Waco 6 – Western. G.F. Waco

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Waco 6 – Western - G.F. Waco Waco

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kein Mitleid, nicht nachgeben. Sie lügen alle. Das ist unser Rind, ich will tot umfallen, wenn es anders ist.

      »Mister..., es ist ein Irrtum, bitte, glauben Sie doch.«

      Die dünne Stimme zerrt an Mitchells Nerven. Und die sind fast am Ende nach drei Wochen Suche überall in diesem Land.

      »Zum Teufel – gut!« sagt er heiser und winkt der Frau. Dann geht er los, kommt in den Raum des Alten und zieht die Schublade auf. Augenblicke später erstarrt er und stiert auf den Schein. Es ist einer jener echten Scheine, die Viehhändler haben müssen.

      Ich werd’ verrückt, denkt Mitchell und liest noch mal, das kann nicht wahr sein!

      »Dalton, wer ist Dalton?«

      »Ein Händler, er macht Geschäfte mit meinem Mann«, kommt es leise über die zitternden Lippen der Frau. »Einer seiner Freunde hat einen Viehhandel in Nordtexas. Mein Mann handelt mit diesen Leuten seit Jahren. Immer einwandfreie Geschäfte, Mister – niemals Ärger gehabt, niemals.«

      »Verdammt, aber es ist unser Rind, Madam, ich schwöre es.«

      »Ja..., ja, vielleicht... Ich weiß es nicht«, stammelt die Frau leise. »Sie waren um diese Zeit beim Holzfällen, es ist wahr. Dalton ist ein Händler, der überall ist, mal im Norden, sogar in Wyoming, sagt mein Mann. Dalton stellt manchmal Rinder bei einem Rancher irgendwo unter. Manchmal Monate. Ich weiß nicht... Es muß ein Irrtum sein.«

      »Die Pest!«

      Mitchell geht fluchend hinaus und sieht die drei Madocks an ihren Seilen hängen. Keiner steht mehr, alle sind eingeknickt und schweigen, weil sie im Augenblick keine Luft mehr haben zum Reden.

      »He, Luke, sieh dir das mal an!«

      Luke Brennan liest und erstarrt.

      »Was..., Mensch, das kann nicht sein, da ist ein Trick bei! Es ist unser Rind, und es ist vor drei Wochen, nicht vor Monaten gestohlen worden. Dalton – wer ist Dalton? Es gibt einen Händler da unten, ich habe schon mal von ihm gehört. Das will ich genau wissen. Holt mal Wasser!«

      Das Wasser ist nach einer Minute da und klatscht dem Alten über Kopf und Brust. Der braucht weitere drei Minuten, um reden zu können. Er stiert Brennan an und spuckt Blut.

      »Ich bestelle bei Dalton, er kommt manchmal vorbei«, keucht er abgerissen. »Bin selber viel unterwegs, treffe ihn mal hier, mal da. Hatte Rinder bestellt, zwanzig Stück. Da hinten sind sie!«

      »Ja, unsere!« knurrt Brennan. »Dann hat dieser Dalton dir gestohlene Rinder geliefert, Mann. Wo ist Dalton jetzt?«

      »Weiß ich nicht«, schnauft der Schurke Dimp. »Will ich was von ihm, schreibe ich nach El Paso. Er holt die Briefe im Postoffice ab, sagt er. Brennan, das wirst du mir bezahlen, ich schwöre dir, du bezahlst es! Die Rinder – ich habe doch Augen im Kopf – sind vor Monaten umgebrannt worden. Der Brand ist nicht nur drei Wochen alt. Eure Rinder..., ihr Narren!«

      »Es sind unsere!« brüllt Brennan wütend. »Dieser Dalton ist ein Viehdieb, das steht für mich fest.«

      »Kann sein – geht mich nichts an«, knirscht Madock heiser. »Ich bestelle Rinder – und die da sind vor mindestens zwei bis drei Monaten gebrannt worden. Es gibt tausend Kühe mit abgekniffenen Hörnern. Das soll ein Beweis sein? Ihr werdet diesen Abend noch verfluchen, das schwöre ich euch. Unschuldige überfallen... Unschuldige..., daran denkt ihr noch!«

      Brennan sagt nichts, Brennan flucht nur, dann gibt er Trevor einen Wink, die Seile loszumachen. Als die Seile fallen, sinken auch die Madocks zu Boden und bleiben liegen.

