Beakys (Lügen-)Tagebuch. Barry Hutchison

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Beakys (Lügen-)Tagebuch - Barry  Hutchison

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      Ärger machen steht ganz oben auf seiner Liste der Lieblingsbeschäftigungen. Seine Eltern Jas und Steve scheinen es ihm aber irgendwie nie übel zu nehmen. Als sie letztes Mal hier waren, kippte er Orangensaft in die Stereoanlage, die war danach völlig im Eimer. Jas und Steve hatten damals nur gelacht und taten es als „kleinen Spaß“ ab.

      Außerdem ist Max ein totaler Egoist. Eben zum Beispiel ist er schnurstracks zu Moms Nachtisch gelaufen und hat sich vollgestopft, ohne auch nur „Hallo“ zu sagen.

      „Achtet nicht auf ihn“, meinte Jas nur. „Er ist in der Wachstumsphase und hat Hunger.“

      „Er sieht nicht hungrig aus“, murmelte Dad, was keiner außer mir hörte, Destructos Bellen hat ihm den Arsch gerettet. Aber er hatte recht. Während Sophie klein und zierlich war, sah Max aus, als wäre er nur noch drei Burger entfernt von der perfekten Sphäre.

      Steve kam ins Haus gestolpert, schwer wankend unter dem Gewicht der Koffer, die er trug. Er und Tante Jas waren schon seit fast fünfzehn Jahren zusammen, aber Steve hatte sich stets geweigert zu heiraten, er hielt es für ‚total uncool’. Mom ist der Meinung, dass er Angst vor den Verpflichtungen hat, aber Dad ist überzeugt, dass er vielmehr Angst vor Tante Jas hat.

      Was auch immer der wahre Grund ist, ich hatte mal aufgeschnappt, wie Mom neulich sagte, Jas hätte die Nase voll davon, dass er sich vorm Heiraten drückt, und dass sie sich in letzter Zeit ständig darüber streiten. Na, das kann ja lustig werden …

      Dad verzog sein Gesicht, als er die vielen Koffer und Taschen sah, die Steve hereinschleppte. Doch er biss sich auf die Lippen und sagte keinen Ton.

      „Wo soll das hin, mein Quarktörtchen?“, fragte Steve Tante Jas. Er trug eine Sonnenbrille. Dass es draußen regnete, störte ihn wenig. Ach ja, ich erinnerte mich, Steve trug immer eine Sonnenbrille, selbst im Haus.

      Quarktörtchen? Jodie und ich schauten uns verdutzt an.

      „Egal“, sagte Jas, ohne sich umzudrehen.

      Ihre Stimme klang leicht genervt, ich schätze mal, dass sie seine Frage unnötig fand.

      „Destructo! Halt die Klappe!“, brüllte Jodie.

      Sofort bellte Destructo nicht mehr und rollte sich auf den Rücken. Jodie ist die einzige Person in der Familie, auf die er hört, wahrscheinlich, weil sie am meisten Angst einflößend ist.

      „Hallo, Tante Jas“, sagte Jodie. Das Zucken in ihrem Gesicht ähnelte einem Lächeln. Sie stand auf und gab Jas die flüchtigste aller flüchtigen Umarmungen, dann setzte sie sich wieder. So schnell das auch ging, Max hatte es geschafft, die Hälfte ihres Eises zu verputzen, und er schielte bereits auf meins. Schützend legte ich meine Arme um die Schüssel.

      „Ich habe drauf geniest“, sagte ich und blitzte ihn an. „Zweimal. Absichtlich.“

      Die nächsten paar Minuten gingen in lauter „Hallos“ und „So gut, dich zu sehen!“ und „Siehst du aber gut aus!“ unter. Max hatte sich über die noch übrigen Nachspeisen hergemacht, danach gegen den Tisch getreten, das Esszimmer verlassen und sich auf die Couch geschmissen und den Fernseher angemacht. Jas umarmte uns alle noch ein paar Mal und zeigte Steve noch immer die kalte Schulter. Sophie hing in einer Ecke des Zimmers ab und machte uns mit ihrer ruhigen, unheimlichen Art schon jetzt wahnsinnig.

      Eine halbe Stunde nach Ankunft von Jas’ Familie stieg die Anspannung bei uns bereits deutlich.

      Wir hatten unseren Esstisch jetzt auch verlassen und fläzten uns im Wohnzimmer auf die Couch. Max war rüber gerückt auf Dads Fernsehsessel, hatte es sich dort kopfüber bequem gemacht und schaute Trickfilme.

      Dad warf ihm ein paar böse Blicke zu, aber Max war viel zu vertieft in den Lärm des Fernsehers, als dass er es bemerkt hätte.

      „Also, ich vermute, du hast noch nichts geplant fürs Wochenende?“, sagte Jas mit leicht vorwurfsvollem Ton.

      Moms ganzer Körper erstarrte. „Eigentlich hatte ich das“, antwortete sie.

      Jas zog die Augenbraue hoch. „Oh? Was denn?“

      Mom zögerte. „Es ist ein Geheimnis“, sagte sie schließlich.

      „Ein Geheimnis?“

      Mom nickte. „Ja.“

      Jas lächelte. „Kein Stress, wenn du nichts geplant hast. Wir können auch einfach hier rumgammeln wie ihr, das passt schon.“

      „Rumgammeln?“, fragte Mom. „Was soll das heißen?“

      Ich lehnte mich zwischen den beiden von hinten übers Sofa, bevor noch ein Unglück geschehen konnte. „Du kannst es ihr ruhig erzählen, Mom“, sagte ich.

      Verdutzt sah sie mich an.

      „Der Ausflug, den du geplant hast. Mit dem Besuch auf dem Schloss und dem ganzen schönen Kram.“

      „Ach so … klar. Der Schlossbesuch“, sagte Mom und musste vor Erleichterung fast schmunzeln. „Na ja, jetzt ist es wohl kein Geheimnis mehr.“

      „Und am Sonntag geht’s in den Hochseilgarten“, fügte ich hinzu.

      Moms Blick verengte sich und schnell legte ich meine Arme um ihre Schultern.

      „Seit Monaten wünsche ich mir das schon“, sagte ich zu Jas, „aber immer wieder hieß es, es ist zu teuer und wir können uns das nicht leisten. Zum Glück nicht für euch! ‚Nichts ist zu teuer für Tante Jas und ihre Familie‘ … Das hast du doch gesagt, nicht wahr, Mom?“

      Mom biss die Zähne zusammen und presste ein Lächeln hervor. „Genau meine Worte.“

      „Außerdem wolltest du mein Taschengeld erhöhen“, fuhr ich fort und kniff ihr in die Schulter.

      Jetzt blitzten mich ihre Augen von der Seite an. „Vorsicht, nicht übertreiben.“

      „Na, das klingt doch genial“, hörten wir Steve hinter seinen verspiegelten Gläsern rufen. „Nicht wahr, Kids?“ Er hielt beide Daumen hoch. Er fand sich supercool. Dabei war er nur peinlich.

      „Find ich nicht“, maulte Max. Sophie sagte nichts, starrte nur weiter starr im Raum rum.

      „Gut, solange wir uns nicht auf deinen Orientierungssinn verlassen müssen“, sagte Jas mit heuchlerischem Lächeln. „Dann wären wir nämlich ziemlich aufgeschmissen.“

      Steve

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