Wyatt Earp Classic 44 – Western. William Mark D.

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Wyatt Earp Classic 44 – Western - William Mark D. Wyatt Earp Classic

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ihres Kleides verschwand.

      »Und jetzt möchte ich noch einmal wissen, wie du dazu kommst, ausgerechnet einem Angehörigen dieser Banditenfamilie ein Zimmer bei uns zu vermieten, he? Was hat der Bursche überhaupt hier in der Stadt mit einem Zimmer vor, he? Er soll draußen in seinem Kuhstall schlafen. Weiß Ike, daß er hier gemietet hat? Weiß es Phin? Weiß es der Alte? Todsicher nicht. Du sagst ihm heute abend, daß er hier nicht wohnen kann. Wenn draußen auf der Ranch wieder Streit ist, soll er gefälligst in den Oriental Saloon zu seinen Freunden Jim Vizina und Mike Joyce gehen, die besser zu seiner Familie passen als wir!«

      »Aber er hat doch schon bezahlt, Evy!«

      »Das ist mir wirklich egal. Ich will

      ihn jedenfalls hier nicht sehen. Wo die Burschen auftauchen, ist immer Mord und Totschlag in der Luft! – So, Mister…«

      »… Lambert«, ergänzte der Trader.

      »Well, Mister Lambert«, grinste sie und bleckte wieder ihr wenig ansehnliches Gebiß, »ich mache gleich das Zimmer fertig – und in einer Viertelstunde steht das Essen drüben in der Hall für Sie auf dem Tisch.«

      Das Zimmer war schrägwandig und reichlich unsauber. Aber der Alte war froh, einigermaßen untergekommen zu sein. Das Essen war angebrannt. Dennoch lobte es der Trader, aber er riet der Frau, gelegentlich einmal einen St.-Louis-Kessel auszuprobieren, der das Essen vor dem Anbrennen schütze und seine Güte noch steigere.

      Die Frau horchte auf. »Verkaufen Sie etwa St.-Louis-Kessel?«

      »Yeah, ich habe zwar nur noch einen kleinen Vorrat auf dem Wagen, aber Sie sollen etwas davon bekommen dürfen…«

      Das erste Geschäft war angebahnt. Trotz des grimmigen Gesichtes, das der in der Tür zum Korridor stehende John Picket schnitt.

      Am Nachmittag ging der Trader noch einmal zum OK-Corral hinüber, um nach seinen Gäulen und dem Wagen zu sehen. Die Gäule waren noch da. Der Wagen auch – aber er war fast leer. Nur noch ein paar ziemlich wertlose Tonkrüge und zwei Kessel, die während der Reise ein paar Beulen abbekommen hatten, lagen in den Strohballen. Weiß vor Zorn rannte der Trader auf die Straße.

      Mister Flys wandte sich schnell ab, unterbrach abrupt sein Dauergespräch mit seinem rundlichen Vis a vis, der Witwe Bourland, und verkroch sich in seinem Bau.

      Lambert rannte hinüber zu der Frau. »Madam! Ich habe da drüben meinen Planwagen stehen. Als ich vor ein paar Stunden kam, war er noch halbvoll mit Waren. Jetzt ist er fast leer. Ich bin bestohlen worden. Mein ganzes Hab und Gut steckte in den Waren…«

      Die Frau sah ihn mitleidig an.

      »Haben Sie die Diebe gesehen?« fragte der Trader bebend vor Ärger.

      »Nein, Mister. Ich könnte sie auch nicht sehen. Der Corral hat von der Rückseite her noch einen Zugang, den ich von hier aus nicht sehen kann. Wenn jemand unbemerkt den Corral betreten will, kann er das durch die kleine Pforte hinten ungestört tun.«

      »Ungestört…, aber… das ist doch…« Lambert wischte sich über die Stirn, knäulte sein riesiges blaues Taschentuch zwischen den Fäusten und senkte dann resigniert den Kopf. »Bestohlen bin ich«, murmelte er. »Und dabei hatte ich schon die erste Bestellung. Ich habe hier auf einen guten Absatz gehofft.«

      Die Frau sah sich nach allen Seiten um, dann streckte sie den Kopf weiter aus dem Fenster und flüsterte dem Trader zu: »Gehen Sie doch zu dem Marshal, er ist der einzige, der etwas für Sie tun wird.«

      »Yeah, aber er ist nicht da. Man sagte mir, daß er hinunter nach Bisbee geritten sei.«

      Bedauernd zog die Frau die Schultern hoch und schloß dann das Fenster.

