Waco 4 – Western. G.F. Barner

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Waco 4 – Western - G.F. Barner страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Waco 4 – Western - G.F. Barner Waco

Скачать книгу

wir haben euch doch nichts getan, was sucht ihr?«

      »Gehen Sie nun?«

      Sie gehorcht und klettert vom Wagen.

      Cole wirft sich in ihre Arme. Sie stehen dicht vor dem Feuer und sehen den vierten Mann an, der stumm auf seinem Pferd sitzt. Ein großer, hagerer Mann, der keinen Ton sagt und sein Gewehr quer vor sich auf den Knien hat.

      »Wo ist der Mann? Wie heißt ihr?« fragt der mit den schwarzen Augen vom Bock herunter. »He, komm herauf!«

      Das gilt dem Mann, der bisher den Jungen gehalten hat.

      »Wo ist der Mann? Antworten Sie, Miß.«

      »Er – ist zu den anderen geritten, er will sie suchen!«

      »Hähä, kann er lange suchen. Du, sieh mal zu, ob da ’n Hemd für mich ist. Ich brauche ein Hemd, ein frisches. Aber ein gutes, kapiert?«

      »Wann ist er weg?« fragt der andere vom Bock aus scharf.

      »Vor – drei Stunden ungefähr!«

      »Dann haben wir ja Zeit, hähä!«

      »Halt die Klappe!« sagt da überraschend der vierte Mann mit dem Gewehr über den Schenkeln. »Sei ruhig!«

      Der Lacher zuckt zusammen, sieht sich um und blickt auf das Gewehr. Und jetzt ist er still.

      Auf dem Bock wendet sich der Schwarzäugige um, blickt auf den mit dem Gewehr und sagt kurz: »He, Lady, wo ist Geld?«

      In diesem Augenblick begreift Rahel, daß sie ganz gewöhnliche Banditen, Wegelagerer sind. Dann aber fällt ihr Abes Sparsamkeit ein, seine Anstrengungen, jeden Cent zusammenzuhalten. Das Geld ist in der Kiste in einem Holzkasten, der verschlossen ist.

      »Wir haben kein Geld«, erwidert sie und hat ihre Geistesgegenwart wiedergewonnen. »Wir sind arme Leute, Auswanderer, Mister. Wir haben kaum noch Geld. Vielleicht sechzig Dollar, aber die hat mein Bruder bei sich, mehr haben wir nicht.«

      »Soso, mehr habt ihr nicht? Eh, soll ich sie mal allein fragen?« mischt sich der mit den aufdringlichen Blicken ein. »Boß, was meinst du, wie schnell…«

      »Sei ruhig, wir suchen nach! Lady, wenn wir Geld finden, dann geht es euch beiden aber schlimm. Sagen Sie es besser gleich! Na, wo ist das Geld? Wo habt ihr es versteckt?«

      Clure sitzt auf seinem Pferd und denkt nur immer wieder: Dafür überfällt man nun jemanden, für nichts, denn das sind arme Leute, die kein Geld haben. So eine Narrheit, die haben kein Geld, alles umsonst! Kein Geld…

      »Mein Bruder, ich habe es doch schon gesagt!«

      Der Mann mit den schwarzen Augen sieht sie an, dann greift er nach der Laterne, schüttelt sie und steckt sie an.

      »Wohl sparsam, was? Finden wir Geld, dann…«

      Mehr sagt er nicht, die Lampe brennt, der eine Mann verschwindet mit dem anderen im Wagen.

      Und der Lacher kommt herangeritten.

      »Hinsetzen, da an das Rad. Na los, setzt euch schon beide. Hinsetzen!«

      Sie gehorcht zitternd und lauscht auf das Knacken und Krachen im Wagen. Sie machen sicher zuerst die Truhen auf und werden gleich den Holzkasten finden.

