Western Helden 20 – Erotik Western. Nolan F. Ross
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Читать онлайн книгу Western Helden 20 – Erotik Western - Nolan F. Ross страница 6
Plötzlich warf der Dicke sein Blatt auf den Tisch. »Full House«, rief er aufgeregt. Er wollte mit seinen fetten Fingern schon nach dem Geld auf dem Tisch greifen, als sein Gegenspieler die Karten vor sich auf den Tisch legte.
»Vier Könige!«, rief er entsetzt aus. »Ein verdammter Vierling! Das kann doch nicht wahr sein. Ich verlange eine sofortige Revanche!«
»Vater, heute scheint einfach nicht dein Glückstag zu sein«, warf ein junger Mann ein, der neben ihm saß. »Wir sollten jetzt besser gehen. Zu Hause wartet noch viel Arbeit auf uns.«
»Schwieg, Elias«, herrschte ihn der Dicke an. »Beim nächsten Spiel werde ich mir meine Dollars zurückholen und den Bastard um seine Bucks erleichtern.«
»Wir sollten jetzt wirklich gehen«, beschwor ihn sein Sohn. »Du hast schon genug Geld verloren.«
»Wenn du nicht sofort deine Klappe hältst, werde ich dir eine verpassen. Hast du mich verstanden?«
Der Gescholtene senkte den Kopf und schwieg.
»Ein letztes Spiel«, verlangt der Ältere.
Mit diesen Worten zückte er eine dicke Brieftasche. Mit zitternden Fingern fischte er einen dicken Stapel Geldscheine heraus und warf sie auf den Tisch. Die anderen Spieler sahen ihn überrascht an.
»Das sind über fünftausend Dollar«, raunte sein Sohn.
Sein Vater nickte. Dann sah er seinen Gegenspieler herausfordernd an. »Doc Holliday, bist du mutig genug, deine ganzen Bucks in einem einzigen Spiel zu setzen?«
Der Angesprochene sah ihn nur an. Dann nickte er. Der Pokerspieler war Cassidy auf Anhieb sympathisch. Auch er schien kein Mann großer Worte zu sein.
Als die Karten gemischt und ausgeteilt wurden, ging Cassidy zur Bar und bestellte sich einen Whiskey. Kurz darauf kippte er sich den scharf gebrannten Alkohol in den Rachen und verlangte nach einem neuen Drink. Er bekam das Glas in den Moment gereicht, als das neue Spiel begann. Die Spannung im Saloon war nun mit Händen greifbar.
Alle Gespräche verstummten, als die Gegner um einen Jackpot von zehntausend Dollar zockten. Cassidy war schon vielen Männern begegnet, die für weniger Geld jemanden erschossen hätten. Gespannt verfolgte er mit den anderen Männern das Pokerspiel.
Während sich der Dicke immer wieder mit dem Taschentuch über das Gesicht fuhr, wirkte sein Gegner wie eine Statue.
Plötzlich huschte ein Lächeln über das Gesicht des Fettsacks.
»Ich habe doch gewusst, dass mir die Glücksgöttin Fortuna in diesem Spiel die Karten gegeben hat«, freute er sich. »Hier ist ein Straight Flush. Die Kohle gehört mir.«
Der Angesprochene sah seinen Gegner weiterhin regungslos an. Dann legte er sein Blatt offen auf den Tisch.
Es war ein Royal Flush.
»Das … Das ist unmöglich!«, stammelte der Verlierer. Er wurde kreidebleich. »Das kann einfach nicht sein. Du bist ein verdammter Betrüger!«
Einen Augenblick lang sagte niemand ein Wort.
»Worauf wartet ihr denn noch?«, wandte er sich an die anderen Männer am Tisch. »Schießt den Falschspieler gefälligst über den Haufen. Wofür bezahle ich euch eigentlich?«
Plötzlich sprangen drei Revolverschwinger auf. Nur sein Sohn blieb noch einen Moment lang sitzen. Dann zog auch er seine Waffe und richtete sie auf Doc Holliday.
»Das sind meine Dollars!«
Mit einem Grinsen strich Zeke Momper die Bucks ein und stopfte die Scheine in seine Geldbörse.
