Wyatt Earp Classic 44 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 44 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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in den Hof.

      Er war nicht sehr groß und hatte links, zu Flys’ Anwesen hinüber ein langes Wagendach, das an zahllosen Stellen von Sonnenstrahlen durchbohrt wurde, die wie schräge dünne Silberfäden aussahen und alles, was dort untergebracht war, seltsam magisch beleuchteten. Rechts hinten war ein Stallschuppen. – Im übrigen war der Abstellplatz an diesem Tag ziemlich leer.

      Der Trader lenkte den Wagen in den Hof. Vielleicht wäre ihm knapp anderthalb Jahre später bei diesem Weg beklommener zumute gewesen. Aber wie hätte er auch auf den Gedanken kommen können, daß hier auf diesen wenigen Quadrat-Yards der berühmte Wyatt Earp, der große Gambler Holliday und Virgil und Morgan Earp in der Morgenfrühe des 26. Oktobers 1881 zu dem fürchterlichen Gefecht gegen die Clanton Brothers antreten sollten…

      Lambert brachte die Pferde in den baufälligen Stallschuppen und ließ den Wagen unter dem Dach. Dann sah er sich nach einem Wächter um, konnte aber niemanden entdecken. Als er den Corral verließ, gewahrte er in der offenen Tür der Photo-Galery einen kleinen Mann, der mit einer Frau, die gegenüber im Fenster lehnte, ein lautes Gespräch führte.

      Der alte Trader Jack Lambert hatte noch zwei Akteure gesehen, die hier im kommenden Jahr auftreten sollten und die das Geschichtsbuch festhalten würden. Der kleine Mann war der Photograph C. S. Flys, und die Frau war Mrs. Addie Bourland, die Augenzeuge des Revolverkampfes drüben im Corral werden sollte.

      Lambert blickte den Fotographen an. »Gibt es hier keinen Wächter, Mister?«

      Flys kratzte sich den haarlosen Schädel. »Schon, aber er wird schlafen.«

      »Jetzt, am hellichten Tag?« forschte der Trader verblüfft.

      »Yeah, soll er nachts schlafen, wenn es kühl ist und wenn der Corral bewacht werden muß?«

      Der Alte schüttelte den Kopf. »Seltsame Stadt, dieses Tombstone.«

      Langsam ging er die Straße hinunter und lenkte seine Schritte auf das Boardinghouse, aus dessen Hof vorher der junge Billy Clanton gekommen war.

      Ein muffiger, gebeugter Greis trat ihm im halbdunklen Korridor entgegen. »Was suchen Sie?«

      »Ein Zimmer.«

      »Können Sie zahlen?« fragte der wenig gastliche Inhaber des San Jose House.

      »Yeah«, knurrte der Trader unwirsch. »Machen Sie sich keine Sorgen. Außerdem habe ich die Absicht, hier in der Stadt Geschäfte zu machen.«

      »Geschäfte?« forschte der spindeldürre John Picket mißtrauisch. »Was für eine Art von Geschäften?«

      »Ich verkaufe Töpfe, Kessel und Bürsten…«

      Picket winkte ab. »Da werden Sie hier nicht viel Glück haben, Mann. Es gibt hier zwei Stores, die diesen Trödel handeln.«

      »Die gibt es überall«, versetzte der Trader grimmig, »und trotzdem habe ich überall Waren verkauft. Ich habe Töpfe aus St. Louis und Kessel, die in einer Fabrik oben am Missouri hergestellt werden. Was hier so verkauft wird, kommt von der Westküste und taugt meist nicht allzuviel.«

      Picket grinste faunisch. »Meinen Sie, daß die Leute hier etwas darauf geben, woher ihre Kochkessel und Töpfe kommen? Wohl kaum. Außerdem verstehen die Tombstones ganz sicher nichts davon.«

      Lambert hatte sich an dem Boardinghouse Owner vorbeigeschoben und warf einen Blick durch die halb offenstehende Küchentür. »Yeah, wenn ich die Scherben sehe, die Sie selbst auf dem Herd stehen haben, Mister, bin ich sogar davon überzeugt.«

