Waco 4 – Western. G.F. Barner

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Waco 4 – Western - G.F. Barner Waco

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der Vierzig-Meilen-Wüste liegt ein matter Dunstschleier.

      Der Junge fröstelt etwas, obwohl die Luft stickig ist. Er sucht das Holz zusammen und holt die Streichhölzer aus dem Wagen. Abe spannt die beiden Pferde aus, bindet eines hinten an den Wagen und legt dem anderen Tier das Zaumzeug an.

      Dann greift er zu seinem Gewehr.

      Rahel hängt den Topf über das Feuer, füllt Wasser in den Topf und sagt leise: »Ich koche etwas Kaffee, Abe. Reite nicht zu weit fort, bleib besser immer in Sichtweite des Feuers.«

      »Den Weg zurück finde ich schon!« murmelt Taylor. »Weit werden die anderen nicht sein!«

      Er nickt seinem Jungen zu, dann steigt er auf das Pferd und folgt der fast zugewehten Wagenspur.

      Nach mehr als einer dreiviertel Stunde blickt sich Taylor um und hat das Feuer seitlich.

      »Was ist denn das?« fragt er sich verstört. »Links von mir? Das kann doch nicht sein.«

      Er legt noch eine kurze Strecke zurück, dann weiß er, daß die Spur in einem Riesenbogen nach links führt und langsam nach rechts schwenkt. Der Wagen muß hier im Kreis gefahren sein.

      Vor ihm ist die flache Senke mit den Fettholzstauden. Die Spur ist nun verwischt. Unsicher blickt er sich um. Er muß durch die drei Meilen breite Senke, wenn er der Richtung der Fährte folgen will, aber er weiß nicht, ob sie drüben weiterläuft. Langsam und zaudernd reitet er an. Er merkt sich diese Seite der Senke, kommt nach einer halben Stunde drüben an und versucht auf dem höher liegenden Land die Abdrücke wiederzufinden. Zuerst reitet er fast eine halbe Stunde nach rechts, doch die Spur taucht nicht wieder auf. Dann reitet er nach links im Bogen zurück.

      »Wo ist Norden… wo ist Süden, wo Westen?«

      Er fragt es sich laut, schüttelt in dumpfer Verzweiflung den Kopf und hält an. In seiner Tasche steckt die Pfeife. Er kramt seinen Tabaksbeutel heraus, stopft die Pfeife und brennt sie an.

      »Es hat keinen Sinn«, sagt er dann nach einigen Zügen, die ihn ruhiger werden lassen. »Ich muß den Tag abwarten, dann kann ich etwas sehen. Wenn der Sturm nun zurück…«

      Er starrt besorgt auf den Himmel und weiß, daß er verloren sein wird, wenn der Sturm wiederkommt. Also zurück, wieder zum Wagen, dann auf die Hügel und einmal von ganz oben über die Wüste blicken. Irgendwo müssen doch die anderen sein, ein Feuer brennen oder wenigstens eine Laterne leuchten haben.

      Abe Taylor nimmt sein Pferd herum. Er ist beinahe froh, als er eine Viertelstunde darauf das Licht sieht. Es ist weit entfernt, denkt Abe, aber in einer halben Stunde bin ich dort.

      »Jeeeeaaahhh, lauf, Brauner!«

      Der Braune galoppiert auf das Licht zu. Dort ist warmer Kaffee, dort kann Abe sich ausstrecken und schlafen.

      *

      Der Mann kneift die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und starrt über die Flanke des Berges auf die weite Fläche der Vierzig-Meilen-Wüste hinab.

      Der andere spuckt aus und hustet.

      »So ein Narr!« sagt der dritte Mann zwischen den Zähnen. »Wie kommt er denn hierher, was? Ist das ein Wagen oder sind das alle drei?«

      »Clure!«

      »Ja?«

      Der Mann ist groß und hager und hat ein scharfgeschnittenes Gesicht mit Falkenaugen.

