Waco 5 – Western. G.F. Waco

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Waco 5 – Western - G.F. Waco Waco

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bringen sie den gebundenen Logan mit. Logan hat nur Hose und Hemd an. Er trägt keine Stiefel, seine Kleidung ist klatschnaß, und das Wasser rinnt ihm aus den Haaren. Man hält ihn mit zwei Mann und stößt ihn einige Schritt vorwärts.

      »Damit ihr seht, daß wir seine Frau und die Kinder haben!« knarrt die Stimme von der Tür her. »Keine Narrheiten, ihr Hungerleider, sonst passiert den anderen etwas!«

      Logan steht, eine Gewehrmündung im Rücken, zusammengekrümmt und leichenblaß einige Schritte von der Tür entfernt.

      »Um Gottes willen, tut nichts!« sagt er hohl und fröstelnd. »Sie haben meine Familie. Sie klopften an die Tür – und ich ging hin, weil ich dachte, es wäre einer von euch. Das erste, was ich sah, war eine Gewehrmündung. Sie haben meine Familie, Freunde, es sind fünfzig Mann oder mehr draußen – versucht nur nichts.«

      Seine Stimme kippt über, als ihn der harte Stoß in den Rücken trifft. Logan fliegt nach vorn und landet auf allen vieren.

      Drüben ist Nat Templar hochgefahren und steht still. Plötzlich überfällt ihn die Vorahnung kommenden Unheils, als er Zach Graines mit schweren Tritten in den Raum kommen sieht. Auf den ersten Blick muß Templar erkennen, daß die Mormonen bis an die Zähne bewaffnet sind. Nicht nur, daß die meisten Mormonen zwei Revolver und ein Gewehr haben – einige tragen sogar Säbel umgeschnallt. Sie wirken auf Templar wie eine militärisch organisierte Einheit. Jenseits von Templars Standort peitscht der Regen durch eine zerschlagene Scheibe auf Mrs. Martinson und ihr weinendes Baby. Aus Angst vor den drohenden Gewehr- und Revolverläufen wagt sie es aber nicht, aus dem Bereich des hereinprasselnden Regens zu flüchten.

      Zach Graines, der einen breitrandigen Hut trägt, bleibt kurz hinter dem am Boden liegenden Logan stehen und sieht sich suchend um. Da er nicht hinter den Vorhang aus Decken in der Ecke blicken kann, sucht er Matt Mendan vergebens und poltert scharf los:

      »Wo ist dieser alte Mann Mendan – ich will ihn sehen! Wo habt ihr den Kerl versteckt?«

      Unwillkürlich blicken einige der Ausgestoßenen zur Ecke. Graines bemerkt die Blicke, wirft einem seiner Leute ein paar leise Worte zu und geht dann, gefolgt von seinen Vettern, los. Mit wenigen Schritten ist er am Vorhang. Er reißt ihn mit einer Verwünschung zur Seite und steht dann böse glotzend vor dem Lager des alten Mendan.

      Als er auf die neben dem Alten kniende Rachel hinabsieht, verfinstert sich sein Blick noch mehr. Es liegt nun etwas wie brennender Haß in seinen Augen.

      »Licht her!« sagt er barsch nach hinten. »Los, bringt eine Laterne! Und dann schafft den Kerl herbei, der diese Hungerleider führt. Wer ist das?«

      Sie sehen alle zu Nat Templar, der sich nicht rührt. Irgendeiner der Mormonen nimmt die erste beste Laterne, zündet sie an und sieht zu Templar.

      »Führst du die Leute, Mann?«

      »Ja, Mister!« bringt Templar gepreßt heraus. »Was soll das – was haben wir euch getan? Warum dringt ihr hier mit Waffengewalt ein und bedroht Frauen und Kinder?«

      »Halt’s Maul!« knurrt einer der Mormonen scharf. »Fragen stellen wir. Komm her, Mister, los!«

      Templar beißt die Zähne zusammen und setzt sich langsam in Bewegung. Unsicher geht er zwischen den Freunden durch, bis ihn der Mormone am Arm packt und mitzerrt. Gleichzeitig erscheint der Mann mit der brennenden Laterne in der Ecke und leuchtet auf das Lager hinab. Ein Blick genügt Graines, um zu erkennen, daß der alte Mendan krank ist.