      Picket schoß vor und riß die Tür vor der Nase des Traders zu. »Was ich auf meinem Herd stehen habe, Mann, geht Sie einen Dreck an, verstanden? Und wenn Sie sich hier nicht anständig aufführen können, dann verschwinden Sie gefälligst und suchen sich anderwärts ein Quartier.«

      Lambert hatte auf seinen weiten Fahrten alle Menschensorten kennengelernt. Diesen vergrämten Greis schätzte er sofort richtig ein. Und da er es in all den Jahren gelernt hatte, mit seinen ›Kunden‹ umzugehen, verstand er es auch jetzt richtig, den Mann hier anzupacken.

      »Hören Sie, Mister. Ich habe schon oben an der Grenze von Ihrem Haus gehört…«

      Der Greis wich erschrocken zurück und preßte seine knochendürre Hand auf den kragenlosen Halsausschnitt

      seines Hemdes. »Was – haben Sie ge-hört?«

      Lambert lachte. Er merkte nicht, daß der Mann offensichtlich kein allzu reines Gewissen zu haben schien.

      »Nur Gutes, Mister«, log der Händler, »und zwar von Ihrer Küche. Ihre Frau soll das beste Essen weit und breit herstellen. Wie sie das allerdings mit diesen Scherben da drinnen schafft, ist mir ein Rätsel.«

      Flammende Röte flog sogleich über das zerknitterte Greisengesicht. »So, das haben Sie gehört?« fragte er mißtrau-isch.

      »Yeah, Ihre Frau soll ein Juwel im Kochen sein. Ich möchte sie gern begrüßen, wenn Sie nichts dagegen haben.«

      In diesem Augenblick schob sich eine dicke Frau von der Hoftür her in den Gang. Mit watschelnden Schritten kam sie näher. Als sie vor der Küchentür war, sah Lambert in ihr Gesicht. Es war eine Kreolin von abstoßender Häßlichkeit. Dennoch zog der Trader seinen Hut und sagte galant: »Madam, ich freue mich, Sie…«

      »Elvira ist meine Köchin und Haushälterin«, unterbrach ihn der Salooner schnarrend.

      Lambert schluckte die Verblüffung schnell. »Na und? Was hat das zu sagen? Sie jedenfalls kocht im San Jose House das vorzügliche Essen, von dem die Leute sogar oben an der Grenze noch sprechen.«

      Die Kreolin schob sich mit ihrer verschwitzten Hand eine Haarsträhne aus der niedrigen Stirn und bleckte ihr gelbes, unregelmäßiges Gebiß.

      »Well, Mister, ich freue mich, daß Sie bei uns essen wollen. Ich werde auch sofort dafür sorgen, daß Ihr Zimmer in Ordnung gebracht wird. Sie bekommen Nummer drei…«

      »Nummer drei ist besetzt«, warf der Salooner krächzend ein, schob sich eine krumme, vorgedrehte Zigarette zwischen die dünnen Lippen und riß ein Zündholz an, das für einen Augenblick einen zuckenden Schein auf die Gesichter der drei Menschen warf.

      Die Kreolin sah den Patron an. »Wer hat das Zimmer?« fragte sie mit einem Ton, der dem Trader schnell verriet, wer hier im Hause die Stiefel anhatte.

      Picket sog nervös an seiner Zigarette. »Billy hat es gemietet.«

      Da rollte die feiste Kreolin gefährlich mit den Augen. »Billy Clanton? Was fällt dir ein, John?« rief sie, alle Vorsicht und angebrachte Zurückhaltung vergessend. »Du hast doch diesem Banditensproß kein Zimmer in unserem Haus gegeben?«

      »Was willst du denn, er hat im voraus für drei Tage bezahlt«, verteidigte sich der Mann.

      »So, für drei Tage hat er bezahlt? Und wo ist das Geld, he?«

      Picket wollte sich schnell abwenden. Da schoß die Rechte seiner ›Köchin und Haushälterin‹ vor, packte seinen knochendürren Arm und zerrte den kleinen Mann zu sich heran.

      »Wo sind die Bucks, Jonny?«

      Der Mann wollte

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