Butler Parker 124 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Butler Parker 124 – Kriminalroman - Günter Dönges Butler Parker

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sah ihren Butler leicht gereizt an. »Ich habe aber noch ganz andere Sorgen.«

      »Mylady sehen meine bescheidene Wenigkeit bestürzt.«

      »Wenn diese vier tödlich verlaufenen Unglücksfälle nur die Spitze eines Eisberges waren? Haben Sie daran schon mal gedacht? Natürlich nicht! Ihnen fehlt es an Phantasie, Mr. Parker!«

      »Wie Mylady befehlen.«

      »Ich habe Kathy bereits losgeschickt«, redete Agatha Simpson weiter. »Sie studiert sämtliche Ausgaben der ›Times‹ und durchforstet sie nach interessanten Todesfällen. Sie verstehen, was ich meine?«

      »Durchaus, Mylady. Mir scheint dies, wenn ich das sagen darf, ein glücklicher Gedanke zu sein. Vielleicht bekommt man dadurch so etwas wie eine Art Statistik?«

      »Eben, Mr. Parker. Sie sehen, ich bleibe am Ball. Und was haben Sie erreicht?«

      »Ein Kontaktmann bestätigte meiner bescheidenen Person, daß es hier in London selbstverständlich sogenannte Profi-Killer gibt, die Morde auf Bestellung ausführen. Eine Kontaktperson wird sich dieser Sache annehmen.«

      »Das kann doch Tage oder Wochen dauern, bis man da einen Tip bekommt, Mr. Parker.«

      »Man wird sich, wenn ich es banal ausdrücken darf, in Geduld üben müssen.«

      Papperlapapp!« Sie sah ihn streng an. »Wir werden zum Angriff übergehen, Mr. Parker!«

      »Wie Mylady wünschen.« Parker deutete eine knappe Verbeugung an. »Es stellt sich allerdings die Frage, wen man angreifen soll.«

      »Das ist Ihre Sache, Mr. Parker! Mit solchen Kleinigkeiten gebe ich mich nicht ab. Ich weiß nur, daß ich noch heute mein Testament schreiben werde, in dem Kathy und Sie große Vermögensanteile überschrieben bekommen.«

      »Ich habe Mylady verstanden. Mylady wollen damit einen Köder auslegen?«

      »Was denn sonst!«

      »Mylady verfügen über eine recht ansehnliche Verwandtschaft, wie ich bemerken möchte.«

      »Eben. Und die möchte ich unruhig machen.«

      »Dann sollten Mylady vielleicht die Absicht ausstreuen, ein geändertes Testament machen zu wollen. Das dürfte einige Unruhe auslösen.«

      »Das habe ich doch gerade gesagt.« Sie ließ sich nicht gern, korrigieren.

      »Natürlich, Mylady.« Parker verbeugte sich wieder knapp. »Mylady werden dadurch, dieser kühne Vergleich sei gestattet, zum Speck in einer Falle.«

      »Unterlassen Sie diese Anspielungen auf mein Gewicht. Sie wissen genau, daß ich an Drüsenstörungen leide.«

      »Fallen können durchaus zuschnappen, Mylady«, warnte der Butler. »Es ist aber auch möglich, daß nur der Speck gefressen wird.«

      »Einer muß sich ja schließlich opfern«, seufzte Lady Agatha tragisch auf. »Bereiten Sie also die Falle vor, Mr. Parker! Du lieber Himmel, muß ich Ihnen denn immer jede Einzelheit erklären?«

      »Selbstverständlich nicht, Mylady. Ich werde mir erlauben, die Koffer zu packen. Mylady wünschten ja, einige Wochen an der See zu verbringen.«

      »Wie bitte? Wie war das?« Sie sah ihn erstaunt an.

      »Dies gehört zu den Einzelheiten, die Mylady von meiner bescheidenen Wenigkeit zu hören wünschten.« Parker verbeugte sich. »Man sollte dem Profi-Killer ein Terrain bieten, damit er sich betätigen kann.«

      *

      »Hier Foldex«, sagte die Stimme am Telefon. »Mr. Lordans will sich mit Ihnen treffen. Er hat ein paar Informationen für Sie, Mr. Parker.«

      »Verbinden Sie mich bitte mit ihm«, erwiderte Parker. Er stand in der Halle des Stadthauses von Mylady.

