Wyatt Earp Staffel 10 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Staffel 10 – Western - William Mark D. Wyatt Earp

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dem Kadaver eines Hundes der Tote liegen mußte…

      Als er wieder daheim im Hof stand, überlegte er, ob er nicht doch flüchten sollte.

      Welch einen Vorsprung hätte er herausreiten können, wenn er schon in der Nacht geritten wäre!

      Aber andererseits hatte Sterling recht: Der Sheriff war ein zäher Bursche und würde ihm folgen. Eines Tages würde er ihn irgendwo stellen. Spätestens dort, wo er, Stan, vor Erschöpfung aus dem Sattel sinken würde.

      Und diesen Ort gab es! Todsicher! Irgendwo, nicht allzuweit von Santa Fé entfernt. Vielleicht konnte man ja hundert oder sogar zweihundert Meilen weit kommen, aber was bedeutete das schon für einen Mann wie Sheriff Tracy?

      Stanlay Ripper hatte nicht den Mut, wegzureiten. Es wäre eine Flucht. Und mit der Flucht hätte er sich schon verraten. Jedenfalls war er dann schwer verdächtig.

      Wieder verließ er den Hof. Er stahl sich in die jetzt etwas stiller gewordene Mainstreet und ertappte sich dabei, wie er erneut auf das Bankhaus zustrebte.

      Wahnsinn! Wenn mich jemand beobachtet, bin ich erledigt! sagte er zu sich selbst.

      Müde und zerschlagen kehrte er heim und stieg in seine Dachkammer hinauf.

      Auch jetzt fand er keinen Schlaf. Ruhelos wälzte er sich auf seinem Lager hin und her.

      Ich bin ein Mörder! Wie in einer Kesselschmiede hämmerte und dröhnte es in seinem Gehirn. Ein Mörder…

      Sie werden mich hängen! Auf den Galgenhügel werden sie mich schleppen und die halbe Stadt wird den Zug folgen. Sie werden unter dem Galgen stehen und zu mir heraufsehen, wenn mir Tracy von einem seiner Leute die Schlinge um den Hals legen läßt.

      Auch Peggy wird dabei sein.

      Und Mary-Ann.

      Mary-Ann. Ganz deutlich sah er ihr kindliches blasses Gesicht vor sich. Sie war die Tochter eines Hühnerfarmers, der sich mit sieben anderen Kindern und seiner Frau hart durch das Leben schlagen mußte.

      Nein, Mary-Ann wäre keine Frau für ihn gewesen. Sie brachte nichts mit… Und dennoch hatte er sie nicht vergessen können. Sie war so gut und rein.

      Wenn sie unter seinem Galgen stünde, würde sie denken: Gut, daß er mich nicht geheiratet hat. Ich wäre jetzt die Frau eines Mörders.

      Wilde Gedanken quälten den Burschen. Aber endlich, gegen drei Uhr, fiel er dann doch in einen bleiernen Schlaf, aus dem er erst erwachte, als die Sonne in seine Kammer schien.

      Mutter hatte das Haus schon vor mehreren Stunden verlassen. Es war halb zehn.

      Stan wusch sich flüchtig, kleidete sich an und stürmte auf die Haustür zu. Doch ehe er sie öffnete, hielt er inne.

      Nein, ich darf jetzt nicht hinausgehen.

      Jetzt ist es schon ruchbar geworden – und vielleicht sehen sie es mir an.

      Jim Tracy ist ein höllischer Bursche, er hat Augen wie ein Geier.

      Da wurde an die Tür geklopft.

      Stan ballte die Fäuste vor plötzlichem Schreck. Dann öffnete er einen Spalt breit.

      Er glaubte, das Herz müsse ihm stehenbleiben, als er in dem Manne, der vor ihm stand, den schnauzbärtigen Hanc Donegan erkannte, einen der Deputies von Sheriff Tracy.

      »Ja, was… ist los?«

      »Haben Sie Fin O’Brian gesehen?«

      »Nein. Weshalb?«

      »Es wird behauptet, daß er wieder mal einen Wagen umgeworfen hat.«

      Stan schüttelte den Kopf. Er hatte das Gefühl, als fiele ein Mühlstein von seinem Herzen.

      »Nein, er ist nicht hier, Hanc.«

      »Wissen Sie was von der Geschichte?«

      »Von welcher Geschichte?«

      »Na, das mit dem Karren.«

      »Keine Ahnung.«

      Donegan wandte sich knurrend ab und stampfte davon. »Es ist zum Wimmern, daß man immer hinter diesen Strolchen herlaufen muß, und dann auch noch durch diese Hitze«, murmelte er.

      Stan krächzte hinter ihm her.

      »Hanc.«

      Donegan blieb stehen und trat in den Flur.

      Donegan kam langsam zurück.

      »Hören Sie, Stan, wenn Sie mich auf den Arm nehmen wollen, ist was los. Ist Fin nun hier oder nicht?«

      »Nein. Kommen Sie.«

      Stan ging voran in die Stube, öffnete den Schrank und nahm die Ginflasche heraus, die die Mutter immer dort stehen hatte, falls Onkel Sam und Tante Milly vorbeikämen. Die beiden wohnten vier Meilen vor der Stadt und kamen hin und wieder abends vorbei.

      Stan nahm zwei Gläser aus dem Schrank und schob sie auf den Tisch.

      Der Deputy dachte sich nichts dabei, den Schluck zu kassieren. Als er in der Tür stand, kniff er das rechte Auge zu.

      »Wenn man in jedem Haus, in dem man irgend jemanden sucht, einen Drink bekäme, wäre es der beste Job auf der ganzen Welt.«

      Damit verschwand er.

      Aber kaum war er weg, als Stan durch ein Geräusch hinter sich erschreckt wurde.

      Er drehte sich um und sah gegen das kleine Fenster in der Hoftür die Konturen eines Hutes und eines Männerkopfes.

      Dann drang an sein Ohr ein blechernes Lachen, das er genau kannte.

      »Fin!« entfuhr es Stan.

      »Du hast mich wohl für den Sheriff gehalten, he?«

      »Donegan war eben hier.«

      »Weiß ich. Glaubst du, ich hätte Maulwürfe in den Ohren?«

      »Irgend jemand muß dich erkannt haben, bei dem Wagen. Er hat es Donegan gleich erzählt.«

      »Wenn schon! Hanc hat schon bei Sterling nach mir gefragt. Ich war gerade dort und bin dann hierhergekommen. Vermutlich sucht der Hammel jetzt ein paar Stunden draußen in Talloncosa nach mir. Das gibt sich wieder.«

      »Wie kommst du ins Haus?«

      Fin lachte dünn.

      »Ganz einfach, durch Manleys Hof. Die Mauer ist ja immer noch so niedrig wie damals, als wir da Marshal und Bandit gespielt haben.«

      »Komm, gib mir auch einen Schluck.«

      »Geht nicht. Die Flasche gehört meiner Mutter. Ich mußte Donegan nur beschwichtigen.«

      Fin schob sich an ihm vorbei

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