Butler Parker Box 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Butler Parker Box 12 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 4
»Was wollen Sie erreichen?« fragte Mike Rander etwa anderthalb Stunden später, als er neben seinem Butler in Parkers hochbeinigem Wagen saß. Es war dunkel geworden, und Parker bewegte seinen Privatwagen über eine der westlichen Ausfallstraßen.
»Mir schwebt vor, Sir, die Stärke der Gegner zu identifizieren«, erwiderte Parker gemessen. Er saß stocksteif am Steuer seines Wagens und schien seine Gegner nicht zu fürchten.
»Die Gegner werden Ihnen was husten«, meinte Rander lächelnd, »ich glaube, Parker, Sie haben diese Jugendlichen doch falsch eingeschätzt.«
»Man wird sehen, Sir!« Parker schaute in den Rückspiegel seines Wagens. Der Verkehr hinter dem hochbeinigen Monstrum verlief reibungslos.
»Wenn Sie erlauben, Sir, möchte ich eine Rotte von Motorradfahrern melden«, sagte Parker plötzlich.
Rander wandte sich um.
Er erkannte einen Pulk Lichter, die wie gebündelt zusammenhingen, sich dann leicht teilten und wieder zueinander aufschlossen. Ungewöhnliches vermochte Rander nicht daran zu bemerken.
»Ihre Phantasie läuft auf Hochtouren«, spöttelte Rander und sah seinen Butler kopfschüttelnd an, »ein paar junge Leute haben den Mund vollgenommen, und Sie wittern natürlich sofort wieder einen hochbrisanten Kriminalfall.«
Wenige Minuten später, als Parker den hochbeinigen Wagen absichtlich in eine stille Landstraße gesteuert hatte, mußte der junge Anwalt seine Ansicht revidieren.
Die Einzellichter holten erstaunlich schnell auf, schoben sich immer näher an Parkers Wagen heran und befanden sich bald darauf dicht hinter ihm.
»Irgendwie unheimlich«, sagte Rander und drückte seine Zigarette aus. Er wandte sich erneut um und konnte jetzt in vagen Umrissen die schwarz gekleideten Gestalten auf den Motorrädern erkennen. Im Widerschein der voll aufgedrehten Scheinwerfer sahen die Fahrer aus wie dunkel-drohende Erscheinungen aus einer anderen Welt.
»Können wir nicht schneller?« fragte Rander, obwohl er sehr gut wußte, wie schnell Parkers Wagen sein konnte, »die Burschen scheinen sowas wie einen Nervenkrieg zu wollen.«
Rander hatte noch nicht ganz ausgesprochen, als die Motorradfahrer diesen Krieg erst richtig begannen. Scheinwerfer wurden eingeschaltet und voll aufgedreht. Lichtfluten brandeten ungehemmt in das Wageninnere. Rander kam sich vor wie auf einem besonders gut polierten Präsentierteller.
»Falls ich richtig gezählt habe, Sir, handelt es sich um sechs Fahrer«, sagte Parker, »und falls das Licht Sie stören sollte, Sir, bin ich durchaus in der Lage, eine gewisse Veränderung herbeizuführen.«
»Führen Sie, Parker, führen Sie!« Mehr hatte der junge Anwalt zu diesem Angebot nicht zu sagen.
Josuah Parkers rechte, schwarz behandschuhte Hand schob sich nach vorn auf das reichhaltig ausgestattete Armaturenbrett. Die Finger dieser Hand legten einen kleinen unscheinbar aussehenden Kipphebel um. Sekunden später senkte sich über der Rückscheibe des Wagens eine lichtundurchlässige Jalousette.
»Gott sei Dank«, stöhnte Rander erleichtert auf. »Sagen Sie, Parker, was wollen diese Kerle?«
»Ich möchte höflichst daran erinnern, Sir, daß man beabsichtigt, meine bescheidene Wenigkeit umzubringen!«
»Dann rauschen Sie doch endlich los!« Rander hatte zwar keine Angst, war aber auf der anderen Seite nicht sonderlich scharf darauf, unter, Beschuß genommen zu werden.