      »Und es sind unsere Rinder«, knirscht Brennan finster. »Ich will tot sein, wenn es anders ist.«

      Ich bringe sie um, denkt der Alte, die bringe ich um. Mich zu schlagen..., mich! Die sollen mich kennenlernen. Schlagen mich wie einen Hund. Brian muß her, dann reiten wir los. Ich werde meine Beulen mit Brandy einreiben, dann kann ich auch reiten. Und dann kaufe ich mir Brennan und diesen Edison. Niemand schlägt einen Madock – niemand!

      Da ist er wieder, jener Haß, den er ein Leben lang mit sich herumgetragen hat. Als er kaum dreizehn Jahre alt war, kam er zu einem Händler und bekam jeden Tag Prügel. Als er sechzehn Jahre alt war, schlug er den Händler halbtot. Da hatte er endlich die Kraft, es zu tun. Der Haß aber blieb in ihm, der Haß geschlagen zu werden, arm zu sein, sich ducken und ewig einstecken zu müssen. Blutgeschmack in Dimp Madocks Mund, sein Blut!

      Niemand schlägt einen Madock, denkt er, eher stirbt der Halunke. Die werden es büßen – und das schneller, als sie glauben.

      *

      Brian Madock starrt seinen Vater an und schüttelte den Kopf. Er versteht den Alten, aber unsinnig ist es doch, was der alte Dimp plant.

      »Hör mal«, sagte Brian düster, »so einfach ist das nicht. Vor Mitternacht schaffen wir es doch niht mehr, nach Hachita zu kommen. Ich würde mich bedanken wollen, sicher, aber...«

      »Was – aber?« fauchte ihn der Alte an. »Das spricht sich doch herum, du Narr. Tun wir nichts, werden die Leute sagen, wir wären es doch gewesen. Du weißt doch, wie die Leute reden, wenn man die Ohren an den Kopf legt und sich duckt. No, wir reiten jetzt hin. Wochenende haben wir, also ist in der Stadt noch was los. Wir müssen es tun, sonst kommt der Sheriff in Zukunft bei jedem kleinen Diebstahl sofort zu uns. Dann sind wir fertig, du Schlaukopf. Sieh mich an, sieh deinen Vater an, du Narr – sie haben mich geschlagen...«

      »Ja«, brummt er unwirsch. »Sieht schlimm aus, ich sehe es. Nun gut..., und wie willst du es anfangen, he? Geh auf sie los, dann bekommst du nichts als Ärger mit Sheriff Bothwell. Willst du sie einfach angreifen?«

      »Idiot«, keucht der Alte, als er endlich schweigt. »Bin ich jemals ein Idiot gewesen, he? Sie haben uns nie etwas beweisen können, Brian, was? Die sollten sich wundern – die ganze Stadt soll sich vor Furcht verkriechen, sobald sie nur unseren Namen hören. Meinst du, ich bin hergeritten und habe im Sattel vor mich hingedöst, Brian? Mein Plan ist längst fertig. Da – sieh dir deinen Bruder Lemuel an – na los, sieh ihn dir an. Sage mir, was du siehst.«

      Brian wendet den Kopf und blickt hinüber zum rechten Pferd. Dort sitzt Lemuel zusammengekauert und bleich im Sattel.

      »Er ist blaß«, stellt er fest.

      »Blaß?« giftet der Alte. »Der macht sich vor Angst in die Hosen, dein prächtiger Bruder

      Lemuel. Pah, feige ist er, Angst hat er, dieser Schlotterkönig. Am liebsten wäre er zu Hause geblieben und hätte sich unter der Schürze seiner sanftmütigen Mutter verkrochen. Den können sie zehnmal verprügeln. Der kann unschuldig sein, und er wird sich noch bedanken, daß man ihm die Nase blutig geschlagen hat. Das ist ein feiges Stinktier.«

      Lemuel Madock schluckt, dann sagt er heiser:

      »Ich bin nicht feige, aber sie hatten recht. Ich habe gelogen, als sie mich fragten, ich hatte Angst, sie würden uns aufhängen. Und dann – Mutter konnte alles hören. Wenn ich es zugegeben hätte, wäre sie daran gestorben.«

      »Hast du gehört, Brian? Darum hat er sein Maul gehalten. Und schuldbewußt fühlte er sich, was? Die hatten ja recht, verstehst du, Brian?« Spottet der Alte wütend.

      Brian starrt den Stiefbruder an.

      »Warum

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