Waco 6 – Western. G.F. Waco
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»Trevor, in den Gang, in den Gang, schnell!«
Brennan hört, während er sich auf den zuckenden Alten wirft, Trevor fluchend hochkommen.
Die anderen, denkt Brennan und hat den Alten endlich voll getroffen, die anderen werden wach. Es sind noch immer zwei Madocks. Verdammt, wenn sie schießen...
*
Hardison Madock fährt mit einem Ruck in die Höhe und greift sofort zum Stuhl. Dort hängt sein Waffengurt, und seine Hand schnappt nach dem Colt.
Gepolter im Haus, der Schrei des Alten. Dann Schritte im Gang.
Raus, denkt Hardison voller Furcht, raus hier. Verdammt, da kommt einer, jemand ist im Gang, der kommt her und...
Hardison springt aus dem Bett, hetzt mit einem Satz zur Tür und dreht den Schlüssel um. Dann macht er kehrt und hört den Mann schreien:
»Vorsicht, es müssen noch zwei sein. Schießt sie nieder!«
Wie ein gehetztes Tier blickt sich Hardison Madock um. Irgendwo hört er das Krachen, mit dem sich ein Körper gegen eine Tür wirft. Es ist im Gang, und der schrille, angstvolle Schrei Claire Madocks gellt durch das Haus.
Raus, denkt Hardison und hechtet zum Fenster, blickt blitzschnell auf den Garten und sieht niemanden, raus hier. Großer Gott, was ist das? Wer ist im Haus?
Er öffnet das Fenster, streckt den Kopf ins Freie und ist sicher, daß hier niemand ist. Danach springt er in Unterhosen und verschwitztem Hemd in das Gemüsebeet. Augenblicklich biegt er links ab, rennt auf die Hausecke zu, sieht sich voller Furcht um. Hinter der Ecke liegt das Waschhaus, dort beginnen die Büsche. Ist er hinter ihnen...
Mit dem Gedanken fliegt Hardison Madock um die Ecke und sieht den Mann zu spät. Der Mann wirkt wie ein Klotz und holt bereits aus.
»Nein, nein!«
Hardy Madock kann gar nichts mehr tun, denn der Gewehrkolben erwischt seinen Arm und jagt ihm den Colt aus den Fingern. Aufschreiend stolpert Hardy Madock nach vorn, sieht den Kolben wieder hochfliegen und wirft sich schreiend hin.
»Hund!« hört er den Mann grimmig sagen. »Da hast du was!«
Im nächsten Moment verwandelt sich die Welt in eine einzige Feuersäule für den langen Schlagetot Hardy. Er rollt sich noch einmal herum, getroffen von der Wucht des Schlages. Danach liegt er still, und Edison, der Bulle, macht einen Satz um die Hausecke. Sein Gewehr deutet auf die Fenster, doch es kommt niemand mehr. Nur der gellende Aufschrei der Frau schallt durch die Nacht.
»Was wollt ihr? Wer seid ihr? Nein, nein, Brian ist nicht da, er ist fortgeritten und kommt erst in der Frühe wieder. Was habt ihr mit meinen Söhnen gemacht?«
»Seien Sie ruhig, Madam«, hört Edison Brennan scharf sagen. »Sie bleiben hier drin. Ziehen Sie sich etwas an, dann in die Küche. He, Edison, hast du den anderen?«
»Yeah, ich habe den langen Kerl, Brennan.«
»Schleif ihn nach vorn unter den Baumwollbaum an der Scheune«, bestimmt Brennan finster. »Wir bringen auch die anderen beiden hin. Und Sie sind endlich ruhig, Mrs. Madock!«
»Aber was wollt ihr denn?«
»Das wissen Sie verdammt genau«, knurrt Brennan barsch. »Der Alte hat unser Vieh im Corral stehen. Es wurde vor drei Wochen gestohlen. Dabei starben zwei meiner besten Leute. Man erschoß sie aus dem Hinterhalt. Nun, ist das genug, Madam?«
Einen Moment ist es still im Haus.