      »Mr. Lordans? Einen Moment, bitte.«

      Es knackte in der Leitung, dann war die Stimme des Informanten zu vernehmen.

      »Lordans«, sagte sie. »Ich habe nur wenig Zeit, Mr. Parker. Wir treffen uns in einer Stunde an den East India Docks. Seien Sie pünktlich! Ich denke, ich habe da ein paar erstklassige Nachrichten für Sie.«

      Er schaltete sich aus der Leitung, bevor Parker weitere Fragen stellen konnte. Dafür aber ließ sich Herb Foldex noch mal vernehmen.

      »Sie treffen den Chef hinter der Brücke der Ferry Road«, sagte er knapp. »Ich werde da mit meinem Wagen stehen und Sie weiterlotsen. Ende!«

      Parker legte auf und schaute einen Moment nachdenklich auf den Apparat. Warum wollte Lordans sich mit ihm draußen an den Docks treffen? Warum hatte er seine Information nicht per Telefon gegeben? Er hätte doch nur einen Namen und vielleicht auch noch eine Adresse zu nennen brauchen? Sollte er, Josuah Parker, in eine Falle gelockt werden? Zeichneten sich da Dinge ab, die mit dem neuen Fall von Mylady etwas zu tun hatten?

      Natürlich war Parker entschlossen, hinaus zu den East India Docks zu fahren, doch er hielt es für angebracht und richtig, gewisse Vorkehrungen zu treffen. Parker war ein vorsichtiger und stets mißtrauischer Mensch. Er hatte in der Vergangenheit schon zu viel erlebt.

      Bevor er das Haus verließ, ging er nach unten in das Souterrain und präparierte sich. Zu seinen privaten Räumen gehörte auch das, was er seine »Bastelstube« nannte. Ein großer Raum glich der Kombination einer feinmechanischen Werkstatt und einem Labor, hier bastelte der Butler an seinen Überraschungen, die für seine Gegner gedacht waren.

      Agatha Simpson schwindelte er vor, er habe noch einige Einkäufe zu tätigen. Er wollte sie nicht mitnehmen, denn das Temperament seiner Herrin war unberechenbar. Witterte sie auch nur die Möglichkeit, sich körperlich betätigen zu können, nutzte sie die Gelegenheit, um sich mit dem Gegner anzulegen. Dabei war sie eigentlich kaum zu bremsen.

      Parker war heilfroh, als er am Steuer seines hochbeinigen Monstrums saß und zur City fuhr. Er passierte sie, benutzte dann die Commercial Road und hatte wenig später bereits die East India Dock Road erreicht. Während der Fahrt schaute er selbstverständlich immer wieder prüfend in den Rückspiegel. Er traute diesem Herb Foldex nicht. Der junge Mann war genau der Typ, der nicht nur drohte, sondern der auch zu Taten überging.

      Parker konnte keinen Verfolger feststellen. Da der Verkehr aber am Nachmittag recht stark war, wollte das kaum etwas besagen. Ein geschickter Fahrer hatte durchaus die Möglichkeit, sich an seinen Privatwagen zu hängen.

      Parker bog in die Ferry Road ab und näherte sich der Brücke, die hier den Zubringerkanal zu den Docks überquerte. Er fuhr sehr langsam und hielt Ausschau nach Foldex.

      Einen möglichen Schuß aus dem Hinterhalt brauchte er solange nicht zu befürchten, als er im Wagen saß. Die Scheiben seines hochbeinigen Monstrums bestanden aus schußsicherem Glas. Und auch die Karosserie war mit einem noch so rasanten Schuß nicht zu überwinden. Erst wenn er den Wagen verließ, wurde es kritisch.

      Knapp hinter der Brücke, entdeckte Parker dann Foldex.

      Der junge Mann seines Informanten stand neben einem unscheinbar aussehenden Morris und winkte ihm nur knapp. Foldex schien allein zu sein.

      Parker

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