Waco 4 – Western. G.F. Barner

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Waco 4 – Western - G.F. Barner Waco

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      »Wer ist das am Feuer, Clure, hörst du nicht?«

      Die Frage schreckt ihn aus seinen Gedanken auf.

      »Das Mädchen und der Junge«, sagt er brummend. »Ich sehe den Mann nicht.«

      »Der wird im Wagen sein.«

      Clure strengt seine Augen an, betrachtet das Ende des Wagens und sieht nur das eine Pferd.

      »Das Pferd«, sagt Clure aus seinen Gedanken heraus. »Da ist nur ein Pferd, das andere ist weg. Entweder haben sie es verloren oder…«

      »Was oder, Clure?«

      »Oder der Mann ist zu den anderen geritten, um Hilfe zu holen. Das Hinterrad des Wagens ist gebrochen.«

      »Was du nicht alles siehst, Mensch«, bellt der Bärtige mit aufrichtiger Bewunderung. »Du, und wenn er nun doch da ist?«

      »Da links ist eine Mulde, man kommt bis auf hundert Schritt ungesehen heran. Die haben sich verirrt«, denkt Clure laut. »Ich bin sicher, sie wissen nicht, wo sie sind. Die andere Gruppe kann zehn oder auch zwanzig Meilen entfernt sein, glaube ich. Vielleicht findet der Mann sie nicht bei der Dunkelheit.«

      Die anderen schweigen. Der Bärtige wühlt in seinem schwarzen Kinnbart und schiebt sich den Hut nach hinten.

      »Dann reiten wir hin und nehmen sie aus!«

      »Ja«, meldet sich der Hinker. »Und das Girl, was? Ich habe sie nur aus der Ferne gesehen, aber scheint nicht schlecht zu sein!«

      Clure wendet langsam den Kopf, zieht sein Pferd zurück und blickt den Hinker finster an.

      »Paß auf, Hinker«, sagt er leise, aber in seiner Stimme ist jene Warnung, die ein Mann immer und zu jeder Zeit verstehen wird. »Faßt du sie mit deinen schmutzigen Fingern an, dann hast du eine Kugel im Kopf. Ich habe gesagt, daß ich euch nur unter einer Bedingung führe: Keine Toten, keine… na, du weißt schon!«

      Der Hinker starrt ihn giftig an, zuckt dann die Schultern, als der Bärtige ihn warnend anblickt und nickt.

      »Na gut, denkst wohl immer noch an Lilly, was? Die hat auch nichts getau… au, au!«

      Clure hat das Sharpsgewehr so schnell herausgerissen, daß der Hinker nicht mehr ausweichen kann. Der lange Lauf trifft ihn am rechten Arm. Und wenn der Mann auch seinen Revolver ziehen wollte, er kann es nicht, der Muskel versagt den Dienst.

      »Verdammt, ihr beiden!« knurrt der Bärtige wütend. »Clure, laß ihn doch reden!«

      »Verdammt«, knurrt Clure, und in seinen Augen ist ein gefährlicher Funke. »Wenn er noch mal sein Maul über Lilly aufreißt, dann schlage ich es ihm zu, hast du verstanden?«

      Sie kennen Clure alle. Er soll für die Indianer Whisky geschmuggelt haben, an einigen krummen Sachen mit Chinesen beteiligt gewesen sein, die man als billige Arbeitskräfte ins Land schmuggelte. Er ist gefährlich, selbst für diese drei Männer, die rauh bis in die Zehen sind.

      »Hinker, sei still! Clures Mädel läßt du in Ruhe. Und jetzt seid ihr friedlich, wir müssen was tun. Also, haltet ihr Frieden?«

      »Von mir aus!« murmelt Clure.