      »Was siehst du, Clure?«

      Clure, der vierte Mann, nimmt seine Feldflasche vom Mund und blickt starr auf das Feuer. »Wir müssen näher heran, zuviel Dunst!«

      »Na gut, dann wollen wir! Seht die Waffen nach!«

      Sie reiten an, ihre vier Pferde zockeln los, das fünfte Pferd mit den Wasserschläuchen kommt hinterher.

      Der eine Mann zieht das Gewehr aus dem Scabbard und sieht es nach.

      Dann blickt er zu Clure.

      Clure, denkt der Anführer des Rudels, den Mann verstehe ich nicht, den werde ich niemals begreifen. Schießt wegen eines Girl einen anderen Mann nieder. Und das Weib soll nicht einmal was taugen, das ist das Interessante dabei. Dann geht er in die Wüste, reitet mit uns, weil er von irgendwas leben muß. Sie suchen ihn, na gut, aber er ist ein Außenseiter. Nur, der kennt die Wüste, der kennt jedes Wasserloch und jede Bergfalte.

      Clure wendet den Kopf, als hätte er die Gedanken des Mannes neben sich erraten. Seine grauen hellen Augen sehen den Anführer der drei Burschen kurz an.

      »Ist was?«

      »Nichts«, sagt der Mann langsam. »Du, Clure, warum hast du ihr, erschossen, he? Redest nicht darüber, na gut, aber uns kannst du es doch sagen, oder?«

      »Er war ein Lump!«

      »Es gibt viele Lumpen, was? Vielleicht sind wir auch welche, he?«

      »Kann sein. Ich brauche Geld, schnell und viel, um verschwinden zu können. Ist mir gleich, auf welche Weise.«

      »Das findest du hier schon«, sagt der mit dem Kautabak heiser. »Stimmt es, daß es Lilly gewesen ist, wegen der du…«

      »Kann sein. Hört auf, mich zu fragen. Wir werden besser mehr nach links reiten, denke ich!«

      Clure schweigt wieder. Er denkt, während das Pferd unter ihm trottet, wieder an das Mädchen, an jenen reichen Burschen. Dabei beißt er die Zähne zusammen.

      Das ist immer so, denkt er bitter. Da kommt so ein windiger Lump mit viel Geld her, verdreht einem Girl den Kopf und dann will er sie nicht heiraten, der Lump. Mit Geld kann er ja alles machen. Hat er gedacht, jetzt denkt er nicht mehr, so ist das. Ich muß Geld haben, verdammte Geschichte, wie denn bloß rankommen, wenn nicht auf diese Art?

      Zuerst hat er vorgehabt, allein eine Bank zu überfallen, aber sie kennen ihn in jeder Stadt. Darum ist es nichts damit geworden. Jemanden ausrauben, dazu hat er nicht den Mut aufgebracht. Und das Mädel sitzt da und weiß nicht, was werden soll.

      Clure nimmt sein Pferd herum und hebt warnend die Hand. Sie sind jetzt an der Kehre. Nur noch wenige Schritte, dann wird Clure das Feuer sehen können.

      Im nächsten Augenblick sieht er es und zuckt leicht zusammen. Deutlich machen seine scharfen Augen den Wagen unten aus, dem ein Rad fehlt.

      Nur ein Wagen.

      Ein Feuer, ein Junge und das Girl!

      Er entdeckt das Mädchen am Feuer.

      Es hat den Eisenrost in die Gabel gehakt und die Pfanne daraufgestellt.

      Wo ist der Mann? denkt Clure. An jedem Wagen ist ein Mann gewesen, warum nicht an diesem?

      Hinter ihm kommt der bärtige Anführer des Haufens heran, beugt sich vor und fragt überrascht: »He, das ist ja nur einer? Wo sind die anderen? Wer ist da am Feuer?«

      Clure kneift die Augen leicht zusammen. Und etwas wie Enttäuschung breitet sich in ihm aus. Die anderen Wagen sind nicht da, also nicht viel Beute.

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