Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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mir doch gedacht!«

      Er war betrunken, aber nicht betrunken genug, um nicht noch zu wissen, was er tat und was er sprach.

      »Ich muß weg«, keuchte Stan.

      »Wohin? Und vor allem: Wie weit? Mister Tracy ist ein mißtrauischer Mann und hat mit seinen fünf Deputies eine Reihe schneller Pferde.«

      Buck legte den Kopf auf die Seite und krächzte: »Fin!«

      Der schaukelte heran.

      »Was sagst du zu Stan?« fragte Buck ihn, ohne Stan aus den Augen zu lassen.

      »Er ist ein Idiot!«

      Auch Finlay O’Brian war betrunken. Doch auch er wußte noch, was er tat und sprach.

      »Bring das Pony zurück, du bleibst hier.«

      »Und wenn ich nicht will?« knurrte Ripper trotzig.

      Da nahm Fin seinen Revolver aus dem Halfter. Er kniff das linke Auge ein: »Wir wollen, Stan.«

      »Aus dem Weg!« knurrte ihn Stan an.

      Da räusperte sich Sterling leise.

      »Du siehst das nicht ganz richtig, Stan. Es geht nicht nur um dich. Well, du bist ein…, na, du weißt schon, was wir meinen. Es geht aber auch um uns. Wenn du weg bist, sind wir nie sicher, ob du nicht eines Tages irgend jemandem erzählst, daß wir dabei gewesen wären. Und da das nicht stimmt, bleibst du hier.«

      »Klar«, setzte O’Brian hinzu. »Schließlich bist du es…, du es, der ihn umgebracht hat.«

      Stan sprang vom Pferd herunter und schlug wild auf O’Brian ein.

      Der angetrunkene Bursche knickte nach dem zweiten Treffer ins rechte Knie, schüttelte den Kopf, richtete sich wieder auf und schwankte auf eine Pferdetränke zu, in die er seinen Kopf tauchte.

      Indessen hatte Buck zum Messer gegriffen.

      Aber Stan hatte ihm die Waffe aus der Hand getreten und auch ihn mit einem schweren Faustschlag zurückgeworfen.

      Es war kein Kunststück gewesen, die beiden stark benebelten Burschen außer Gefecht zu setzen.

      Und Stan war auch keinesfalls stolz darauf.

      Aber er mußte ganz einfach weg.

      Rasch zog er sich in den Sattel und nahm die Zügelleinen auf.

      »Klick!« machte es. Ganz deutlich war das unverkennbare Geräusch eines gespannten Revolverhahns an sein Ohr gedrungen.

      Er blickte sich um und sah wieder in die Augen Sterling Bucks.

      Auch Fin O’Brian hatte wie Buck den Golt in der Hand. Triefend vor Nässe stand er da und feixte Stan ins Gesicht.

      »Es hat keinen Zweck, Stan. Du mußt absteigen und deinen Gaul zurückbringen«, sagte Sterling leise und sehr ruhig.

      Nur einen Herzschlag lang blickte Stan in die Augen Bucks und dann machte er kehrt und brachte das Pferd in den Stall zurück.

      Sterling und Fin waren ihm gefolgt und lehnten jetzt innen am Tor.

      Als Stan aus dem Stall zurückkam, sah er sie dastehen und ihn angrinsen.

      Er ging langsam aufs Haus zu.

      Da krächzte Sterling: »Und keinen Unsinn mehr, Stan. Sonst gibt es Ärger.«

      Damit schoben sie hinaus.

      Stan stahl sich ins Haus zurück. In seinem Zimmer angekommen, lauschte er am halbhochgeschobenen Fenster auf die Straße hinaus.

      Als die Stadt endlich erwacht war, kauerte der junge Mann unter dem Fenster auf die Dielen seiner Schlafkammer und hatte die Augen geschlossen. Nicht etwa vor Müdigkeit oder Erschöpfung, sondern weil er hören wollte, was auf der Straße geschah.

      Aber er hörte nichts, was ihn hätte erschrecken können.

      Nirgends eine aufgeregte Stimme, die etwa den Mord in der Bank of Santa Fé in die Straßen schrie…

      Es war Sonntag und Stan Rippers Mutter brauchte heute nicht zur Arbeit zu gehen. Der Bursche hörte sie unten im Haus herumhantieren.

      Es war nur ein kleines altes Haus, das die beiden Menschen bewohnten. Der Boß der Mutter hatte es der fleißigen Frau gegen eine Miete zur Verfügung gestellt.

      Stan hatte die Mutter schon zweimal rufen hören. Träge erhob er sich und blickte in den halbblinden Spiegel, der neben dem Fenster an der Wand hing.

      Er sah scheußlich aus, grau, bleich, mit tiefen Schatten unter den Augen.

      »Stan!«

      Er zuckte zusammen. Damned, ich muß hinuntergehen, sonst hat sie wieder hundert Fragen!

      Er fuhr sich durchs Haar, wusch sich das Gesicht noch einmal und rieb es mit dem Handtuch ab. Jetzt wirkte er etwas frischer.

      Dann ging er hinunter.

      Die Mutter fragte nichts.

      Er trank ein paar Schlucke Kaffee, verzehrte mürrisch das Ei und die beiden Brote, die auf seinem Teller lagen und stand dann auf.

      »Du gehst schon wieder fort?« fragte die abgearbeitete Frau vom Herd her.

      »Ich komme zum Mittagessen zurück.«

      Darauf erhielt er keine Antwort. Er dachte daran, daß die Mutter ihn gestern abend als sie von der Arbeit gekommen war, gefragt hatte,ob er nicht auch in der Weberei arbeiten wollte. Der Boß suchte noch einen tüchtigen Mann zur Aufbereitung des Brennmaterials für Herbst und Winter.

      Aber Stan hatte keine Lust zu dieser Arbeit. Schon seit Jahren faselte er etwas von einem Job auf der berühmten Gonzales Ranch. Aber das war nichts als Lüge. Die Ranch lag fast siebenundfünfzig Meilen von der Stadt entfernt, und so weit wäre Stan niemals freiwillig von seinem bequemen Zuhause weggegangen.

      Er schlich sich hinüber in die Mainstreet und suchte mit brennenden Augen die Bank. Da war alles still.

      Kein Menschenauflauf, nichts.

      Jetzt erst fiel ihm ein, daß heute Sonntag war. Sie hatten den Toten ja noch gar nicht finden können!

      Einen endlosen Tag und eine fürchterliche Nacht würde er noch warten müssen.

      Er sah O’Brian und Buck an diesem Tag nicht. Aber er suchte die beiden auch gar nicht, er war im Gegenteil froh, daß sie ihm nicht begegneten.

      Zum Mittagessen erschien er wieder daheim.

      Diesmal war es ihm, als würde ihn die Mutter aufmerksam betrachten. Aber die stille Frau sagte und fragte nichts.

      Der Tag wollte nicht vorübergehen.

      Kurz nach Einbruch der Dunkelheit verließ Stan noch einmal

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