Nun, geschossen wurde zwar noch nicht, doch auf der Überholseite des Wagens tauchten jetzt zwei Kräder auf, die sich dicht an das hochbeinige Monstrum heranschoben. Die Fahrer sahen konsequent nach vorn und nahmen ihre Köpfe noch nicht einmal für Zentimeter zur Seite. Sie schienen sich um die Insassen des Wagens überhaupt nicht zu kümmern.
Sie versuchten zu überholen, doch sie schafften es nicht. Parker steigerte die Geschwindigkeit seines Wagens derart, daß die Motorradfahrer den Kürzeren zogen.
Die, ersten Blicke zur Seite, die ersten Blicke herein in den Wagen. Die Fahrer waren sicher mehr als verblüfft, daß sie mit ihren schweren Maschinen diesen altertümlich aussehenden Wagen einfach nicht zu packen vermochten.
Fasziniert erlebte Mike Rander, was sich weiter tat.
Die Fahrer, die eben noch in der typisch steif-arroganten Art senkrecht in ihren Sesseln gesessen hatten, bogen sich jetzt vor, um den Luftwiderstand zu verringern. Sie wollten das Überholmanöver erzwingen.
Parker steigerte die Geschwindigkeit des Wagens noch mehr.
Die Motorradfahrer lagen bereits waagerecht über ihren Lenkern, sie gaben mit Sicherheit Vollgas, aber sie kamen an Parkers Wagen nicht vorbei. Da die Straße leer war, konnten sie sich dieses Seite-an-Seite-Fahren erlauben.
»Sie nehmen die Leute ganz schön hoch«, sagte Rander, dessen Stimme jetzt etwas erregt und gespannt klang.
»Mir schwebt vor, Sir, die jungen Herren ein wenig zu verunsichern«, erwiderte der Butler, der nach wie vor stocksteif am Steuer saß. »Mir scheint allerdings, daß bald schon die ersten Schüsse fallen werden.«
Parkers Vermutung sollte sich bald bestätigen.
Die Kradfahrer hatten endlich eingesehen, daß sie das hochbeinige Monstrum auf der ganzen Linie unterschätzt hatten. Um dennoch ihre Trümpfe auszuspielen, um ihre Absicht in die Tat umzusetzen, feuerten sie plötzlich aus zwei schweren Revolvern auf Parker, der für sie ja nur hinter einer normalen Wagenscheibe saß.
Sie verrechneten sich gründlich.
Das schwere Panzerglas ließ die Geschosse abprallen. Um das Spezialglas nicht unnötig zu strapazieren, drückte der Butler das Gaspedal noch ein wenig weiter hinunter, worauf das hochbeinige Monstrum sich in eine Art Mittelstreckenrakete verwandelte und davonraste.
Die Jalousette auf der Rückscheibe rollte sich automatisch wieder nach oben, nachdem Parker den zuständigen Elektroimpuls ausgelöst hatte.
»Sie fallen zurück«, meldete Rander erleichtert. Er hatte sich umgedreht und beobachtete die Verfolger. »Jetzt, Parker, sie drehen ab. Sie scheinen die Nase voll zu haben.«
»Allerdings nur kurzfristig, Sir, wenn ich mir diesen bescheidenen Hinweis erlauben darf«, antwortete der Butler gemessen, »darf ich davon ausgehen, daß Sie inzwischen bemerkt haben, mit welchen jungen Herren wir es zu tun haben?«
»Das sind potentielle Mörder«, sagte Rander empört, »ich bleibe dabei, daß wir Lieutenant Madford informieren.«
»Vielleicht sollte man vorher zurück in die Stadt fahren, Sir, um einen gewissen Marty Galbert zu schützen.«
»Den jungen Bengel, der Sie auf dem Feldweg niederschlagen wollte?«
»In der Tat, Sir. Nachdem die jugendliche Bande gesehen hat, daß sie mit normalen Mitteln nichts erreichen konnte, wird sie sich an Marty Galbert schadlos halten wollen.«
Parker hatte auf dem scheinbaren Umweg