»Nein«, sagt die Frau dann mit einer hohen, dünnen Stimme entsetzt. »Nein, Mister, das ist nicht wahr..., das ist nicht wahr! Vor drei Wochen? Nein, nein, da waren sie alle in der Waldgegend drüben. Sie haben Holz geschlagen. Die Rinder draußen..., man hat sie erst vorgestern gebracht. Dimp hat sie auf Kredit gekauft... Es muß eine Bescheinigung darüber geben. Mein Mann stiehlt nicht, er mordet nicht, Mister. Das muß wirklich ein Irrtum sein...«
»Das werden wir gleich haben, wenn wir diese Halunken fragen!« knurrt Brennan. »Mitchell, paß auf, daß die Frau keine Narrheiten macht. Die reden, diese Mörder, die reden schon. Es gibt genug Mittel, um sie dazu zu bringen.«
Man hat sie an Händen und Füßen gebunden, aber die Hände weisen in die Höhe, denn an ihnen ist ein Strick. Und der Strick läuft über den unteren Ast des Baumwollbaumes. Links steht Hardison, in der Mitte der Alte. Ganz rechts hält das Seil Lemuel aufrecht. Eine höllische Fesselung auf die Dauer. Die drei Madock stehen in Wahrheit nicht auf den Füßen, sondern nur auf den Zehen. Ihre Körper finden keinen richtigen Stand, und jeder Stoß bringt sie zum Schwingen wie Lasten am Ausleger eines Kranes.
»Du weißt nichts, wie?« erkundigt sich Brennan mit dem Grimm eines Mannes, der sein Ziel erreichen wird. »Gekauft willst du die Rinder haben, sieh mal an, du Halunke. Wer hat meine Freunde abgeknallt? Wer von euch? Willst du nicht mehr reden?«
Dem Alten läuft das Blut aus dem Mundwinkel über das Kinn. Nicht nur seine Lippen sind aufgeschlagen, auch seine Nase blutet. Er stiert erst Brennan und dann den bulligen Edison an.
Seine Augen sprühen Haß.
»Vor zwei Monaten...«, gurgelt der Alte, während das Blut ihm in einem Schwall aus dem Mund läuft, »habe ich... sie in Texas gekauft. Hatte... einen Zwischenhändler... Bescheinigung muß im Haus sein.«
»Alles gelogen«, erwidert Brennan eiskalt. »Du hast sie gestohlen und zwei meiner Freunde erschossen. Da hinten steht unser Rind. Wir haben ihm das Horn abkneifen müssen. Vor zwei Monaten..., das ist glatt gelogen! Edison, mach weiter!«
»Ich... bring... euch um«, lallt der Alte und sieht den bulligen Edison die Faust nach hinten ziehen. »Ich bring euch... alle um!«
Diesmal schlägt Edison nicht nach seinem Gesicht. Es ist ein Hieb unter die Rippen, der dem Alten die Luft aus den Lungen preßt und Feuerringe vor seinen Augen aufspringen läßt.
»Du redest«, hört Dimp Madock Brennan sagen. Brennans Stimme dringt wie durch einen Berg Watte zu ihm. »Und wenn ich dich langsam in Stücke schlagen lasse – du redest, du Mörder!«
Lemuel Madock hält die Augen geschlossen. In dieser Minute hat er nichts als Furcht und doch einen festen Willen in sich. Er wird nicht reden, denn er hat etwas erkannt: Bringt man die Wahrheit aus ihm, Hardison oder dem Alten heraus, werden diese Männer hier die Stricke von ihren Handgelenken lösen. Danach wird man die Stricke um ihre Hälse werfen. Und im Anschluß daran werden sie hängen, an diesem Ast, unter diesem Baum.
Diese Männer kennen keine Gnade und kein Erbarmen.
Drei Stricke – für jeden Madock einen!
*
»Bitte«, sagt sie dünn und zittert vor Schwäche. »Bitte, Mister... Sie haben doch auch eine Mutter. Sie haben eine, nicht wahr? Bitte – dort sind meine Söhne – und sie sind unschuldig, Mr. Mitchel, bitte..., da drüben..., in seinem Zimmer..., in der Schublade... Bitte, Mister.«
Mitchell