      »Vielleicht haben sie wirklich nichts«, meldete sich da der Mann mit dem Gewehr über den Schenkeln. »Hört mal…«

      Da kommt ein heiserer, keuchender Ruf. Dann klimpert es. Sie kennt das Geräusch. Das Geld im Holzkasten!

      »Hier! Was hast du gesagt? Kein Geld? Und ob hier Geld ist!«

      Der Junge in Rahels Armen zittert, als der eine der Burschen den Kasten neben dem Feuer zu Boden wirft und mit seinem Revolver ausholt, den er am Lauf gepackt hat.

      Krach, krach.

      Die Schläge fallen auf das Holz, das Holz splittert.

      Und da springt der Deckel auf, dem anderen auf die gierig ausgestreckte Hand.

      »Au, verdammt!«

      Der Kasten stürzt um, das Geld fällt in den Sand. Scheine, viele Scheine und viele Münzen. Es sind mehr als achthundert Dollar, das weiß Rahel.

      »Sieh mal, sieh doch mal, hähä, kannst baden in Geld. Von wegen arm und so, was? So eine Lügnerin.«

      In diesem Augenblick reißt sich der Junge mit einem Schrei los und stürzt auf die Männer zu. Er streckt die Arme vor und ruft schrill: »Das ist meines Vaters Geld!«

      Er wirft sich tatsächlich auf den einen Mann, der stolpert und der Länge nach hinfliegt, wobei er den Kasten wegstößt.

      Jetzt fliegt das Geld durch die Luft.

      Und der Mann mit den schwarzen Augen dreht sich um. Er nimmt nur einmal den Arm nach hinten.

      »Nein!« ruft Rahel entsetzt. »Nein, der Junge hat doch nicht…«

      Der Junge fliegt vier, fünf Schritt zurück und landet am Boden. Er rollt auf die rechte Seite und sagt nichts mehr, während Rahel auf den Mann mit den schwarzen Augen zustürzt. In diesem Augenblick verliert sie die Beherrschung.

      »Sie!« sagt sie zornig und holt aus, aber da ist auf einmal das Pferd da. Der Mann mit den schwarzen Augen greift zu seinem Revolver. Doch das Pferd ist schneller. Rahel prallt jäh gegen die Seite des Pferdes, sieht den Arm und fühlt sich festgehalten. Der Griff ist eisern und läßt sie nicht los.

      »Halt! Machen Sie keinen Fehler, Miß!« sagt der Mann, der bisher ganz ruhig die Szene beobachtet hat. »Nur keinen Fehler. Kümmern Sie sich um den Jungen und seien Sie ruhig!«

      Er hat helle Augen und eine ruhige, klare Stimme. Sein Griff umklammert ihr Handgelenk. Sie sieht in seine Augen und erkennt die bittere Wahrheit.

      »So eine Katze. Zähmen sollte man sie, was?« fragt der auf dem anderen Pferd hämisch. »Das habt ihr davon, trau nie einer Langhaarigen!«

      »Halt die Klappe, jetzt ist es genug. Lady, kümmern Sie sich um den Jungen.«

      »Ja«, sagt sie schluckend. »Ja, Mister. Für das Geld hat mein Bruder einige Jahre gearbeitet, er hat es gespart. Für eine bessere Zukunft in Kalifornien. Ihr seid ja Diebe, Diebsgesindel!«

      »Seien Sie ruhig!«

      Die hellen Augen sehen sie finster an. Der Mann schiebt sie auf den Wagen zu.

      »Diebsgesindel, was? Das laßt ihr euch gefallen?«

      Die anderen drei sehen Rahel drohend und wild an. Sie bekommt es jetzt richtig mit der Angst zu tun und weicht an den Wagen zurück, kauert sich neben Cole hin und nimmt seinen Kopf hoch. Der Junge hat eine aufgeplatzte Lippe und wird unter ihren Händen munter.

      Die beiden Männer am Boden haben schon das Geld aufgehoben und greifen in die Pfanne.

      »Au, verdammt heiß!«

      »Nimm

Скачать книгу