      »Na ja, ist gut«, mault der Hinker und reibt sich den Muskel. »Clure, bist verdammt fix mit deinem Schießprügel.«

      »Noch etwas schneller mit dem Revolver, wenn du mal auf krumme Gedanken kommen solltest, Hinker. Ich würde sagen, wir reiten in die Mulde und kommen von der Feuerseite her. Anders rum geht es nicht, aber der Sand dämpft alles und der Wind steht gegen uns. Vielleicht kommen wir nahe heran.«

      »Wenn bloß der Mann nicht im Wagen ist, sonst kann es gefährlich werden!«

      »Wir werden es sehen!«

      Das Rudel reitet an, kommt hinter den Hügel und dann in das Tal hinein, das auf die freie Ebene führt und dessen Mulde nach hundert Schritten endet. Wenn sie aus der Mulde kommen, dann sind sie keine hundertzwanzig Schritt entfernt. Es riecht plötzlich nach Speck und brutzelndem Fett.

      Der Priemer kaut immer schneller auf seinem Priem, der Hinker leckt sich über die Lippen, und der Bärtige faßt sich an den Bauch.

      »Da kommen wir gerade zum Abendessen, hähä«, sagt der Priemer und spuckt aus. »Mann, oh, Mann, hab ich einen Hunger!«

      »Und ich erst«, meint der Hinker, dem das Wasser im Mund zusammenläuft. »Schöner brauner Speck, was?«

      »Du, Clure«, sagt der Schwarzbart heiser und hat einen Kloß im Hals. »Ist er da?«

      »Ich glaube nicht.«

      »Sehen sie her?«

      »Nein, das Mädchen steigt auf den Wagen, der Junge hat sich hingelegt!«

      »Dann los«, sagt der Bärtige schnell. »Der Augenblick ist günstig, nichts wie hin. Und du, Priemer, gleich an den Wagen.«

      Der nickt. Sie reiten an. Der Sand dämpft das Hufgeräusch so stark, daß man sie nicht hören kann. Clure reitet in der Mitte, zieht sich mit einem Ruck das Halstuch über die Nasenspitze und nimmt sein Gewehr in die rechte Hand.

      Sie kommen schnell auf das Feuer zu, neben dem der Junge in seiner Decke liegt.

      Er ist müde, der Junge, er ist im Einschlafen und hört dann doch, weil sein Kopf auf der Erde liegt, das Pochen von Hufen. Er denkt an seinen Vater und nicht an vier Männer. Der Junge hebt nur matt den Kopf. Aber dann wird er jäh lebendig.

      »Rahel«, sagt der Junge jäh aufgeschreckt und erregt. »Rahel, da kommen Männer, aber…«

      Er will sagen, daß es nicht Zane und Laroy sind, doch dann sieht er die Hals­tücher und kommt mit einem Schrei auf die Beine. Er sieht das Pferd, das ihm riesengroß vorkommt, denn er kauert noch am Boden. Das Tier wirft ihn herum, er prallt gegen den Kasten, gegen den nun auch das Pferd seitlich angeht. Und die Hand ist da, die behaarte Hand des Mannes, der seinen Revolver in der anderen Hand hält. Die eine Hand packt den Jungen an der Schulter und hebt ihn hoch, die andere hält den Revolver auf ihn gerichtet.

      »Schnell«, sagt der eine der Männer, die überall zu sein scheinen. »Schnell, das Ende des Wagens!«

      Hinten reißt jetzt ein anderer mit Gewalt die Plane auf und blickt in den Kasten.

      »Leer!« sagt er. »Kein Mann da! Wen haben wir denn da, hähä?«

      Rahel Taylor ist halb herumgerissen worden und lehnt am Kasten, den Mann direkt vor sich. Sie blickt in seine wilden Augen, zuckt zurück, als er sie an den Wagen drängt und weiß mit einem Schlag, daß sie Banditen vor sich haben muß.

      »Was… was soll das?« fragt sie entsetzt. »Mister, was wollt ihr? Wir haben uns verirrt.«

      »Hähä, das wissen wir, wissen wir alles!«

      Der andere Kerl kommt von hinten in den Wagen geklettert und greift in die Truhe.

      »Laß das!« sagt der Mann mit den schwarzen Augen dicht vor Rahel. »Gehen Sie runter, Lady, runter,

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