      »Was fehlt dem schießwütigen Verleumder?« fragt er Templar finster. »Hat er Fieber?«

      »Er hat einen Schlaganfall bekommen«, antwortet Templar heiser. »Er hat sich wohl zu sehr aufgeregt.«

      »So?« fragt Graines, während ein böses Grinsen um seine Mundwinkel spielt. »Zu sehr aufgeregt hat er sich? Schlaganfall bekommen? Das ist die Strafe Mormons für seine lästerlichen Reden – das ist die Strafe. Kann er nicht aufstehen?«

      »Nein«, erwidert Templar heiser. »Er ist ohne Bewußtsein.«

      »Das will ich erst sehen!« knurrt der Mormone grimmig. Er bückt sich, faßt den Alten an der Schulter und rüttelt ihn heftig.

      Augenblicklich greift Rachel mit einem zornigen Ausruf nach Graines’ Arm, hält ihn fest und faucht:

      »Lassen Sie ihn los, Sie Unmensch – er liegt auf den Tod – und Sie vergreifen sich an ihm! Steht das auch in den Gesetzen Mormons, daß man Kranke mißhandeln soll?«

      Graines zuckt zusammen. Er läßt los, aber in seiner Wut gibt er Rachel einen Stoß vor die Brust, daß sie hintenüberkippt und nach einem Aufschrei liegenbleibt.

      »Weibergezeter!« keucht Graines wütend. »Euch zeige ich noch, was hier geschehen wird. Wie heißt du, Mister?«

      Er wendet sich nach Templar um. Der holt tief Luft.

      »Nathan Templar«, gibt er zurück. »Graines, was Sie hier tun, ist nicht gesetzmäßig. Mann, ich werde mich beschweren.«

      »Das könnt ihr immerhin versuchen«, antwortet Graines mit beißendem Hohn. »Du bist der Anführer, gut, dann mach die Ohren auf, Templar: Ich befehle euch, alle Sachen zusammenzupacken und eure Wagen zu nehmen. Ich lasse euch die Wagen und euer Eigentum, aber alles, was ihr hier aufgebaut habt, werde ich zerstören, verstanden?«

      »Was soll das heißen?« fragt Templar keuchend. »Graines, was bedeutet das?«

      »Das bedeutet, daß ihr in Utah nichts mehr verloren habt!« entgegnet Graines giftig. »Dieses Land ist für euch verboten. Es gehört uns, und wer es widerrechtlich betritt, den jagen wir mit Gewalt fort, wenn es sein muß.«

      »Das kann doch nicht sein«, stammelt Templar entsetzt. »Ihr macht euch einen Spaß. Graines, als wir herkamen, haben wir uns genau nach den Besitzverhältnissen hier erkundigt. Das Tal gehört niemandem.«

      »Das ist euer Irrtum, seit gestern gehört es uns!« höhnt Graines finster. »Wir dulden keine anderen Leute auf unserem Land. Ich will euch hier nicht mehr länger sehen.«

      »Mein Gott!« stößt eine der Frauen klagend heraus. »Unsere Häuser sind fast fertig, wir haben angefangen, die Steine zusammenzutragen und das Land urbar zu machen. Das kann doch kein Mensch verlangen. Das ist ja unmenschlich. Wir tun doch niemandem etwas, wir wollen doch nur ein Stück Boden, auf dem wir in Frieden leben können. Was soll aus unseren Kindern werden, was aus meinem alten Vater und meiner Mutter?

      Mr. Graines, Sie können uns nicht vertreiben. Überall hat man uns davongejagt, niemand hat uns geduldet. Mr. Graines – Barmherzigkeit! Wir besitzen nichts mehr, wir müßten verhungern, wenn wir nicht bleiben dürfen. Unsere Ersparnisse sind zu Ende.«

      Graines wirft ihr einen düsteren Blick zu. Um seinen Mund spielt ein rachsüchtiges Lächeln.

      »Das sind nicht unsere Sorgen!« antwortet er hämisch. »Hier ist kein Platz für Gesindel, das es wagt, auf uns zu schießen. Frauen und Kinder hinaus. Geht zu den Wagen und nehmt eure Sachen mit. Aber wehe euch, einer nimmt eine Waffe mit ins Freie. Die Männer bleiben einstweilen hier.«

      Frauen beginnen vor Kummer und Schreck zu weinen. Kinder fallen in das herzzerreißende Schluchzen ein, aber unerbittlich und mit starren, kalten Blicken helfen die Mormonen den Leuten auf die Beine. Schon treibt man die ersten Frauen und Kinder hinaus in den peitschenden

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