Waco 5 – Western. G.F. Waco

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Waco 5 – Western - G.F. Waco Waco

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wie der Tod. Der große Mann zittert vor Zorn am ganzen Leib, als man Matt Mendan packen will.

      Neben ihrem Vater hat sich Rachel Mendan aufgerafft. Das blonde Mädchen sieht den drei Männern entgegen, die auf ein Kommando von Graines herankommen. Sie haben eine provisorische Trage dabei und schieben Rachel unter Verwünschungen zur Seite, als sie sich ihnen in den Weg stellen will.

      »Das könnt ihr nicht tun!« sagt Rachel entsetzt. »Er ist sterbenskrank, ihr könnt ihn doch nicht bei dem Wetter auf einen Wagen schaffen. Das wäre Mord!«

      »Es ist mir gleich, ob er krank ist – er hat auf mich geschossen!« sagt Graines wütend. »Hinaus mit ihr und ihm. Schafft ihn zu seinem Wagen!«

      Verzweifelt wehrt sich Rachel gegen den bärenstarken Cohr. Der Mann lacht nur kurz, hebt sie hoch und trägt sie dann an Nat Templar vorbei ins Freie. Templar muß mit ohnmächtigem Grimm zusehen, wie man den alten, besinnungslosen Matt Mendan auf die Trage legt. Dann hebt man den Alten hoch und bringt auch ihn vor die Tür.

      Erst nachdem kein Mensch mehr im Gemeinschaftsbau ist, erlaubt Graines, daß einige Frauen hineingehen und die Sachen zu den Wagen bringen. Man hat die Waffen der Siedler zusammengebunden und in eine Kiste geworfen. Graines steht mit finsterem Gesicht neben der Tür des Gemeinschaftshauses und treibt mit wütenden, harten Worten die Frauen an, sich zu beeilen.

      »Hinaus mit euch – und bringt eure Wagen von dem Schuppen hier fort!« sagt er barsch. »Aus der Nähe eurer halbfertigen Hütten, rate ich euch. Packt zusammen, schnell, schnell!«

      Der Regen klatscht auf die Wagen, die Männer, die ihre Pferde anschirren und Frauen, die durch den aufgeweichten Boden, Ballen und Kleiderbündel auf den Armen, hasten.

      »Ihr verfluchten Marodeure!« knirscht Jackson, und in seiner Wut stürmt er blindlings auf einen gemein lachenden Mormonen zu. »Dafür sollst du bezahlen, Schurke!«

      »Jackson, Jackson!«

      Templars Warnschrei kommt zu spät. Jackson stürzt sich auf den Mormonen und schlägt ihn innerhalb von zwei Sekunden nieder. Dann greift er nach dem Gewehr des Mannes, will hoch und sieht zu spät, daß ein anderer Mormone vom äußeren Ring, der die Wagen umgibt, zu Pferde heranjagt.

      Der Mormone schwingt sein langläufiges Gewehr um den Kopf wie einen Dreschflegel. Ehe Jackson herumfahren kann, trifft ihn ein wilder Hieb an der Schulter. Mit einem heiseren Schrei sinkt Jackson zu Boden.

      In Sekunden haben die Mormonen ihre Waffen auf die Siedler angeschlagen.

      Graines starrt, in jeder Faust einen Revolver, zu Templar hinüber. Einen Moment scheint es, als wolle er den Befehl zum Feuern geben, dann senkt er die Waffen und brüllt zornig:

      »Fahrt ab – abfahren! Den Kerl da auf einen Wagen – und dann fort mit euch, sonst bleibt ihr alle hier – aber tot!«

      Templar steigt ab. Er nähert sich Jackson, hebt den Mann hoch und schafft ihn zu seinem Wagen, auf dem Jacksons Mutter den kleinen Edzel Jackson, Jacksons sechsjährigen Sohn, festhält.

      »Fahrt los«, sagt Templar dumpf. »Ich kümmere mich nachher um ihn. Rachels Pferde müssen vorgespannt werden, das ist wichtiger. Je schneller wir hier fortkommen, desto besser ist es.«

      Nach fünf Minuten, umringt von finster blickenden Mormonen, setzt sich die Wagenkolonne in Bewegung. Knarrend rollen die alten, zum größten Teil dringend reparaturbedürftigen Wagen durch den feuchten Grund nach Norden davon. Templar blickt sich einige Male um. Dann verschluckt der Dunst die lichterloh brennenden Häuser. Der Regen nimmt zu – Wind streicht von Süden über die Wagen hinweg. Nebel kommt in Schwaden gezogen und hüllt die Wagen ein. Nur die Laternen werfen ihren rotgelben düsteren Schein wenige Yards weit durch den Dunst.