      Lambert sah auf seine staubigen Stiefel.

      Heavens! Sie hatten ihn gewarnt vor diesem Nest. Allenthalben hatten sie ihn gewarnt. Aber er war ja klüger gewesen. Nun hatte er den Schaden. Mit gesenktem Kopf ging er die Straße hinunter, bog links ab und kam unten auf die Allen Street. Er hatte nicht mehr das Herz, zurück in sein Quartier zu gehen. – Die Kreolin wartete auf die Kessel, die er nicht mehr hatte… Mißmutig stakste der alte Mann durch die Stadt.

      *

      Es war gegen fünf Uhr am Nachmittag.

      Von Nordosten her kamen zwei Reiter in die Stadt. Frank und Tom McLowery. Die beiden Desperados sahen aus, als hätten sie einen schweren Sturz vom Pferd gemacht. Frank hatte ein blaues Auge und eine aufgesprungene Lippe. Toms Kinn war angeschwollen, und seine Nase war blaurot. Mit finsteren Gesichtern ritten sie von der Staffordstreet die fünfte Straße hinunter. Vor dem Oriental Saloon hielten sie ihre Tiere an und rutschten aus den Sätteln.

      Oben schob sich ein schlanker Mann in den Dreißigern, mit gewelltem Blondhaar und einem vornehmen braunen Anzug, durch die Schwingarme der Pendeltür. Als er die beiden McLowerys sah, brach eine bellende Lache von seinen Lippen.

      »He, Frank, Tom! Hell and devils, wie seht ihr denn aus?«

      Frank schob sich den Hut in den Nacken. »Tom ritt vor mir, als sein Gaul in einem Präriehasenloch stolperte. Wir kamen beide zu Fall.«

      Der Snob oben auf dem Vorbau hielt sich den Bauch vor Lachen. »Damned, das sieht aber ganz so aus, als wenn der Präriehase ziemlich harte Fäuste gehabt hätte. Ich hätte gewettet, daß ihr eine Schlägerei mit fünf Bushcreepers hattet.«

      Frank machte zwei hastige Schritte auf die Vorbautreppe zu. Sein gesundes Auge war zu einem schmalen Schlitz zusammengezogen.

      »Hör zu, Mike. Wenn du jetzt nicht ganz plötzlich das Thema wechselst, wirst du in drei Minuten aussehen, als wenn du unter eine Horde von Mescaleros gefallen wärest!«

      Der Barkeeper des Oriental Saloons kannte die beiden McLowerys genau. Er wußte, daß man mit Scherzen nicht zu weit bei ihnen gehen durfte. Insbesondere Frank, der ältere der beiden, vertrug verdammt wenig Spaß.

      »Nichts für ungut, Frank. War natürlich nur ein dummer Scherz. Kommt rein, der Boß steht im Augenblick selbst hinter der Theke. Ich habe noch einen kleinen Weg hinunter zu Cabin.«

      Tom, der inzwischen herangekommen war, meinte spöttisch:

      »Ich hoffe, du läßt dir bei dem alten Hinkfuß wieder einen neuen Anzug machen.«

      Der Keeper hörte den Spott nicht aus dieser Frage heraus und nickte dazu eifrig. »Yeah, ich habe nur drei Anzüge,

      das geht ja auf die Dauer wirklich nicht.«

      Die beiden Banditen lachten dröhnend. Dann schoben sie den Keeper zur Seite und betraten die Schenke.

      Hinter der Theke stand ein schwerer großer Mensch mit blauschwarzem, öligem Haar und dünnem Schnurrbart. Es war Jim Vizina, der Inhaber des Saloons. Er war der Sohn italienischer Eltern und hatte die erste Schenke in dem einstigen Camp der Silberminen-Arbeiter aufgemacht. Vizina war gewissermaßen ein Wahrzeichen der Stadt. Es hieß, er habe den alten Saffort noch gekannt, der hier eine fürchterliche Schlacht gegen die Mescaleros geführt hatte. Was Vizina von den meisten anderen Wirten des Westens unterschied, war die Tatsache, daß er immer einen Waffengurt und einen Colt unter seinem schweren Leib trug. In seinen dunklen Augen schlummerte die Hinterlist, die Verschlagenheit, mit deren Hilfe er zu Wohlstand gekommen war. Vizina war kein Verbrecher,

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