»Wenn du mir nicht sofort meinen Gewinn überreichst, werde ich dir eine Kugel in deinen fetten Wanst jagen.«
Cassidy erstarrte. Dieser Doc Holliday war entweder wahnsinnig oder lebensmüde. Wahrscheinlich war er beides.
Der Dicke lachte.
»Wie ich das sehe, hast du jetzt wirklich schlechte Karten. Die Läufe von vier Colts sind auf dich gerichtet. Wenn ich nur mit dem kleinen Finger zucke, werden dich meine Männer in ein Sieb verwandeln. Also sei ein braver Junge und verschwinde.«
Cassidy legte die Hand auf den abgewetzten Griff seines Peacemakers. Die Griffschalen schmiegten sich in seine Handflächen. Sein Gerechtigkeitsgefühl ließ es nicht zu, dass ein Mann von vier Killern erschossen werden sollte, nur weil dieser Zeke Momper ein schlechter Verlierer war.
Plötzlich peitschten Schüsse auf.
Doc Holliday hatte mit atemberaubender Geschwindigkeit gleich zwei Colts aus seinen Holstern gerissen und feuerte nun beidhändig.
Der Gegner rechts von ihm ging tödlich getroffen zu Boden. Der Mann zu seiner Linken hatte sich rechtzeitig fallen lassen. Der Schuss sirrte als Querschläger durch den Saloon, bis er in einen Balken einschlug.
Auch wenn der Pokerspieler verdammt schnell mit dem Schießeisen war, konnte er nicht alle umnieten, bevor sie ihn auf die Bretter nagelten.
Cassidy warf das leere Whiskyglas, das er noch immer in der linken Hand hielt, in Richtung des Tisches. Es traf den Sohn von Zeke Momper an der Schläfe. Er brach zusammen und fiel zu Boden. »Waffen weg!«, rief Cassidy den Männern zu, denn er hasste unnötige Schießereien, doch die Revolvermänner sahen ihn nur einen Moment überrascht an, dann zielten sie auf ihn. Doch Cassidy war schneller, und das nutzte der Abenteurer gnadenlos aus. Sein Peacemaker bellte auf. Die Kugel schlug in die Brust eines Killers ein. Durch die Wucht des Aufpralls wurde sein Oberkörper nach hinten geschleudert.
Zeitgleich mit Cassidy feuerte auch Doc Holliday. Seine Kugel stanzte einem weiteren Widersacher ein hübsches Loch in die Stirn. Er starb, noch bevor er seine Waffe abfeuern konnte. Nun saß nur noch Zeke Momper am Tisch. Voller Angst blickte er von Cassidy zu Doc Holliday. Jeder von ihnen hielt noch immer seinen rauchenden Colt in der Hand. Beide Läufe waren nun auf seinen fetten Wanst gerichtet.
»Nicht … Bitte … Das ist alles doch nur ein großes Missverständnis.«
»Du bist eine ganz miese Ratte«, zischte Doc Holliday wütend. »Spielschulden sind Ehrenschulden. Nun werde ich dir den einzigen Gewinn auszahlen, der dir zusteht. Eine Kugel hast du dir wahrlich verdient!«
»Nicht!«
Cassidy ging zu dem Pokerspieler. »Er ist nur ein erbärmlicher Feigling und kein würdiger Gegner. Nimm dein Geld und verschwinde.«
Doc Holliday sah Cassidy an. Dann nickte er. »Recht hast du. Also her mit den Bucks!«, forderte der Spieler von seinem Widersacher die Herausgabe der Scheine. Widerwillig legte Zeke Momper sie auf den Tisch.
»Das letzte Spiel werde ich gewinnen«, raunte er ihm hasserfüllt zu. »Deine letzte Karte spielt der Tod.«
»Rede nur«, lachte Doc Holliday, während er seinen Gewinn einsteckte. »Du bist ein lausiger Verlierer. Ein Mann ohne Ehre. Ich werde eh nicht wieder gegen dich antreten.«
Cassidy hatte sich während des Dialogs Richtung Saloontür bewegt, ohne die Spieler aus den Augen zu lassen. Er traute diesem Fettwanst jeden noch so miesen Trick zu.