Der exzellente Butler Parker 31 – Kriminalroman. Günter Dönges
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»Moment mal, Sie glauben, ich hätt’ Sie belogen?«
»Ein Umstand, den man nicht unbedingt ausschließen sollte, Mister Frankler.«
»Nein, nein, ich hab’ die Wahrheit gesagt«, verteidigte sich Frankler und nannte dem Butler eine Telefonnummer. Während Parker sie wählte, wandte er Dennis Frankler und den beiden anderen Männern absichtlich den Rücken zu.
Er verließ sich auf die Wachsamkeit der älteren Dame.
*
Parker hatte die Nummer gewählt und wandte sich langsam um. Lady Agatha stand knapp hinter Dennis Frankler und wartete ungeduldig darauf, ihren Pompadour einsetzen zu können. Doch der Mann hatte ihr bisher keine Veranlassung dazu gegeben. Er blickte den Butler abwartend-gespannt an.
Auf der Gegenseite meldete sich ein Willie Frankler. Parker nannte seinen Namen ‚ und lieferte seinem Gesprächspartner sofort das Stichwort Meggan.
»Meine Wenigkeit ruft im Namen Ihres werten Bruders an«, fügte der Butler hinzu. »Sie haben gute Aussicht, Ihr Geld zurückzubekommen.«
»Mann, das wär’ ja sagenhaft«, freute sich Willie Frankler umgehend. »Der hat mich vielleicht reingelegt! Hat mein Bruder Ihnen davon erzählt?«
»In allen Einzelheiten, Mister Frankler«, gab Parker zurück. »Aber es erhebt sich die Frage, warum Sie erst gestern von dem Verlust sprachen.«
»Weil ein Mann hier aufgetaucht ist, der in drei Tagen die sechstausend Pfund kassieren will. Wissen Sie, ich hab’ da einen Schuldschein unterschrieben, aber von dem weiß ich eigentlich nichts. Ich kann mir gar nicht erklären, wie meine Unterschrift auf den Wisch gekommen ist.«
»Könnten Sie den erwähnten Schuldschein im Zustand der Volltrunkenheit unterschrieben haben?«
»Kann ich mir wirklich nur vor stellen«, lautete die Antwort des Schreiners aus Sussex.
»Ihnen ist aber sicher bekannt, wo man Sie zum Spiel verleitete, Mister Frankler.«
»Kein Ahnung, wo das über die Bühne gegangen ist.«
»Bliebe noch zu fragen, wieso Sie Ihren Herrn Bruder auf Mister Meggan verweisen konnten, Mister Frankler.
»Klar doch, der hat ja mehrfach seinen Namen genannt. Alles Weitere hat dann mein Bruder Dennis wohl erledigt.«
Parker bedankte sich für die Auskünfte, legte auf und wandte sich dem Bruder des Schreiners zu.
»Wie zu hören war, ist Mister Dan Meggan Ihnen nicht unbekannt, Mister Frankler.«
»Ich ... ich hab’ rumtelefoniert, bis ich wußte, wo er wohnt.«
»Die beiden Herren auf der Couch sind Angestellte von Ihnen?«
»Bekannte«, kam die ein wenig zögernde Antwort. »Bekannte, die mir einen Gefallen tun wollten.«
»Sie wollten herausfinden lassen, wohin Mister Meggan Ihren Bruder verbrachte?«
»Wie meinen Sie das? Ach so, kapiert! Ja, ich will wissen, wo er ausgenommen worden ist.«
»Damit dürften alle Fragen ausgeräumt sein«, meinte Josuah Parker. »Mylady behält sich jedoch vor, noch mal Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.«
»Hatten Sie auch Ärger mit Meggan?« fragte Frankler. Er blickte die ältere Dame gespannt an.
»Man hat höchstens Ärger mit mir, junger Mann«, erklärte Agatha Simpson prompt und blickte dann ihren Butler an. »Habe ich noch Fragen, Mister Parker?«
»Mylady wurden vorerst hinreichend informiert«, gab der Butler zurück.
»Das wird sich noch zeigen«, meinte sie in Richtung der drei Männer drohend. »Ich habe das Gefühl, daß man sich noch mal Wiedersehen wird.«
Sie wandte sich um und schritt majestätisch zur Wohnungstür. Parker deckte diskret ihren Abgang und lüftete höflich die schwarze Melone, als er sich seinerseits verabschiedete.
»Sehr unbefriedigend dies alles, Mister Parker«, sagte Lady Agatha später, als sie wieder in Parkers Wagen saß. »Diese Subjekte haben noch nicht mal den Versuch unternommen, mich zu verfolgen. Was soll ich nur von solchen Männern halten?«
*
Nachdem der Butler an der schmalen, schwarz lackierten Tür geläutet hatte, öffnete sich eine kleine, viereckige Klappe im Türblatt. Das Gesicht eines Mannes mit wachsamen Augen wurde sichtbar.
»Oh, Mister Parker«, sagte er überrascht. »Einen Augenblick, bitte, ich muß erst entriegeln.«
»Und vergessen Sie nicht, Mister Wiggins zu verständigen«, bat Parker. »Sie könnten sonst womöglich Ärger bekommen, was meine Wenigkeit Ihnen nicht wünschen möchte.«
Die Türklappe schloß sich wieder. Die ältere Dame, die neben dem Butler stand, schnaufte verärgert.
»Wieso wagt man es, eine Lady Simpson warten zu lassen?« wollte sie wissen. »Und überhaupt ... Das hier soll ein illegaler Spielclub sein?«
»Mit letzter Sicherheit, Mylady«, erwiderte der Butler. »Mylady haben es mit einer sehr guten Adresse zu tun.«
Das Paar aus Shepherd’s Market befand sich im Stadtteil Pimlico. Das Haus, vor dem man stand, zeichnete sich durch unaufdringliche Eleganz aus. Ja, es machte sogar einen eindeutig abweisenden Eindruck. Und die vielen teuren Luxuswagen zu beiden Seiten der kurzen, engen Straße deuteten darauf hin, daß man hier nur wohnen konnte, wenn man über reichlich Kleingeld verfügte.
Die Tür wurde weit geöffnet.
Der Türsteher verbeugte sich in Richtung Mylady und deutete dann auf eine Tür im Hintergrund der kleinen Empfangshalle.
»Mister Wiggins ist bereits unterwegs«, sagte der noch recht junge Mann dienstbeflissen. Er hatte kaum ausgeredet, als die Tür im Hintergrund mit Schwung geöffnet wurde. Ein mittelgroßer, schlanker Mann von schätzungsweise vierzig Jahren kam Mylady und Parker entgegen.
»Herbert Wiggins«, stellte er sich Lady Agatha vor. »Herzlich willkommen zur Party, Mylady!«
»Ein interessanter Hinweis«, reagierte die ältere Dame umgehend.
»Ich werde ihn wörtlich nehmen, junger Mann.«
»Wir haben einen erstklassigen Koch, Mylady.« Wiggins ging voraus und führte die passionierte Detektivin und Butler Parker in eine Art Salon, in dem man ungestört war.
»Ich wette, Mister Parker, Sie kommen nicht ohne Grund«, begann Wiggins die Unterhaltung.
»Wo wird hier gespielt?« fragte Agatha Simpson ohne jede Umschweife.
»Äh, gespielt, Mylady ...? Sie wollen wirklich?«
»Selbstverständlich«,