Butler Parker Box 12 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker Box 12 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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Anschlag«, redete Parker weiter, »daraus läßt sich mit einiger Sicherheit schließen, daß man versuchen wird, Ihren Freund mundtot zu machen.«

      »Marty?«

      »Marty Galbert, in der Tat. Für gewisse Jugendliche dürfte er nach diesem mißglückten Anschlag zu einer echten Gefahr geworden sein, da man weiß, daß es mir gelungen ist, seine Identität zu klären!«

      »Das werden sie nicht riskie…« Sie brach ab und sah den Butler jetzt ängstlich an. Von außen war gegen die Fensterscheibe geklopft worden.

      »Die Motorradfahrer?« fragte der Butler leise.

      Judy hob ratlos die Schultern und wich zur Wand zurück.

      »Sie sollten sich noch besser in Deckung bringen«, schlug der Butler leise vor. »Sie wissen doch, Miß Judy, daß auch Sie jetzt eine Gefahr darstellen.«

      Bevor Judy antworten konnte, war auf der Glasscheibe der Tür ein feines, aber intensives Kratzen und Knirschen zu hören, das Parker sofort richtig deutete.

      Irgendwer draußen vor der Tür benutzte einen Diamanten, um die Glasscheibe zu zerschneiden.

      Parker deutete auf eine Ecke, die von einem Schrank und der Längswand des Zimmers gebildet wurde. Judy verstand sofort, nickte hastig und trippelte auf Zehenspitzen, in die schützende Ecke. Parker blieb in der Nähe der Stehlampe stehen, die wie eine überdimensional große Glühlampe aussah. Dann wartete er auf den oder die Besucher. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln, bis sie eindrangen.

      Als es dann wirklich soweit war, klopfte der Butler mit dem bleigefütterten Bambusgriff seines Schirms gegen diese Glühlampe, die sofort ihren Geist aushauchte und erlosch.

      »Vorsicht – Schnüffler…!« Judy schrie es im gleichen Moment aus ihrer schützenden Ecke heraus.

      Parker war ehrlich überrascht. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Judy hatte ihn nach allen Regeln der Kunst hereingelegt und es geschafft, daß der oder die Besucher sich sofort absetzten.

      Parker hörte Schritte, Stimmen, dann hastiges Laufen, das bald verklang.

      Parker war allerdings nicht untätig geblieben.

      Nachdem Judy ihren Warnruf ausgestoßen hatte, mußte er damit rechnen, daß auch sie sich absetzen wollte. Diesem Vorhaben, falls es geplant war, kam er zuvor.

      Judy kickste erschreckt auf, als sie in Parkers Armen landete. Er stand genau da, wo sie die Tür vermutet hatte! Sie wehrte sich nur wenig und begann plötzlich zu schluchzen. Willig und ohne weitere Gegenwehr ließ Judy sich zurück ins Zimmer führen. Parker drückte sie auf den Rand der tiefen Couch.

      »Ihre Angst ist äußerst bemerkenswert«, sagte er mit ruhiger Stimme zu Judy, »ohne sie hätten Sie wohl kaum Ihren Warnschrei ausgestoßen.«

      »Sie bringen mich um!« schluchzte sie.

      »Dagegen läßt sich mit größter Sicherheit einiges tun«, erwiderte der Butler, »ich vermag Ihnen allerdings nur dann zu helfen, wenn Sie offen zu mir sind.«

      »Sie bringen mich um!« schluchzte sie erneut, als habe sie überhaupt nichts gehört.

      »Wer, wenn ich höflichst fragen darf?«

      »Die Lämmer«, lautete ihre etwas verworren klingende Antwort.

      »Wer, bitte …?«

      »Die sanften Lämmer«, weitete sie ihre Auskunft aus, »sie werden mich umbringen!«

      »Die sanften Lämmer?«

      »Ja, doch! – Sie ahnen ja nicht, wer sie sind!«

      »Ich gebe mich der Hoffnung hin, Miß Judy, daß Sie mit weiteren Einzelheiten dienen werden.«

      »Nein, nein. Ich habe Angst. Ich sage kein Wort!« Sie sprang blitzschnell auf und wollte weglaufen. Ihr Ziel war die Tür, die noch zwangsweise geöffnet war.

      Judy hatte aber nicht mit Parkers Regenschirm gerechnet.

      Der Bambusgriff schnellte vor und erfaßte den linken Knöchel der schnellen jungen Dame.

      Judy verlor das Gleichgewicht und landete auf dem erfreulicherweise dicken Teppichboden. Sie blieb regungslos liegen.

      »Ihre Befürchtungen sind eingetroffen«, sagte Mike Rander etwa eine halbe Stunde später, nachdem Parker und Judy im Wagen saßen.

      »Ist Marty was passiert?« fragte Judy hastig. Sie war etwas unfreiwillig mitgekommen, nachdem Parker sie nachdenklich zu dem kleinen Spaziergang eingeladen hatte. Für den Rückweg hatte Parker auf die Mauerpforte verzichten müssen. Lichtfluten im Galbert-Landhaus hatten ihn vorgewarnt und ihm gezeigt, daß er das Grundstück meiden mußte.

      Parker und Judy hatten eine reguläre, kleine Stichstraße benutzt und waren dann zu Rander gestoßen, der sie erleichtert aufgenommen hatte.

      »Ist Marty etwas passiert?« fragte Judy erneut, da Rander nicht sofort geantwortet hatte.

      »Marty Galbert ist tödlich verunglückt«, sagte Rander knapp, »ich habe es vom Fahrer des Streifenwagens. Eine Highwaystreife fand ihn neben seinem Motorrad!«

      »Daran sind Sie allein schuld!« schrie Judy mit versagender Stimme und warf sich auf den Butler.

      »Daran ist Ihr junger Freund schuld«, erwiderte Parker ruhig und abweisend. »Ich darf an die Szene auf dem Feldweg erinnern, Miß Judy. Schließlich waren es Marty Galbert und Sie, die einen harmlosen Verkehrsteilnehmer überfallen und ausrauben wollten!«

      »Mußten Sie denn hinter Marty herschnüffeln?«

      »Wenn Sie etwas ruhiger geworden sind, werden Sie sich diese Frage selbst beantworten können«, sagte Parker, der am Steuer saß.

      Judy ließ den Kopf hängen und sagte vorerst kein Wort. Rander, der hinter ihr auf dem Rücksitz saß, zündete sich eine Zigarette an und reichte sie ihr. Sie griff dankbar zu und inhalierte tief den Rauch.

      »Sie haben recht«, sagte sie schließlich. Ihre Stimme war ruhiger geworden. »Ich glaube, ich weiß jetzt genau, was ich tun muß.«

      »Wir können Sie zur nächsten Polizeistation bringen«, schlug Mike Rander vor, »immerhin geht es jetzt um Mord, Miß Judy.«

      »Sie … Sie werden sich fragen, warum Marty und ich Sie überfallen wollten?« Sie wandte sich an Parker, als habe sie die Worte des jungen Anwalts überhaupt nicht gehört.

      »Sollte es sich möglicherweise um eine Art Mutprobe gehandelt haben?«

      »Woher … Woher wissen Sie das?« fragte sie verblüfft.

      »Marty Galbert war und Sie sind finanziell nicht eingeengt«, erklärte der Butler, »es konnte Ihnen also keineswegs um meine Brieftasche gehen …!«

      »Es sollte eine Mutprobe sein«, entgegnete Judy, deren Stimme immer fester wurde, »die sanften Lämmer wollten uns erst dann aufnehmen, wenn wir zeigten, daß wir ein Ding drehen können!«

      »Die

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