      Auf einem der Wagen liegt ein Mann mit zerschmettertem Schlüsselbein – und nicht weit entfernt ein Sterbender unter Decken, den seine Tochter erneut in die Ungewißheit fährt.

      Ausgestoßene ziehen weiter. Aber niemand weiß wohin.

      *

      Sie sitzt still und sieht sich nicht mehr um. Vor ihr die gerade noch auszumachende Plane des Covered von den Martinsons im Nebel. Seit Tagen fahren sie durch die unauflösbar scheinenden, feuchten Schleier. Es ist nicht mehr möglich, eine Himmelsrichtung festzustellen. Der Dunst hängt zwischen Bergen, in denen sie nie vorher gewesen sind. Decken und Kleidung sind klamm und durchfeuchtet. Die Sicht reicht manchmal hundert Yards weit, dann wieder schrumpft sie auf wenige Yards zusammen. Dicht hintereinander rumpeln die Wagen in den Tag hinein, von dem keiner weiß, wie er enden wird.

      Nat Templar reitet zwar voraus, um den Weg zu erkunden, aber er kann sich nie weiter entfernen als bis auf Hörweite. Sonst wird er die Wagen verlieren.

      Irgendwo dort hinten in steiniger Erde liegt Matt Mendan und schläft für eine Ewigkeit. Es kommt Rachel vor, als sei er schon vor Tagen gestorben. Dabei haben sie ihn erst gestern begraben.

      Allein, denkt sie bitter, allein in dieser Wildnis. Jetzt habe ich niemanden mehr. Ich ziehe mit den anderen und weiß nicht mal wohin. Vater ist tot, und vielleicht ist sein Tod eine Erlösung für ihn gewesen, vielleicht…

      Rufe vor ihr, dann Hufschlag. Templar taucht aus dem Nebel auf.

      »Achtung, fahrt ganz rechts an die Felsen«, ruft Nat Templar heiser. »Vorsicht da vorn, der Weg wird schmal und steigt an. Zügelt die Pferde, Leute.«

      Neben ihrem Bock hält er, dreht und lauscht den Rufen Logans zum nächsten Wagen.

      »Geht es?« fragt er kurz. »Kommst du allein zurecht?«

      »Ja, Nat, ich schaffe es schon, keine Sorge. Wo mögen wir sein?«

      »Ich weiß nicht genau, aber ich schätze, wir fahren nach Nordwesten«, erwidert Templar achselzuckend. »Wenn sich dieser verteufelte Nebel nur auflösen würde – wir sehen nicht genug. Alles, was ich weiß, ist, daß wir in den Bergen stecken und vor uns irgendein Paßweg liegen muß. Wird schmal dort vorn. Dabei hoffte ich, die Snake River Route zu erreichen. Wir brauchen Mehl und Fleisch, der Vorrat geht zur Neige.«

      Er wendet, reitet an und verschwindet neben der Plane von Martinsons Wagen. Das Knarren der Räder wird zu einem knirschenden Mahlen. Felsen recken sich nun rechter Hand empor, aber ihre Höhe ist nicht zu erkennen.

      »Rechts halten – rechts fahren!« kommt Templars Stimme durch die grauen, düsteren Schwaden. »Gut so, Bethune, fahr so weiter, der Weg wird breiter. Aber paß auf, es liegen überall Felsbrocken. Führ die Pferde am Zaumzeug.«

      Rachel blickt nach links über die Felsbrocken, um die die Nebel aus der Tiefe hochzusteigen scheinen. Schwadenhafter Dunst zieht empor, hüllt den Wagen der Martinsons ein.

      »Rechts fahren, scharf rechts, Dick!«

      Templars Stimme klingt nun lauter. Im Rädermahlen die Antwort Dick Martinsons dazwischen:

      »Ist das eine verteufelte Brühe. Sind wir oben?«

      »Ja, es geht gleich hinunter, Dick. Achte auf die Steine und schließe dicht auf.«

      »In Ordnung, Nat.«

      Das Hinterende von Martinsons Wagen ist nun kaum noch zu erkennen. Rumpelnd, polternd donnern die Räder irgendwo hinein. Dann ist Nat Templar da und springt zu Rachel auf

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