Dad«, stammelt sie erschrocken. »Dad, was ist dir?«

      Matt Mendans Glieder zucken. Er verdreht die Augen und versucht etwas zu sagen, aber es werden nur lallende Laute daraus.

      Einen Augenblick später ist Nathan Templar neben Rachel.

      Der große, sehnige Templar wirft nur einen Blick auf den zusammengesunkenen Alten, auf dessen Rat sie alle immer viel gegeben haben. Dann sagt er stockend:

      »Helft mir – wir bringen ihn in den Gemeinschaftsbau hinüber. Allmächtiger, er hat einen Schlaganfall bekommen vor Aufregung.«

      »Nat, er wird doch nicht sterben?« fragt Rachel zitternd. »Um Gottes willen, Nat, sage mir, ob es ernst um ihn steht?«

      »Das kann niemand sagen«, antwortet Templar gepreßt. »Rachel, so hart es sein mag, du hast uns alle, und wir lassen dich nie im Stich, das sind wir Matt schuldig. Geh zur Seite, wir müssen versuchen ihm zu helfen, so gut wir können.«

      Aber die Worte dringen wie aus weiter Ferne an Rachels Ohr. Plötzlich kommen ihr die Tränen, als man ihren Vater aufhebt und auf einem Wagenkastenbrett zum Gemeinschaftshaus trägt. Und nur der eine Gedanke ist in ihr:

      Er stirbt und läßt mich ganz allein.

      An die Drohung von Graines denkt in diesem Augenblick niemand. Aber sie sollen an sie erinnert werden, ehe sie richtig zur Besinnung gekommen sind.

      Um diese Zeit sind die Beziehungen der Mormonen in diesem Gebiet zur Regierung in Washington bis zum Zerreißen gespannt. Truppen sind unterwegs, um die Pläne der Mormonen, einen unabhängigen Staat auszurufen, niederzuschlagen.

      Das alles wissen die Ausgestoßenen dieses Tales nicht. Doch es soll keine drei Tage dauern, dann werden sie es erfahren.

      *

      Der Regen prasselt auf das Dach von Logans Haus. Wind weht böig um die wenigen Gebäude, deren Dächer noch fehlen. Nur hier und da ragen Dachsparren wie Gerippe in den wolkenverhangenen Himmel.

      Mrs. Martinsons sieben Monate altes Baby bekommt zwei Zähne und weint im Gemeinschaftsbau. Das Heulen des Windes läßt manchen Mann kaum schlafen.

      In der linken, von einer Decke abgeteilten Ecke, liegt Matt Mendan, immer noch ohne Bewußtsein und mit Fieber, auf einem einfachen Lager. Neben ihm kauert Rachel und lauscht seinem schweren Atem. Die Finsternis in dieser Ecke und das Geröchel stürzen Rachel seit drei Tagen in eine immer düsterere Stimmung.

      Irgendwo drüben steht Jackson brummelnd auf. Der untersetzte, stämmige Mann tritt an das offene Herdfeuer und greift nach der Kanne, um einen Schluck Kaffee zu trinken, als es geschieht.

      Es kommt wie das Krachen eines Blitzes durch die Nacht und wird auch von einigen für den Schlag eines Gewitters gehalten. Andere aber sehen entsetzt, wie Jacksons Hand herumgeschleudert wird. Im großen Raum des Gemeinschaftsbaues, der einmal als Vorratsscheune dienen soll, ist jäh ein Peitschen.

      In derselben Sekunde fliegt Jackson die Kanne aus der Hand und poltert scheppernd zu Boden.

      Herumgerissen und zu Tode erschrocken starrt Jackson auf das Ausschußloch in der Kanne. Das Blech steht gebogen nach außen. Drüben und rechts von ihm klirren unter Hieben die Scheiben in Stücke. Gewehrläufe richten sich auf die zum Teil am Boden liegenden Frauen, Kinder und Männer. Ehe jemand aufspringen oder zu einer Waffe greifen kann, fliegt die Tür mit einem Ruck auf.

      Jackson steht noch immer so, wie ihn die Kugel hingestoßen hat. Er blickt aus großen, entsetzten Augen auf die Tür und sieht ein halbes Dutzend Gestalten mit Umhängen, von denen das Wasser tropft, hereinstürmen.

      »Liegenbleiben – nicht aufstehen!« brüllt jemand in der Tür scharf. »Wer zur Waffe greift, wird erschossen! Niemand rührt sich!«

      Es kommt Jackson wie ein höllischer Spuk vor. Die Gestalten an der

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