Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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Ferne auf dem Hügelkamm auch schon zwei Reiter auf, die rasch näherkamen.

      James Elliot und sein Sohn Roger kamen heran und stiegen ebenfalls von den Pferden.

      Ohne ein Wort der Begrüßung rief Elliot, indem er nach Osten deutete: »Da drüben sind Reiter! Ich habe sie von oben gesehen!«

      »Es sind zwei Männer«, entgegnete der Marshal. »Der eine ist der Sheriff und der andere mein Freund Holliday.«

      »Wer?«

      »Mein Freund Holliday.«

      »Wer sind Sie überhaupt?« knurrte Elliot bissig.

      »Mein Name ist Earp. Wyatt Earp.«

      Da griff sich James Elliot unwillkürlich an den Hals.

      »Wyatt… Earp?«

      Auch seinem Sohn war die Kehle auf einmal sehr trocken geworden.

      Der Fremde sollte Wyatt Earp sein! Der große Marshal, von dem man schon soviel gehört hatte!

      »Außerdem haben Sie keinen Grund zur Klage«, rief der Missourier, »denn Ihre Reiter halten oben hinter dem Hügelkamm, also in gleicher Entfernung.«

      »Woher wollen Sie das wissen?«

      »Ich habe sie gesehen.«

      Elliot nickte.

      »All right. Und was soll ich hier? Sie sind es also, der mich herbeordert hat, Marshal?«

      »Richtig, das habe ich. Weil Sie sich jetzt hier mit Mister Barring vernünftig unterhalten sollen.«

      »Ausgeschlossen. Er ist mein Feind, hat mich beleidigt und hat…«

      »Ruhe!« donnerte der Marshal über den Creek.

      »Sie haben jetzt hier Gelegenheit, alles in Ruhe mit Mister Barring zu besprechen!«

      Und dann sprachen sie, die beiden ehemaligen Freunde.

      Sie sprachen fast eine Stunde miteinander.

      Und dann reichten sie sich auf einmal die Hände.

      Ein befreites Lachen brach über die Lippen James Elliots.

      »Alter Freund, und ich hielt dich für einen Banditen! Damned! Jetzt such dir endlich ein paar Cowboys, und dann wird es auch bei dir aufwärts gehen!«

      Er versetzte ihm einen freundschaftlichen Stoß – und John Barring stolperte zurück, genau in den Creek.

      Wyatt Earp fing ihn im allerletzten Moment auf.

      Elliot stand mit erschrockenem Gesicht da.

      »Geht’s wieder los?« fragte Barring ihn grinsend.

      »Um Himmels willen! In diesem Leben nicht mehr, John. Dazu ist es zu kurz. Mach’s kurz und bestell’ June einen Gruß. – Vorwärts, Junge«, wandte er sich an seinen Sohn, »wir haben heute noch eine Menge Arbeit!«

      Rogers Augen hingen an dem Marshal. Er hob die Hand grüßend zum Hut und folgte dann dem Vater.

      John Barring hatte sich längst aufgerichtet. Verwundert blickte er auf den Marshal, der immer noch im Bachbett kniete.

      »Was gibt’s denn da, Mister Earp?«

      Wyatt blickte zu ihm auf. »Haben Sie mir nicht mal von einem Indianer erzählt, der von einem Geheimnis des Silver Creeks sprach?«

      Barring, glücklich über den guten Ausgang dieses Zusammentreffens mit Elliot, winkte lachend ab.

      »Ja, ja, alte Geschichten einer Rothaut!«

      Da nahm Wyatt Earp seine rechte Hand aus dem Wasser und hielt ihm ein haselnußgroßes blinkendes Metallstück entgegen.

      »Wissen Sie, was das ist, John Barring?«

      Der Schotte kniete sofort neben ihm nieder und nahm das Metall in seine verarbeiteten Hände.

      »Gold! Allmächtiger! Gold ist im Creek!«

      »Und was für Stücke! Hier, da, dort!«

      Wyatt nahm noch drei weitere Körner aus dem Sand des Baches.

      »Ihr Silver Creek ist Gold wert, Mister Barring. Ich wette, daß Sie bald genug Geld hier herausgeholt haben werden, um sich ein Wassergrabennetz vom Black Trail River in Ihre Weide ziehen zu lassen…«

Cover Die Outlaws von Santa Fé

      Es gab sie damals schon, die jungen Leute, die man heute nicht ganz richtig ›halbstark‹ nennt. In den Siebziger- und Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts nannte man sie in den Unionstaaten Nordamerikas bedeutend treffender die cry boys, die Schrei-Jungen, also die Unzufriedenen, die Großmäuler, die Verdrossenen, die Besserwisser.

      Stan Ripper allerdings hätte mit seinen neunzehn Jahren schon über dieses Stadium hinaus sein müssen. Gattertore von Corrals aushängen, Wagen umkippen, Fensterläden aushängen, Wagen umkippen, Fensterläden zuleimen, ganze Holztreppen nächtlicherweise abnehmen und Türschilder auswechseln – für dies alles hätte er längst zu erwachsen sein müssen. Und dennoch war er ein cry boy geblieben. Und zwar einer, der nicht mehr harmlos genannt werden konnte. Der Unfug, den er anstellte, war längst kein Unfug mehr. Stan war ein mittelgroßer, kräftiger und gewandter Bursche, der mit der Lässigkeit eines Raubtieres umherging, immer eine Zigarette im Mundwinkel, unfrisiert. Das Haar wuchs ihm hinten bis in den schmierigen Hemdkragen hinein, die Hände hatte er stets in den Hosentaschen und den breitrandigen grauen Stetson ins Genick zurückgeschoben. Sein Gesicht bestand zum überwiegenden Teil aus der unteren Hälfte. So stark war der Mund und vor allem die Kinnpartie ausgeprägt und nach vorn geschoben, daß die kleine Nase, die schmalen Augen und die kurze, fliehende Stirn ganz nebensächlich dagegen wirkten.

      Vielleicht war es das Unglück des Burschen, daß sein Vater im Krieg gefallen war. So hatte er in seiner Jugend nie die starke, zügelnde Hand eines Mannes gespürt. Die Mutter war eine kränkliche Frau, die von morgens sechs bis abends neun in einer Weberei arbeitete und sich infolgedessen kaum noch um den Jungen kümmern konnte.

      Geschwister hatte Stan nicht. Vielleicht hätte ihn eine ältere Schwester oder auch ein Bruder auf einen anderen Lebensweg bringen können als den, den der Bursche eingeschlagen hatte.

      Sterling Buck und Fin O’Brian formten sein Leben. Sie waren der cry-boy-Zeit zwar auch eigentlich schon entwachsen, hingen aber noch so daran wie Stan – und unterschieden sich von ihm nur durch einen schärferen Verstand und bessere Kleidung. Vor allem O’Brian war ein äußerst gerissener Bursche, und sein Vater, der Sägewerkbesitzer John O’Brian hatte seine liebe Not mit dem mißratenen Sohn.

      Sterling Buck war ein ziemlich schweigsamer junger Mann, aber er hatte es faustdick hinter den Ohren. Seine Eltern hatten eine Metzgerei in der Mainstreet der großen Stadt Santa Fé und fanden vor lauter Arbeit nur wenig Zeit, sich um den Sohn zu kümmern.

      Die

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