Familie Dr. Norden Classic 39 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Familie Dr. Norden Classic 39 – Arztroman - Patricia Vandenberg Familie Dr. Norden Classic

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Ehen bei ihr schiefgegangen?

      Wie war ich, überlegte Viktoria. Auf jeden Fall ehrgeizig. Etepetete hatte man sie bezeichnet, aber sie wurde gebraucht, damit die anderen drei einigermaßen gute Noten zusammenbrachten. Hatte man sie eigentlich gemocht?

      Sie wollte sich darüber keine Gedanken machen, sondern einen guten Eindruck auf Jenny Behnisch. Mit Kolleginnen hatte Viktoria keine gute Erfahrung gesammelt. Wenn sie an Carla Gilles dachte, kroch Kälte durch ihren Körper, aber sie wollte ohne Vorurteile an neue Kollegen herangehen.

      Höflich wurde sie empfangen, von den Schwestern, die ihr begegneten, neugierig beäugt, doch dann lernte sie Jenny Behnisch kennen und die innere Ruhe kehrte zurück.

      »Ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie so schnell gekommen sind, Frau Romanus. Mein Mann hat schon seit Tagen Beschwerden, aber jetzt kam ein Fall mit einem akuten Schock. Sie können ihn gleich als Ihren ersten Patienten betrachten. Daniel Norden hat bereits erste Hilfe geleistet.«

      »Sie sind befreundet, das weiß ich schon. Ich habe meine Zeugnisse mitgebracht, die von der Klinik stehen noch aus.«

      »Die interessieren mich nicht. Daniel hat mich schon informiert. Wir werden uns sicher verstehen.«

      Das Gefühl hatte Viktoria auch. Jenny brachte sie zu Dieter Behnisch, der jetzt Patient in der eigenen Klinik war und stöhnte.

      »Du hast dich immer über die Patienten beschwert, die immer noch stöhnen, wenn ihre Schmerzspritze auch bereits wirkt«, sagte Jenny lächelnd, »also, was fehlt dir jetzt noch?«

      »Ich hasse es, herumzuliegen, das weißt du.«

      »Es muß sein, und Frau Romanus wird sich jetzt um dich kümmern. Ich mache Visite.«

      »Wollen Sie die Visite nicht mitmachen, Kollegin?« fragte er Viktoria. Dann bekommen Sie gleich einen Eindruck, wer hier das Regiment führt.«

      »Übertreib nicht, Dieter«, erwiderte Jenny, »ich überlasse das Kommando gern dir. Frau Romanus wird morgen mit uns Visite machen, ich möchte sie erst den Schwestern vorstellen.«

      »Dann unterhalten wir uns ein bißchen«, schlug Dieter vor. »wie lange praktizieren Sie?«

      »Zwei Jahre.«

      »Dann waren Sie mit dem Studium aber schnell fertig. Alle Achtung.«

      »Ich bin immerhin fast neunundzwanzig.«

      »Ich habe zwei Jahre länger gebraucht und habe gern studiert. Da hatte man noch keine Verantwortung. Aber jetzt bin ich sehr gern Arzt und verärgert, daß mir so was passieren muß.«

      »Es ist die Bandscheibe, damit ist nicht zu spaßen. Ich weiß, daß Ärzte schwierige Patienten sind.«

      »Was Sie nicht sagen«, murmelte er mit einem schiefen Lächeln. »Mit welchen Ärzten hatten Sie denn bisher zu tun?«

      »Mit nicht gerade sympathischen, Prof. Degenhart ausgenommen.«

      »Kenne ich nicht, habe aber schon von ihm gehört. Ihr Vater ist auch Professor. Wie kommen Sie mit ihm aus?«

      »Gut, er hat zur Zeit auch Probleme, das wissen Sie sicher von Daniel Norden.«

      »So was weiß Jenny immer besser, ich höre gar nicht hin, wenn es mich nichts angeht. Denken Sie aber nicht, daß bei uns getratscht wird. Was schlagen Sie für eine Behandlung bei mir vor?«

      »Ich würde es mit Physiotherapie versuchen. Wenn es nicht hilft, dann sollten wir Röntgenaufnahmen machen. Es gibt ja neue Behandlungsmethoden mit Laser und Injektionen. Aber es sollte natürlich erst festgestellt werden, wo die Ursache ist.«

      »Wir werden sehen, Jenny hat Ähnliches gesagt, Sie haben wohl die gleiche Wellenlänge. Ich hoffe, wir kommen gut miteinander aus. Vorerst bin ich ja hilflos.«

      Viktoria schätzte ihn richtig ein, er würde ein sehr schwieriger Patient werden, wenn ihm nicht schnell geholfen würde, aber ihr war es auch klar, daß er überarbeitet war und Erholung brauchte. Darüber wollte sie aber nicht gleich mit ihm reden, das war ein zu heikles Thema.

      Daß Dieter und Jenny keine Turteltauben waren, hatte sie auch schnell durchschaut, aber die beiden waren Partner im besten Sinne des Wortes, ehrlich und zuverlässig, auf jeden Fall sympathischer als ihre früheren Kollegen, die ihr von Anfang an nur Steine in den Weg gelegt hatten.

      Dieter Behnisch war eingeschlafen. Die Infusion tat ihre Wirkung, denn ihr war ein starkes Beruhigungsmittel zugesetzt worden.

      Jenny hatte die Visite beendet und kam, um nach ihrem Mann zu sehen. Sie war beruhigt, daß er eingeschlafen war.

      »Er denkt natürlich, er versäumt etwas und daß es ohne ihn gar nicht geht. Es gibt mehr Männer mit dieser Vorstellung! Wenn Sie hier nicht gebraucht werden, bringe ich Sie zu einem Frischoperierten.«

      Sie betraten wenig später ein Einzelzimmer. Der Patient war aus der Narkose noch nicht aufgewacht. Jenny erklärte, daß er knapp vor dem Blinddarmdurchbruch operiert worden war.

      Viktoria hatte das Schild am Bett schon gelesen. Der Patient hieß Hans-Joachim Singer.

      Er hatte ein sehr schmales Gesicht, das jetzt blutleer war, dichtes fast blauschwarzes Haar, das den romanischen Gesichtsschnitt noch unterstrich. Ihr Blick wanderte zu den Händen, die schmal und ausdrucksvoll waren.

      »Ist er Künstler?« fragte sie.

      »Gut geraten«, sagte Jenny Behnisch, »er ist Klarinettist. Einer von denen, die in ihrem Beruf alles vergessen, auch ihre Schmerzen. Es hätte ihn das Leben kosten können, und er ist keineswegs außer Gefahr, aber das dürfen wir seiner Mutter nicht sagen. Sie ist hochgradig hysterisch und würde uns verrückt machen, wenn sie genau informiert würde.«

      »Es ist gut, daß ich es weiß, ich werde mich danach richten«, sagte Viktoria.

      »Und seien Sie vorsichtig bei jedem Gespräch mit Frau Singer. Er hat nämlich eine Freundin, die sie nicht mag und schon erklärt, daß sie die hier nicht sehen will. Dann wäre da noch Herr Beyer. Er ist ein ruhiger Patient, seine Frau ist genau das Gegenteil, hat immer etwas zu beanstanden und weiß alles besser. Nehmen Sie sie nicht ernst, wenn sie Ihnen unterstellt, daß Sie zu nett zu ihm sind. Sie betrachtet Sie gleich als Nebenbuhlerin.«

      »Da kann sie unbesorgt sein«, sagte Viktoria.

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